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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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anschaute wie in der letzten Nacht... mit dreistem, von Leidenschaft erfülltem Blick.
    »Allmählich merke ich, was Kutschfahrten so interessant macht«, sagte er und streckte die Hand aus, um seine Finger um ihr Handgelenk zu legen. »Der Rhythmus, die Ungestörtheit...«
    Sie sah ein eindeutig lüsternes Lächeln aufblitzen, als er sie auch schon in seine Arme riss.
    »Vor allem die Ungestörtheit«, murmelte sie nach einer Weile, als sie sich aus einem langen, intensiven Kuss löste. »Keine Verbena, die hereinkommt. Das arme Ding«, hauchte sie, um, nachdem sich ihre Lippen wieder berührten, fortzufahren. »Da hat sie schon fast Angst vor dir... und dann blaffst du sie heute Morgen auch noch an.«
    Er lächelte an Victorias Mund, während seine Finger bereits die Knöpfe im Rücken ihres Kleides öffneten.
    Natürlich schnell und gewandt wie in allem, was er tat.
    Doch plötzlich hörte er auf und zog sie an sich. Eine kräftige Hand legte sich um ihren Hinterkopf, wobei sich seine Finger in den lockeren Knoten schoben, die andere glitt auf ihren Rücken, wo das Kleid bereits zu klaffen begann. »Victoria«, sprach er leise, fast unhörbar in ihr Ohr, »ich kann nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Ich kann es einfach nicht. Das meinte ich damit, als ich sagte, ich hätte keine andere Wahl.«
    Sie lehnte sich zurück und schaute ihm in die Augen. »Ich habe die gleiche Entscheidung gefällt, Max. Verstehst du das nicht?«
    Er wandte sich ab, während seine Miene hart wurde. »Ich wünschte fast, dass du das nicht getan hättest. Fast«, fügte er scharf hinzu, ehe sie etwas sagen konnte.
    Er entfernte sich von ihr, indem er sie erst von seinem Schoss hob und auf ihre Bank setzte, ehe er auf Abstand ging. »Du bist diejenige, die nicht versteht, Victoria.« Er packte ihre Hand und schloss seine kräftigen braunen Finger um ihre schmale weiße Hand. »Du hast mich einmal einen Feigling genannt.«
    »Zweimal«, rief sie ihm in Erinnerung.
    Der Anflug eines Lächelns ließ seine Mundwinkel zucken. »Ja, dann eben zweimal. Und es stimmt. Ich bin ein Feigling. Ich habe so lange dagegen angekämpft...«
    »Wie lange, Max? Seit du mich heimlich dabei beobachtet hast, wie ich mich in der Kutsche umzog?« Victoria konnte einfach nicht widerstehen.
    Wieder war da dieses unfreiwillige Zucken um seine Mundwinkel. »Lange genug. Und ich habe dir bereits gesagt, dass ich weder den Wunsch noch einen Grund hatte, dich heimlich zu beobachten.« Dann wurde er wieder ernst, und Victoria spürte unterschwellige Verärgerung. »Sei still und lass es mich jetzt sagen.«
    Er schaute aus dem Fenster. »Das Schwerste, was ich je in meinem Leben getan habe, war, Eustacia umzubringen. Ich habe sie wie eine Mutter geliebt, wie eine Anführerin, eine Mentorin und eine Freundin... und sie befahl mir, sie zu töten.«
    »Du musstest es tun, Max«, sagte Victoria mit ernster Stimme, während sie seine Hand drückte. »Du musstest es tun, um nah genug an die Vampire heranzukommen, damit du den Obelisken zerstören konntest.«
    Tante Eustacia hatte Max tatsächlich befohlen, sie zu opfern, um den Vampiren seine Ergebenheit zu beweisen.
    »Verdammt noch mal, das weiß ich, Victoria. Natürlich musste ich es tun; es war das einzig Richtige. Ein Leben opfern, um unzählige andere zu retten. Ich habe mich dafür gehasst. Ich verabscheute den Umstand, dass ich es tun musste, aber ich tat es. Ich habe keinen Augenblick lang gezögert. Ich habe das getan, was verdammt noch mal getan werden musste.«
    Er wandte sich vom Fenster ab und schaute sie an. In seinem Blick lag Trostlosigkeit, seine Miene war ernst. »Aber wenn ich dich hätte umbringen müssen? Ich hätte es nicht tun können. Verstehst du? Ich hätte es nicht tun können.«
    Er zog seine Hand zurück. »Davor habe ich Angst, Victoria. Dass ich vor so eine Wahl gestellt werde.«
     
     

Kapitel 10
In dem Sebastian Lesestoff erwirbt
     
    Sebastian wusste in dem Moment, als Victoria in den Salon des Stadthauses trat, dass sich die Situation geändert hatte.
    Er hatte sich mit Wayren unterhalten und saß mit ihr wieder in diesem kleinen Raum, der immer an ihm zerrte, wenn er in Eustacias Haus kam. Während der kurzen Zeit, die er hier auf Victorias Rückkehr wartete, war sein Blick immer wieder wie magisch von dem Schrank angezogen worden, in dem sich die Gardella-Bibel befand.
    Mehr als einmal hatte er daran gedacht, Wayren zu fragen, ob er sie sich ansehen dürfte — letztendlich war er

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