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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Finger diesen Bereich des Teichs, glitten über den weichen Sand, bis sie schließlich etwas Hartes und Glattes streiften. Etwas Rundes.
    Die Kugel.
    Er legte seine Hand darauf. Der Gegenstand passte genau in seine Hand und fühlte sich warm und... angenehm an. Leicht kribbelnd, tröstlich und fest.
    Er setzte sich zurück und zog dabei seine Hand aus dem Wasser. Und da war sie, die schimmernde, blaue Kugel.
    Ihr Schimmern beleuchtete Victorias Gesicht, als sie dichter herankam. Ihre Wangen und Lippen, die Lockenspitzen wurden in ein silbrig-blaues Licht getaucht. Während er sie hielt, spürte er wieder, wie er von tröstlicher Wärme — von Frieden durchströmt wurde. Das war das einzige Wort, das ihm einfiel, um das Wohlbehagen zu beschreiben, das durch seinen Körper rieselte.
    »Nimm jetzt die Ringe ab«, sagte Mercy mit ihrer schnarrenden Stimme. »Ich nehme sie.« Ihre Augen glühten gierig rotviolett und die Fangzähne hatten sich in ihre Unterlippe gebohrt. »Da ist noch etwas anderes auf dem Grund, das ich auch herausholen möchte.«
    Sebastian dachte an den pyramidenförmigen Gegenstand, den er vorhin berührt hatte. »Was denn?«
    »Nimm die Ringe ab«, wiederholte Mercy, doch dann verstummte sie.
    Victoria hatte sich bewegt. In der einen Hand hielt sie jetzt einen Pflock und in der anderen ein Schwert. »Du scheinst deine Manieren vergessen zu haben, Vampir«, sagte sie. Ihre Augen glitzerten, und Sebastian konnte sehen, dass sie förmlich auf einen Kampf brannte.
    »Für Sterbliche ist es nicht von Nutzen«, erklärte Mercy. »Nur Untote können etwas damit anfangen.«
    »Ich sehe keinen Grund, warum ich darauf Rücksicht nehmen sollte«, erwiderte Victoria. »Jetzt aus dem Weg. Wir reiten zum Portal weiter. Oder... Brim?«
    Sebastian sah, dass Brim sich trotz seiner massigen Gestalt leise und flink den Wächtervampir gegriffen hatte. Er hielt ihn von hinten fest und hatte ihm den Pflock direkt über seinem untoten Herzen auf die Brust gesetzt.
    Mercy warf einen schnellen Blick auf Brim, dann zuckte sie mit den Achseln. »Du wirst Liliths Zorn auf dich ziehen, wenn wir drei nicht zurückkehren.«
    »Ach du meine Güte. Liliths Zorn? Ich glaube, den habe ich bisher noch gar nicht kennen gelernt.« Victoria gab Brim mit einem Kopfnicken ihre Erlaubnis, und dieser stieß den Pflock in die Brust des Untoten. Der Wächtervampir hatte keine Chance gehabt. »Wollt ihr uns jetzt zum Portal führen oder als Nächstes drankommen?«
    Als sich die Asche des Untoten gelegt hatte, sah Sebastian, dass Mercy einen Schritt zurückwich. Der Vampir presste die Lippen aufeinander, ihre Augen loderten vor Wut.
    Aber Sebastian sah, dass Victoria nicht bereit war, die Beleidigung zu vergeben; sie riss ihren Pflock heraus. Michalas reagierte sofort, als sie das tat, und stieß den anderen Imperialen in den Teich. Dieser schrie, als er stürzte, und konnte sich noch an der Kante abfangen. Doch da setzte Brim dem Untoten den Fuß auf den Rücken und schob ihn hinein, wobei er schnell seinen Fuß zurückzog, ehe der Stiefel wegbrennen konnte.
    Mercy kreischte: »Lilith wird ihn umbringen!«
    Doch Victoria stürzte sich bereits auf sie, wobei sie über den Teich hinwegsprang. Sebastian beobachtete das Ganze aufmerksam und ein wenig besorgt, aber er meinte zu verstehen, warum Victoria diesen Kampf hier und jetzt wollte. Irgendwie musste sie ihre Anspannung und Sorge loswerden.
    Der Kampf war kurz; ob das daran lag, dass er so überraschend gekommen war, oder weil er so heftig geführt wurde, spielte keine Rolle. Victoria steckte ein paar Schläge ein, teilte ein paar aus und hatte dann die Möglichkeit, den Pflock durch Mercys Herz zu stoßen, die sie auch sofort nutzte.
    »Keine Gnade mehr«, sagte sie grimmig, während sie sich die Asche von den Händen wischte.
    Sebastian reichte Victoria die Kugel, und sie wickelte sie vorsichtig in ein Tuch, um sie dann in einer Innentasche ihrer Hose zu verstauen.
    »Was war sonst noch im Teich?«, fragte sie leise, als sie schon neben den Pferden standen und aufsitzen wollten.
    »Es fühlte sich irgendwie wie eine kleine Pyramide an. Das war das Einzige, was ich sonst noch gefunden habe«, antwortete er. »Ich weiß nicht, was es ist. Ich könnte es herausholen, aber wenn man nicht weiß, was es ist, oder wenn es irgendwelche Kräfte besitzt, ist es wohl besser, das nicht zu tun. Vielleicht weiß Wayren ja irgendetwas darüber, und dann können wir es uns später immer noch holen.«
    »Dann

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