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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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verschlingen‘ nicht vielleicht noch etwas anderes war. Ich meine, immerhin hat es dich nicht gefressen.“
    Ich sah von Hank zu Gonzo. Sie blickten mich gespannt an. Worauf wollten sie hinaus?
    „Ich hab echt keine Ahnung, was ihr meint“, sagte ich.
    „ Hast du denn gesehen, ob dieses Tier ein Männchen war?“, fragte Gonzo.
    „ Keine Ahnung. Wie sollte ich das erkennen?“
    „ Frag nicht so blöd, war da irgendetwas, was hinten runterhing.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nee.“
    „Dann ist die Sache klar, das war ein Weibchen, das scharf auf dich war. Und als sie anfing, an dir rumzumachen, bist du eingeschlafen. Das ist ne ganz typische Geschichte, wie sie in Tausenden Schlafzimmern jede Nacht passiert. Das ist also gar nichts Besonderes.“
    Ich blickte auf Gonzo. Bisher hatte ich gedacht, ich hätte mich an seine verqueren Ansichten und seine völlig von jeder Logik losgelösten Schlussfolgerungen gewöhnt. Ich mochte seine verrückte Art, aber was er hier von sich gab, war zu verrückt.
    „Gonzo hat nicht so unrecht“, sagte Hank. „Du musst daran denken, du hast gestern von dem Elixier getrunken.“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Wisst ihr, was ich glaube. Ich glaube, was du mir gegeben hast, war irgendeine Droge. Und was ich gestern erlebt habe, war nichts als ein Scheißhorrortrip. Und wenn ich mir eure Kommentare so anhöre, dann habe ich das Gefühl, der Horrortrip hat eigentlich erst begonnen.“
    Ich versuchte mich zu beruhigen.
    „Das sind nur Nebenwirkungen der Tinktur“, sagte Hank. „Eine kleine Unpässlichkeit am nächsten Morgen. Das ließ sich leider nicht vermeiden, ohne den Urin des tasmanischen Feuerteufels treten solche Nebenwirkungen auf.“
    Auf einmal stieg Wut in mir auf. Ich dachte wieder an die Ereignisse des letzten Abends, wahrscheinlich war so etwas wie LSD in dem Trank gewesen. Ich war mehr und mehr überzeugt, einen furchtbaren Horrortrip erlebt zu haben.
    Ich hatte genug. Genug davon, dass einer hier auftauchte, vorgab, Hank Lester zu sein und uns einen scheußlich schmeckenden Trank vorsetzte, dessen Nachwirkungen in meinem Kopf hämmerten. Ich wollte endlich wissen, was hier wirklich gespielt wurde.
    "Lassen wir dieses Spielchen", sagte ich.
    "Also." Ich fasste Hank ins Auge. "Wer bist du wirklich?"
    Hank sah mich erstaunt an.
    "Ich verstehe dich nicht ganz, mein lieber Leon."
    "Na, komm schon. Ich weiß, es ist hart, dass es Hank Lester nicht mehr gibt. Aber vielleicht kannst du ja jetzt mit deiner Zeit etwas Sinnvolleres machen, als dauernd irgendwelche Horrorgeschichten zu lesen."
    Hank sah mich immer noch ausdruckslos an.
    "Ich pflege in meiner Freizeit tatsächlich sehr gerne anregende und anspruchsvolle Lektüre zu lesen“, sagte er schließlich. „Doch Horrorgeschichten gehören nicht dazu. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du mich mit jemand verwechselst."
    Einen Augenblick war ich wieder erstaunt, wie gut er den Ton Lesters aus den Heften traf. Ich hatte den Dämonenjäger als einen Naturburschen angelegt, der sich trotz seiner hemdsärmligen Erscheinung sehr gewählt ausdrückte. Dadurch sollte die Figur nicht so eindimensional sein. Außerdem war seine gehobene Sprache ein reizvoller Kontrast zu der etwas derben Ausdrucksweise von Dämonen und Geistern, mit denen Hank Lester die ganze Zeit zu tun hatte. Wenigstens hatte ich mir immer vorgestellt, dass Geistwesen, die die meiste Zeit ihres Lebens in unterirdischen Verliesen und Gräbern verbrachten, nicht viel Wert auf die Feinheit ihrer Sprache legten.
    "Deine Verkleidung ist wirklich gut“, sagte ich. „Aber du musst dich damit abfinden, dass es vorbei ist. Hank Lester ist tot. Geh wieder heim zu deiner Frau, ich hoffe du hast eine und lass den Scheiß."
    Hank sah mich fragend an. Er wirkte verwirrt.
    „ Ich weiß wirklich nicht, was du mit all dem meinst.“
    „ Vielleicht ist es besser“, sagte Gonzo, der die ganze Zeit nur zugehört hatte, „du legst dich noch mal ins Bett und ruhst dich etwas aus.“
    Ich blickte von ihm zu Hank. In Hanks Augen war nichts Falsches. Er sah mich an, er wirkte immer noch verwirrt und ich war auf einmal überzeugt, dass er die Wahrheit sprach. Es war seine Wahrheit und niemand konnte sie erschüttern.
    Ich spürte auf einmal eine bleierne Müdigkeit. Hinter meiner Stirn war immer noch ein leichter Druck und meine Rückenmuskeln schmerzten nach der Nacht auf der Wiese.
    Gonzo hatte recht. Es war wohl das Beste, sich noch etwas hinzulegen. Ich

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