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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Stattdessen sah sie, dass sich seine Finger an der Armlehne festklammerten.
    »Sonst passiert was?«, entgegnete sie. »Beförderst du mich höchstpersönlich nach draußen?«
    Sie wussten beide, was das letzte Mal passiert war, als er wütend Hand an sie gelegt hatte. Wütende Hände, die sich in leidenschaftliche Hände verwandelt hatten.
    »Ich verlasse London. Sobald die Sonne aufgeht.«
    Sie sah zum Fenster. Am Himmel standen immer noch Mond und Sterne, aber im Osten war der Himmel nicht mehr schwarz, sondern bereits blau. Victoria nickte kurz. So sei es.
    Aber zuerst musste sie noch etwas sagen.
    Später wusste sie nicht mehr, wie sie es geschafft hatte, keine Gefühle in ihrer Stimme mitschwingen zu lassen... den Schock und die Trauer darüber, dass er gegangen wäre, ohne es ihr zu sagen und ohne sich von ihr zu verabschieden. Aber es gelang ihr, ihre Worte genauso gelassen und kühl wie er klingen zu lassen.
    »Sebastian und ich haben die Dinge zwischen uns geklärt, aber nicht so, wie du meinst.« Sie sah Max direkt in die Augen. »Du irrst dich in vielerlei Hinsicht. Seit Rom bin ich nicht mehr mit ihm zusammen gewesen, Max. Seit... du und ich... zur Tür der Alchemie gegangen sind.« Seit Max sie gegen eine feuchte, raue Steinmauer gedrückt und geküsst hatte.
    Vieles war ihr erst viel später klar geworden, aber den Moment, wann sich für sie alles geändert hatte, wusste sie genau.
    Er erwiderte nichts darauf, sondern saß nur regungslos, mit ausdrucksloser Miene da.
    »Doch wenn du gehst, werde ich zu ihm zurückkehren. Und es wird keinen Zweifel daran geben, wer der Vater meines Kindes ist.« So. Es gelang ihr nicht, die leichte Erbitterung und einen Anflug von Hohn, die in ihrer Stimme mitschwangen, zu unterdrücken.
    Das Schweigen zog sich in die Länge, und schließlich begriff sie, dass er eben doch Max war und Sebastian mit dem, was er über ihn gesagt hatte, recht behalten hatte.
    Victoria drehte sich um und verließ den Raum... zwar hoch erhobenen Hauptes, doch mit einem Stechen im Magen.
    Ihre Hand lag bereits auf dem untersten Pfosten des Treppengeländers, als sie ihren Namen hörte.
    Sie drehte sich um und sah Max in der Tür zum Salon stehen.
    Sein Gesichtsausdruck ließ ihr den Magen nach unten sacken, und ein Beben ging durch ihren Körper, bei dem fast die Beine unter ihr nachgaben und ihre Handflächen ganz feucht wurden. Eine kleine Lampe im Eingangsbereich beleuchtete seine Augen, die sie unter schweren Lidern mit glühendem Blick musterten.
    »Ich habe meine Meinung geändert«, erklärte er ruhig, während eine Hand das aufgeknotete Halstuch herunterzog. Ganz langsam ließ er seinen Blick über sie gleiten. »Und wenn wir fertig sind, Victoria, wirst du dich nicht mehr an deinen eigenen Namen erinnern... geschweige denn Viogets.«
     

Kapitel 9
In dem unsere Helden sich der neuen Herausforderung stellen
     
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihr ganzer Bauch kribbelte, während Victoria stockend Atem holte, als Max auf sie zukam. Noch nie hatte sie diesen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen: die heiße Lust in seinen Augen, den sanfteren Zug um seine sonst so grimmigen Lippen.
    »Du hast... deine Meinung... geändert?« Die matt gehauchten Worte - gar nicht venatormäßig — waren unnötig und völlig absurd angesichts des Blicks, mit dem er sie ansah.
    Sie stand auf der zweiten Stufe, und ihre Hand lag immer noch auf dem Pfosten, als er zu ihr an die Treppe trat, sodass sie auf gleicher Augenhöhe waren. Doch statt sie zu packen und an sich zu reißen, um über sie herzufallen, überraschte Max sie damit, dass sie auf gleicher Höhe blieben, während er seine Hände über ihren Oberkörper gleiten ließ und sie dann auf ihre Hüften legte.
    Er beugte sich nach vorn, aber nicht, um ihren Mund zu berühren; stattdessen wählte er eine Stelle unterhalb ihres Ohrs — von wo aus ihr die Lust buchstäblich in alle Glieder schoss. Ihre Finger, die sich am Geländer festklammerten, zitterten. Ihre Augen schlossen sich. Er drückte seine Lippen auf die starke Sehne an der Seite ihres Halses und ließ sie dann meisterlich langsam und warm über ihre Haut streichen. Sie bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper und streckte eine Hand aus, um sich an seiner starken Schulter festzuhalten.
    Sie spürte das Flattern seiner Wimpern an ihrer Wange und hörte ihre Atemzüge, die wie das Rauschen des Meeres in ihren Ohren klangen. Und das alles nur wegen eines zärtlichen, gekonnten

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