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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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Silmarillion (S. 103), wo freilich ein plausiblerer Grund für diese Handlungsweise gegeben wird. Dass Melkos zweiter Wohnsitz in den Großen Landen nicht Utumna war, sondern in den Eisenbergen lag, wird hier ausdrücklich gesagt (vgl. S. 246; 260); der Name Angamandi, ›Eisenhöllen‹, ist in den Verschollenen Geschichten einmal im Zusammenhang mit der sehr sonderbaren Schilderung des Schicksals der Menschen nach dem Tode aufgetaucht (S. 135). In späteren Beschreibungen wurde Angband auf dem Areal von Utumna erbaut, doch schließlich wurden beide wieder getrennt; im Silmarillion hat Angband lange vor der Gefangenschaft Melkors existiert (S. 57). In dieser Geschichte hier wird nicht erklärt, warum Utumna sich ihm niemals wieder öffnen wird (S. 287), doch zweifellos war der Grund, dass Tulkas und Ulmo seine Tore geschleift und große Steinhaufen darüber aufgetürmt hatten (S. 176).
    Der folgende Teil der Geschichte (S. 290ff.) wirft ein bezeichnendes Licht auf die frühen Vorstellungen meines Vaters von der Macht der großen Valar und ihrer Grenzen. So werden Yavanna und Manwe (durch Yavanna zu dieser Einsicht gebracht?) als Götter dargestellt, die glauben, dass die Valar Böses getan oder zumindest versäumt haben, die größeren Pläne Ilúvatars zu vollenden (»Ich glaube, dass dies [die Zeit der Finsternis] nicht ohne den Wunsch Ilúvatars geschieht«); die Vorstellung von selbstsüchtigen, nach innen blickenden Göttern wird sehr deutlich herausgearbeitet: Sie sind damit zufrieden, ihre Gärten zu hegen, hinter ihren Bergen ihre eigenen Pläne zu machen und »die Welt« sich selber zu überlassen. Und dieser Aspekt spielt eine wesentliche Rolle bei ihren Überlegungen, Sonne und Mond zu schaffen, die nicht nur die »gesegneten Reiche« (ein Ausdruck, der hier zum ersten Mal erscheint, S. 297) erhellen sollen, sondern auch die übrige dunkle Welt.
    Von all diesem findet sich nur eine Spur im Silmarillion (S. 112): »Dies taten die Valar, da sie in ihrer Dämmerung der Dunkelheit in den Landen von Arda gedachten; und sie beschlossen nun, Mittelerde zu erhellen und mit dem Licht Melkors Werke zu hindern.«
    Von großem Interesse ist auch die »theologische« Aussage in der frühen Erzählung über die Bindung der Valar an die Welt als Bedingung für ihren Eintritt in diese (S. 297); vgl. Das Silmarillion, S. 26: »Diese Bedingung aber stellte Ilúvatar, oder sie ist notwendig aus ihrer Liebe, dass ihre Kräfte von nun an in der Welt eingeschlossen und gebunden und für immer darinnen bleiben müssten, bis sie vollendet sei, so dass sie der Welt Leben sind und die Welt ihr Leben.«
    In unserer Erzählung entspricht dieser Bedingung eine konkrete Begrenzung: Keiner der Valar, mit Ausnahme von Manwe und Varda nebst den Geistern ihres Gefolges, konnte in die höheren Lüfte oberhalb von Vilna gelangen, obgleich sie sich mit großer Geschwindigkeit innerhalb der untersten Luftschicht bewegen konnten.
    Aus der Textstelle auf S. 289f., wo es heißt, dass Ulmo trotz seiner Liebe zu den Solosimpi und trotz seines Schmerzes über den Sippenmord dennoch nicht von Zorn gegen die Noldoli erfüllt war, denn er »konnte tiefer in die Zukunft blicken als die anderen Götter, den mächtigen Manwe eingeschlossen«, wird Ulmos besondere Beziehung zu den verbannten Eldar deutlich – die in der Entwicklung der Geschichte eine ebenso wichtige wie geheimnisvolle Rolle spielt.Dieses Element war von Anfang an vorhanden; dies gilt auch für Yavannas Erkenntnis, die im Silmarillion (S. 90) so ausgedrückt wird: »Einmal, nur einmal können auch die Mächtigsten unter Ilúvatar manche Werke vollbringen. Das Licht der Bäume habe ich zum Sein erweckt, und nie wieder kann ich es tun, solange Ea dauert.«
    Yavannas Beziehung zur Magischen Sonne und ihrer Wieder-Erleuchtung (vgl. auch den Trinkspruch beim Abendessen in der Hütte des Vergessenen Spiels, S. 33f.; 116) wurde in diesem frühen Stadium offenbar absichtlich im Dunkeln gelassen.
    Später gibt es keinen Hinweis mehr auf die Verschwendung von Licht durch Lórien und Vána, die es nutzlos über die Wurzeln der Bäume gossen.
    Was Lindos Beschreibung der Sterne angeht (S. 296), so wird Morwinyon bereits in einer früheren Geschichte (S. 191) erwähnt, wo Varda »Morwinyon, der über dem westlichen Rand der Welt aufblitzt, fallen ließ, als sie in großer Eile nach Valinor zurückkehrte«; in dieser Erzählung hier wird Morwinyon (der nach den Quenya- und den gnomischen Wörterlisten

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