Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis
ihre eigenen lauten Atemzüge hörte... und dann das leise Keuchen, weil ihre Lust immer größer wurde.
Max führte sie zum Höhepunkt und blieb bei ihr, während sie am ganzen Körper zitterte, sich auf die Lippe biss, um nicht zu schreien, und sich der Träne, die aus ihrem Augenwinkel lief, nur
zu bewusst war. Dann lag er schlank und warm wieder neben ihr und schmiegte sich an ihren Körper, als sie nach ihm griff. Sie legte ihre Finger um ihn, und er schloss seufzend die Augen.
Doch nur ein paar Augenblicke später nahm er ihre Hand sanft, aber entschieden weg, legte seinen Mund auf ihre Lippen und schob sich über sie. Er fühlte sich wunderbar fest und warm an, und sie schmiegte sich an seine festen Muskeln, aus denen sein ganzer Körper bestand.
Dann nahm er sie ganz in Besitz, glitt in sie hinein, während sie die Augen schloss und dachte... endlich.
In seinen Träumen kam Giulia zu ihm... und sie hatte seit Monaten nicht mehr so echt, so lebendig gewirkt.
Sebastian wusste nicht, ob es an der Menge von Brandy lag, die er getrunken hatte, oder daran, dass er Victorias Entscheidung endlich akzeptiert hatte.
Was auch immer dafür verantwortlich sein mochte, ließ ihn blindlings nach Max' Schwester greifen, als er erwachte — nur um festzustellen, dass sie genauso wenig da war wie Victoria.
Die zu Max gegangen war.
Max' Schwester.
Max' Geliebte.
Bitterkeit erfüllte ihn, während er im anbrechenden Morgen in seinem Bett lag.
Überreste des Traums schlummerten noch in seiner Erinnerung, und er schloss die Augen, um den Traum zurückzuholen. Er berührte ihr langes, dunkles Haar, das genauso voll und dicht wie bei Victoria war, doch keine Locken hatte. Er schaute in die Pesaro-Augen, spürte die Wärme ihres Körpers neben seinem, wie er es in Wirklichkeit nie erlebt hatte.
In seinen Träumen vermisste er sie, trauerte wieder um sie, haderte mit sich, weil er es gewesen war, der ihr untotes Leben beendete und sie damit der ewigen Verdammnis auslieferte.
Doch in seinen Träumen blickte sie ihn aus klaren Augen an, ohne dass in ihnen ein Vorwurf lag. Zärtlichkeit sprach aus ihnen, ja, sogar... Hoffnung.
Als er erwachte, starrte Sebastian die rissige, von Rauch geschwärzte Decke in seinem kleinen, unpersönlichen Zimmer an. Was jetzt?, fragte etwas in seinem Kopf.
Was jetzt?
»Sag meinen Namen.«
»Max.«
Victoria schloss die Augen. Sie mochte vielleicht nicht genau wissen, wo sie war, was mit dem hauchdünnen rosafarbenen Gewand passiert war oder ob das helle Licht, das durchs Fenster fiel, Mondschein war oder bereits der Morgen dämmerte... aber eines wusste sie ganz genau: wer der Mann war, der neben ihr lag.
Ihr Mund verzog sich unter seinen Lippen zu einem Lächeln, als er sich über sie beugte, um sie wieder zu küssen. Ihre zarte Haut hatte sich längst an seine rauen Bartstoppeln gewöhnt, und ihr eigener Moschusduft hing an seinen Lippen und seiner Zunge. Sein Körper war so warm, so groß, so kräftig und so erfahren.
Und so vertraut.
»Und wer bist du?«, murmelte er an ihren Lippen, während er wundervoll tief in sie hineinglitt. Wieder. Oh ja. Wieder.
Victoria hielt den Atem an und wölbte sich dem mit rauen Haaren bedeckten Körper entgegen, der sich an sie drückte. Sie
spreizte ihre Hände über den Muskeln auf seinem Rücken. Der Wirbelsturm hatte sich ein wenig gelegt, und der Sog war jetzt bedächtiger, aber noch genauso stark.
Beinahe hätte sie vergessen, ihm eine Antwort zu geben. »Ich heiße... Jane?«
Sie spürte, wie sich seine Wange verzog, und wusste, dass er lächelte.
Ein Max, der lächelte. Ein Wunder.
Doch dann lösten sich ihre Gedanken in nichts auf, als sein Lächeln wich und sie sich zusammen zu bewegen begannen. Sein Mund lag dabei an ihrem Hals, das Gesicht hatte er in ihren Haaren vergraben. Sie spürte den warmen Hauch seines Atems und seinen Wimpernschlag an ihrer Schläfe, während die Lust in ihr anstieg, noch intensiver, noch stärker, um sie dann auf einer langen Welle davonzutragen.
Sie hörte ihn leise an ihrer Wange stöhnen, als auch er Erfüllung fand, und ihre Lider schlossen sich... ihr schlanker, entspannter und befriedigter Körper schlummerte ein.
Als Victoria etwas später erwachte, spürte sie trotz geschlossener Augen den Sonnenschein auf ihrem Gesicht und wusste, dass es bereits helllichter Tag war.
Einen Moment lang rührte sie sich nicht, sondern gab sich dem Gefühl hin, Max' warmen Körper neben ihrem zu spüren. Sie
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