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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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dann. »Der würde sich sonst nur verlaufen. Sobald ich das Buch in den Händen halte, kannst du mit dem Kerl machen, was du willst.«
    »Okay, Jessica, wir sind gleich da.« Panda-Girl beendete den Anruf.
    In Gedanken malte sie sich schon aus, wie wunderbar es sein würde, Sanchez das Blut aus dem saftigen Hals zu saugen und ihm dabei auch gleich noch ein schönes Stück Fleisch herauszureißen. Sie stand auf und drehte sich um. Das knallrote Sofa war leer. Sanchez war geflohen. Panda-Girl hob das Kinn und schnüffelte. Sein Geruch und der Duft nach fettigen Chicken Wings lagen noch immer in der Luft. Es konnte nicht lange dauern, bis sie ihn aufgestöbert hatte.
    »Sanchez!«, rief sie. »Komm schon raus aus deinem Versteck!«

♦  VIERZIG
    »Es ist so arschkalt hier wie am Nordpol!«, rief Lionel, um den heulenden Wind zu übertönen.
    »Wann warst du denn schon mal am Nordpol?«, rief Nate zurück.
    »Hä?«
    Vor dem Eingang der Casa De Ville Wache zu schieben, war an sich schon ein Scheißjob, aber mitten im Schneesturm war es einfach das Allerletzte. Nate stand nicht auf Schnee. Die Kälte war nicht das Problem. Einem Vampir machte die nichts aus. Aber dass der Wind ihm in die Ohren pfiff, während er auf zehn Zentimeter Schnee stand, machte das Ganze ziemlich nervig. Außerdem konnte er seinen Leidensgenossen Lionel wegen des Sturms kaum verstehen – und wegen des dicht fallenden Schnees auch kaum sehen. Der Höhepunkt dieses Abends war bisher das Auftauchen des fetten Polizisten gewesen, ansonsten passierte absolut nichts. Lionel und er sollten aufpassen, ob der Bourbon Kid sich zeigte. Dass der allerdings so blöd war, hier einfach ohne jede Deckung anzumarschieren, war doch eher unwahrscheinlich.
    »Ich hab gefragt, wann du schon mal am verdammten Nordpol warst!«, wiederholte Nate ein bisschen lauter als beim ersten Mal.
    Sein Panda-Clansmann Lionel war schon an sich nicht bekannt für sonderlichen Arbeitseifer. Es war also davon auszugehen, dass er diese Wache noch mehr hasste als Nate selbst.
    Auf dem Burgplatz lagen alle überlebenden Untoten aus der gesamten Gegend hinter Büschen, Bäumen und Statuen versteckt, um sich den Bourbon Kid zu schnappen, sobald er auftauchte.
    »Na ja, ich war nie wirklich am Nordpol«, schrie Lionel zurück. Er nahm seine Basecap ab und schüttelte den Schnee herunter, der sich darauf angesammelt hatte, und setzte sie anschließend wieder auf. »Aber ich hab eine Sendung über den Nordpol im Fernsehen gesehen. Da gibt es eine verdammte Menge Schnee, sag ich dir!«
    Genau wie alle anderen, die an dieser Aktion beteiligt waren, hatten auch Lionel und Nate den Befehl erhalten, schwarze Kleidung zu tragen, damit sie im Dunkeln nicht auffielen. Angesicht des Schnees war das allerdings nicht gerade die perfekte Tarnung. Nate griff in die Innentasche seines schwarzen Mantels und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. »Kippe?«, rief er zu seinem Kameraden hinüber.
    »Nee danke.«
    Nate fischte in seiner Tasche nach dem Feuerzeug, das er dann unter den Schirm seiner Basecap hielt, damit Wind und Schnee die Flamme nicht gleich löschten. Es war ein billiges rotes Plastikfeuerzeug, das er vor ein paar Tagen einem seiner Opfer abgenommen hatte. Er musste es viermal versuchen, bevor das Ding zündete, und dann war die Flamme beschissen mickrig. Nachdem er ein paar Mal an der Zigarette gezogen hatte, brannte sie tatsächlich. Die Flamme zuckte und ging schließlich aus.
    Während Nate rauchte, beobachtete er, wie Lionel den Kopf durch die Gitterstäbe des Tores steckte und zur Straße dahinter spähte.
    »Hast du was gesehen?«, rief Nate.
    Lionel schüttelte den Kopf. »Schnee, Schnee und noch mehr Schnee.«
    Nate glaubte plötzlich zu hören, dass sich jemand hinter ihm bewegte, und war eine Sekunde abgelenkt. Er drehte sich um. Einige der versteckten Vampire und Werwölfe bewegten sich und murmelten vor sich hin.
    »Wenigstens dürfen wir in der Auffahrt stehen«, rief er Lionel zu. »Unsere Kameraden knien dahinten im Schnee!«
    Lionel trat einen Schritt vom Tor zurück und zuckte mit den Schultern. »Die Werwölfe würden sich wahrscheinlich am liebsten eingraben.«
    »Aber die Clowns kotzen bestimmt.«
    »Warum denn ausgerechnet die?«
    »Na, denk nur mal an deren riesige Schuhe! Wenn die sich mit Schmelzwasser füllen, das ruiniert die Socken.«
    Lionel machte ein überraschtes Gesicht. »Ich wusste gar nicht, dass die Socken tragen.«
    »Ein paar doch wohl bestimmt. Ich

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