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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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gleichen Weise: Gebt ihm von dem gesammelten Licht im tiefen Silindrin, wann immer das Licht des goldenen Baums schwächer wird. Licht ist der Lebensquell dieser Bäume, und ihr Lebensquell wird Licht!‹
    Und mit diesen Worten tat sie kund: wenn diese Bäume auch mit Licht versorgt werden mussten, um Kraft und Leben zu gewinnen, so würden sie durch ihr Wachsen und Werden dennoch immer unermesslich viel mehr Licht spenden, als sie durch ihre Wurzeln aufnahmen; doch die Götter folgten der Bitte, und Vána gebot einer Jungfrau aus ihrem Gefolge, nämlich Urwen, Sorge zu tragen, dass Laurelin jederzeit ausreichend Wasser habe, und Lórien bat Silmo, einen Jüngling, den er liebte, immer auf die Erquickung Silpions achtzuhaben. Das ist der Grund, so heißt es, warum sich bei jedem Wässern der Bäume ein wunderbares Leuchten von Gold und Silber verbreitete, ein zweifaches Licht von großer Schönheit, bevor das Licht des einen ganz dahinschwand und der andere sich zu seiner vollen Pracht entfaltete.
    Wegen dieser strahlenden Bäume hatte Aule nun Licht in Fülle für seine Arbeit, und er nahm viele Werke in Angriff, und Tulkas half ihm nach Kräften, und Palúrien, Mutter der Magie, stand ihm zur Seite. Zuerst wurde auf Taniquetil ein Wohnsitz für Manwe und ein Wachtturm errichtet. Von dort sandte er seine pfeilschnellen Falken aus, wo er sie bei ihrer Rückkehr erwartete, und oft kam in späteren Tagen Sorontur dorthin,der König der Adler, dem Manwe viel Macht und Weisheit schenkte.
    Dieses Haus wurde aus weißem und blauem Marmor erbaut und stand inmitten der Schneefelder, und seine Dächer waren gewebt aus der blauen Luft Ilwe, die oberhalb der weißen und der grauen Luft ist. Dieses Gewebe ersannen Aule und seine Gemahlin, aber Varda übersäte es mit Sternen, und Manwe wohnte darunter; in der Ebene indessen und ganz im Lichtkreis der Bäume wurde eine bunte Zahl von Wohnungen erbaut wie eine heimelige und freundliche Stadt, und diese wurde Valmar genannt. Bei ihrem Bau wurde weder an Metallen oder Steinen noch am Bauholz gewaltiger Bäume gespart. Ihre Dächer waren aus Gold, die Böden aus Silber und die Türen aus polierter Bronze; Zaubersprüche richteten die Häuser auf, und magische Kräfte verbanden ihre Steine. Von diesen getrennt und an das offene Tal grenzend lag ein großer Hof, und dieser diente Aule als Heim. Und er war angefüllt mit zaubrischen Gespinsten, gewebt aus dem Licht Laurelins, dem Schimmer Silpions und dem Glitzern der Sterne; andere aber waren aus goldenen und silbernen Fäden gemacht und aus Eisen und Bronze, so dünn gehämmert wie ein Spinnweb, und alle waren aufs schönste verwoben zu Geschichten aus der Musik der Ainur, die Dinge darstellten, die waren und sein werden oder nur in den mächtigen Gedanken Ilúvatars lebendig gewesen sind.
    In diesem Hof gab es alle Bäume, die später auf der Erde wuchsen, und ein Teich mit blauem Wasser lag dazwischen. Dort fielen jeden Tag immerwährend die Früchte in Fülle ins Gras und wurden als Leckerbissen von Palúriens Jungfrauen aufgelesen für die Herrin und ihren Gemahl.
    Auch Osse hatte ein großes Haus, in dem er wohnte, wann immer ein Rat der Götter stattfand oder wenn er des Geräusches der Wellen auf seinen Meeren überdrüssig war. Für diesesHaus brachten Ónen und die Oarni Tausende von Perlen herbei, und die Böden waren aus Meereswasser, und die Wandbehänge glitzerten wie die silbernen Schuppen von Fischen, und es war überdacht mit Gischt. Ulmo wohnte nicht in Valmar, und nachdem es erbaut war, kehrte er in die Äußeren Meere zurück, und wenn es je notwendig war, in Valinor zu weilen, begab er sich als Gast zu Manwes Hallen – doch das kam nicht oft vor. Auch Lórien wohnte weit entfernt, und seine Halle war geräumig und schwach erhellt und hatte ausgedehnte Gärten. Seinen Wohnsitz, von ihm Murmuran genannt, hatte Aule aus Nebeln gemacht, die er jenseits von Arvalin auf den Schattenmeeren gesammelt hatte, und er lag im Süden zu Füßen der Berge von Valinor an den Grenzen des Reiches, doch die Gärten breiteten sich wunderbar aus und zogen sich bis zu Silpion hin, dessen Schein sie eigenartig erhellte. Sie waren voller Labyrinthe und Irrwege, denn Palúrien hatte Lórien eine Fülle von Eiben, Zedern und Kiefern überlassen, die in der Dämmerung betäubende Düfte verbreiteten und die sich über tiefe Teiche neigten. An ihren Rändern krochen Glühwürmchen entlang, und in ihre Tiefen hatte Varda zu Lóriens Kurzweil

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