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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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Vorbeilaufen schnell noch ihren Anführer auf. Setni stützte sich auf seinen Stock und blickte ihnen hinterher, während er Luft schöpfte. Er schwitzte aus allen Poren, und seine Züge wirkten deutlich eingefallen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Sam vorsichtig.
    »Alles . . . alles in Ordnung, ja. Ich bin nur . . . etwas erschöpft. Ich weiß, ich . . . ich sollte das nicht. . .«, keuchte er, »aber manchmal. . .«
    Er kam allmählich wieder zu Atem. Sam wagte kaum, sich ihm zu nähern, aus Angst, irgendeinen wie auch immer gearteten Zauber zu brechen. Endlich richtete sich der Hohepriester auf und musterte ihn scharf.
    »Und das junge Mädchen?«, fragte er.
    »Sie ist gleich nebenan. Wenn ich sie holen dürfte . . .«
    Setni nickte, und sie gingen beide ins Nebenzimmer – eine Art Anbau, das später Sams Zimmer sein würde. Dort lagerten die bescheidenen Schätze der Straßenbande von Saint Mary: ein Autoersatzreifen – ja, es hatte seine Nachteile, die Dinger auf dem Kofferraum festzuschnallen! -, Ackergeräte, eine Kiste Bier, eine Waage mit Gewichten und so weiter... An der rückwärtigen Wand stand ein wackeliger Kleiderschrank, in dem offenbar ein Geist hauste: »Holt mich hier raus!«
    Samuel drehte den Schlüssel um und seine Cousine sprang heraus, bereit zu kratzen und zu beißen.
    »He, Lili! Ich bin's!«
    Sie erstarrte, als sie den kleinen kahlköpfigen Mann mit dem gezeichneten Gesicht erblickte, der in der linken Hand eine Melone hielt.
    »Aber Sie sind doch . . .« Er grüßte sie ehrerbietig.
    »Ich fürchte, es hat da gestern ein kleines Missverständnis gegeben, mein Fräulein. Ich hatte keinerlei böse Absichten in diesem Zug . . .«
    »Sie sind uns von Chicago aus gefolgt! Samuel hat Sie sogar an dem Abend vor dem Laden der Faulkners gesehen, als diese Banditen dort waren!«
    »Ich bin euch von Chicago aus gefolgt, das ist korrekt.«
    »Lili«, unterbrach Sam in feierlichem Ton, »dieser Herr ist der Hohepriester Setni. . .«
    Man konnte ihr ungläubiges Staunen förmlich spüren. Es war, als habe Sam eine alte geheime Zauberformel ausgesprochen und einen Flaschengeist oder einen Dämon herbeigerufen. Immerhin war die Person, die dort vor ihnen stand, mehr als dreitausend Jahre alt! Sie kam aus einer Welt, in der man noch Pyramiden baute und die Sonne anbetete, die Toten einbalsamierte und goldene Barken auf dem Nil fuhren. Vielleicht war er sogar derjenige, mit dem alles angefangen hatte, derjenige, der mehr als jeder andere die Wege der Zeitreise erkundet hatte! Und heute tauchte er auf, um ihnen zu Hilfe zu eilen!
    »Setni?«, wiederholte Lili.
    »Es ... es ist uns eine große Ehre«, fügte Sam hinzu und verbeugte sich tief.
    »Erhebe dich, mein Junge«, bat der Hohepriester wohlwollend. »Du kennst also meinen Namen?«
    »Ich . . . ich habe Euren Sohn Ahmousis getroffen ... In Theben . . .«
    »Ahmousis«, rief der alte Mann aus, »Theben! Also habe ich mich nicht getäuscht, ihr habt also doch den Stein des Thot benutzt! Deswegen seid ihr aus dem abgerissenen Haus gekommen!«
    Lili kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie ebenfalls auf der Baustelle waren?«
    »Natürlich, wie hätte ich sonst den Weg zu eurem Geschäft finden sollen? Ich war in die große Stadt Chicago gekommen, um herauszufinden, warum der Stein zerstört werden würde. Irgendetwas Ungewöhnliches stört seit einigen Monaten die Wege durch die Zeit, und ich muss den Grund dafür herausfinden. Und da sehe ich euch plötzlich aus diesen Trümmern herauskommen, mit all diesen Arbeitern, die sich fragen, wie ihr dorthin geraten konntet!«
    »Etwas Ungewöhnliches«, überlegte Sam. »Und wenn ich dieses Ungewöhnliche wäre?«
    »Ich habe angenommen, ihr hättet Thots Geheimnisse gelüftet«, fuhr Setni fort. »Also beschloss ich, mehr über euch zu erfahren. Zum Beispiel, ob ihr vielleicht der Auslöser für diese Unregelmäßigkeiten seid ... Ihr seid die ersten Kinder, die mir auf meinem Weg durch die Zeit begegnen!«
    »Also haben wir Euch an jenem Abend zu dem Geschäft geführt? Ihr hattet mit den Banditen drinnen gar nichts zu tun?«
    »Selbstverständlich nicht! Ich musste sie . . . äh . .. sie sogar dazu bringen davonzulaufen.«
    »Ihr habt sie in die Flucht geschlagen?«, riefen Sam und Lili im Chor.
    »Nein, das hattet ihr ja schon erledigt. Ich habe sie nur ein für alle Mal überzeugt . . . Sie haben sogar auf mich geschossen, um mich einzuschüchtern, aber ... Wie auch

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