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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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geflochtenen Gürtel und einen Lederbeutel, der an seiner Hüfte hing. Er setzte sich im Schneidersitz auf den Sessel und warf von Zeit zu Zeit einen Blick durchs Fenster auf die Allee, um sicherzugehen, dass sich niemand unbemerkt näherte. Allerdings ging er davon aus, dass sich Paxtons Bande vorerst nicht wieder blicken ließ. »Sie sind wie alle Feiglinge«, versicherte er, »stark gegenüber den Schwachen und schwach gegenüber den Starken.«
    Eine gute Stunde lang erklärten Sam und Lili, wie sie den Sonnenstein entdeckt hatten und welche Abenteuer sie bis zu ihrer »Landung« in Chicago erlebt hatten. Der Hohepriester unterbrach sie kein einziges Mal, nickte nur hin und wieder, wenn die Kinder auf ein weiteres Hindernis zu sprechen kamen, das sie hatten überwinden müssen. Als sie ihren Bericht beendet hatten, schien Setni über irgendetwas nachzudenken, den Blick in die Ferne gerichtet. Dann wandte er sich an Lili: »Komm mal zu mir, junge Dame.«
    Sie trat näher und der alte Mann untersuchte aufmerksam das Weiße ihrer Augen.
    »Wie lange, sagst du, hat das Fieber angehalten?«
    »Drei Tage.«
    »Du hast dir die Zeitkrankheit zugezogen, kein Zweifel .. . Als mir das Gleiche passierte, war ich eine Woche lang wie gelähmt. Einige bezahlen sie sogar mit ihrem Leben, andere befällt sie nie . . . doch du bist wieder genesen, du brauchst nur noch ein wenig Ruhe.«
    Danach fragte er Sam, was genau sich zur Zeit des Erdbebens in Pompeji zugetragen hatte und als der Bär sich in der prähistorischen Höhle auf den Sonnenstein stürzte. Er wollte auch noch mehr über den Tätowierten und das Zeichen von Arkeos erfahren, hörte allem aufmerksam zu, ließ aber keinerlei Reaktion erkennen. Schließlich stützte er das Kinn auf beide Hände und lächelte ernst.
    »Kennt ihr die Geschichte von Imhotep und König Djoser, meine Kinder?«
    Samuel und Lili schüttelten den Kopf.
    »Das alles hat sich vor vielen, vielen Monden zugetragen, mehr als vierundzwanzig Generationen vor meiner Geburt. Djoser war ein besonnener König und erfolgreicher Eroberer, der reichste und mächtigste Herrscher der Welt. Ein Wort von ihm genügte, und unzählige Armeen ergossen sich über seine Feinde, oder Kohorten von Arbeitern erbauten die großartigsten Paläste. Trotz allem war Djoser unglücklich. Denn er hatte eine Tochter namens Neferure, die er über alle Maßen liebte und die von einer unheilbaren Krankheit befallen war. Tag für Tag fand man sie morgens klitschnass geschwitzt auf ihrem Lager, noch geschwächter und abgemagerter als am Tag zuvor, unfähig zu sprechen oder zu essen. Der Leibarzt des Königs, Imhotep, der auch sein Architekt war, hatte es mit allen am Unteren und am Oberen Nil bekannten Heilmitteln versucht. Er hatte seine Männer in sämtliche Himmelsrichtungen ausgesandt, bis in die entlegensten Winkel, in der Hoffnung, dass vielleicht irgendwo irgendjemand schon von einer ähnlichen Krankheit gehört hätte und vielleicht ein Mittel kannte, um sie zu besiegen. Vergeblich . . .
    Eines Abends, als bereits alle Neferure aufgegeben hatten, bat Imhotep König Djoser, sich in seinem Namen mit dem Gott Thot unterhalten zu dürfen, unter den Göttern der geschickteste Heiler und gleichzeitig Herr über Stunden und Jahreszeiten. Nach einer ganzen Nacht des Gebets ließ sich Thot schließlich dazu herab, dem Arzt des Königs zu Hilfe zu kommen. Unter der Bedingung, dass Letzterer zu Ehren des Gottes ein Monument errichten ließe, wie man es in Ägypten noch nie gesehen hatte. Imhotep gelobte es.
    >Die Tochter des Pharao hat nur noch einen Tag zu leben<, vertraute ihm der Gott mit dem Ibiskopf an. >Es gibt in diesem Lande kein Mittel, sie von ihrem Leiden zu befreien. Imhotep, du musst dich auf die Wege der Zeit begeben, um eine geeignete Medizin zu finden.<
    Imhotep willigte ein, und Thot zeigte ihm einen Stein, in den eine Sonne graviert war. Mit ihr und sieben Scheiben des Re würde es ihm möglich sein, sich in sieben verschiedene Epochen zu begeben.
    >Du hast nur einen einzigen Tag, um jede dieser Welten zu besuchen fügte Thot hinzu. >Und jeder dieser Tage wird so lang sein wie ein Siebtel eines unserer Tage hier. Sobald dieser Tag verstrichen ist und du nicht zurückgekehrt oder erfolglos bist, wird die Prinzessin sterben und du mit ihr. Ich werde deine Fortschritte auf dieser Rolle verfolgen . . .<
    Er zeigte ihm einen Papyrus, die Rolle des Thot, auf der eine Reihe von Hieroglyphen zu sehen waren, immer wieder die

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