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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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ich.
    „ Das war der Typ, der in das magische Buch schreibt?“, fragte Meike.
    „ Ja, anscheinend war es ihm nicht genug nur ein Schreiber zu sein, und jetzt hat er sich zum Führer der Nachtmutanten hochgeschrieben.“
    „ Welcher November und was für ein magisches Buch? Ich versteh nur Bahnhof“, fragte Gonzo.
    „ Das mit dem magischen Buch erzähl ich dir später. Wir müssen schauen, dass wir heimkommen.“
     
    „Und was machen wir jetzt?“
    Wir saßen in unserer Küche. Meike saß stumm auf einem Stuhl, ich sah, dass es ihr manchmal die Augen zuzog, aber sie bemühte sich, nicht einzuschlafen. Auch ich war hundemüde. Ich sah auf die Uhr an der Wand. Es war kurz vor vier und ich hatte in dieser Nacht noch kein Auge zugetan.
    Auf dem Heimweg war mir eingefallen, dass der Kostar-Verlag in drei Tagen eine große Halloween-Party veranstalten wollte. In drei Tagen war auch Vollmond und November hatte in seiner Rede davon gesprochen, dass in der nächsten Vollmondnacht die große Verwandlung stattfinden sollte. Mir war auf einmal klar, dass die Verwandlung auf der großen Halloween-Party des Kostar-Verlags geschehen würde. Dort hatte alles angefangen, dort sollte es nach dem Willen von November auch sein Ende finden. Wir hatten also nur noch drei Tage Zeit.
    „ Wie geht es überhaupt deiner Wunde. Tut es noch weh?“, fragte ich Gonzo.
    Er schüttelte den Kopf.
    Ich hatte uns noch einen Kaffee gemacht, die Tassen standen vor uns, aber niemand hatte etwas getrunken.
    Gonzo sah mich an. „Was passiert eigentlich, wenn man von so einem Monster gebissen wird?“
    Ich zögerte.
    „ Genau weiß ich es nicht“, sagte ich. „Aber ich vermute, man wird einer der ihren, also erst ein Mutant und dann bei Vollmond ein Schweinemonster.“
    Gonzo hatte nicht den erschrockenen Gesichtsausdruck, den ich bei ihm nach dieser Mitteilung erwartet hätte. Er wirkte nachdenklich.
    „Das hat sie also damit gemeint, als sie sagte, bald werden wir für immer vereint sein.“
    Ich sah ihn ratlos an.
    „Wovon redest du überhaupt?“
    „ Na, begreifst du nicht, das Monster, das mich gebissen hat, das war Helen. Deswegen hat sie mir nicht gleich den Kopf abgerissen. Sie will, dass ich einer der ihren werde, wir wären endlich vereint.“
    „ Red nicht so einen Blödsinn. Wie kannst du wissen, dass das Helen war.“
    „ Das war doch offensichtlich, ihr Geruch, die Art, wie sie mich angesehen hat.“
    „ Dieses Monster hat gestunken wie ein Schweinestall.“
    „ Jetzt beleidige sie nicht. Du bist ja nur neidisch, weil sie dich nicht gebissen hat. Du hattest schon mal die Chance, aber da bist du einfach eingeschlafen und hattest nicht mal ne Erektion.“
    Ich war sprachlos. Ich sah einen Moment zu Meike, aber die wirkte genauso ratlos wie ich.
    „Gonzo, du glaubst das doch nicht wirklich?“
    „ Natürlich glaube ich das. Das ist die Erklärung für alles. Wenn ich auch ein Monsterschwein bin, dann könnten wir für immer zusammen sein.“
    „ Aber, das willst du doch nicht. Du willst nicht einer der ihren werden, ein Schwein.“
    „ Nicht irgendein Schwein“, sagte Gonzo. „Ein Superschwein, ein Überschwein.“
    „ Du würdest stinken wie ein Klohäuschen.“
    „ Daran gewöhnt man sich mit der Zeit.“
    „ Und hast du die Gesichter gesehen, diese Schweinemonster sind furchtbar hässlich.“
    „ Unsinn, der Typ auf der Bühne hat gesagt, wie sexy man aussieht mit Schweinsohren.“
    Er schloss einen Moment die Augen, dann machte er eine Fratze, die irgendwie einem Schwein ähnlich sehen sollte. Er begann zu grunzen, einmal, zweimal.
    „Hör auf, Gonzo“, sagte ich.
    „ Vielleicht wäre ich glücklich“, sagte Gonzo. „Es ist nur diese blöde Vorstellung, die wir von Schweinen haben. Wenn die Überschweine die Macht übernehmen, dann wäre ich auf der Seite der Sieger. Nach all den Demütigungen, die die Schweine von uns Menschen erdulden mussten.“
    Ich wollte etwas sagen, öffnete den Mund, aber mir fiel nichts ein.
    Gonzo sah auf seine Wunde, um die wir einen dicken Verband gebunden hatten.
    „ Das ist wahre Liebe.“
    „ Dieses Monster hat dir beinahe das Bein ausgerissen und du redest von Liebe.“
    „ Das Bein ausgerissen, das war nur ein kleiner Biss. Eher zärtlich. Wie man sich beißt, wenn man so richtig heiß aufeinander ist.“
    Ich sah hilflos zu Meike.
    „Sag doch du etwas“, sagte ich zu ihr.
    Meike wandte sich an Gonzo.
    „Bist du denn sicher, dass ihr auch zusammenpasst. Weißt du denn,

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