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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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Niederlage abzufinden und ließ es nicht zum Blickkontakt mit ihm kommen.
    Wieder verstummte der Applaus und wieder ergriff Nina das Wort. »Ladys und Gentlemen«, begann sie in ernstem Ton. »Nur noch zwei Konkurrenten sind übrig. Würden beide bitte auf die Bühne kommen?«
    Sanchez verfolgte, wie Emily und Jacko unter frenetischem Beifall ins Scheinwerferlicht traten. Sie stellten sich rechts und links von Nina auf, die beide auf eine Wange küsste. Sie hatte mittlerweile die Karte mit dem Endergebnis des Wettbewerbs wieder in den goldenen Umschlag gesteckt, sodass niemand einen Blick darauf werfen konnte.
    »Okay – ich bitte um Ruhe!«, rief sie in den Saal.
    Und die Menge gehorchte und verfiel in erwartungsvolles Schweigen, das nur durch die gelegentlichen lauten Kommentare einiger Betrunkener gestört wurde. Und dann gab Nina das Ergebnis bekannt.
    »Der Sieger – ja, Sieger – des Back-From-The-Dead -Gesangswettbewerbs ist …«

SIEBENUNDFÜNFZIG ♦
    Sanchez wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Julius hatte nicht gewonnen. HATTE . NICHT . GEWONNEN .
    Er hatte ausreichend Zeit, um sich eingehend mit dieser ernsten Komplikation zu befassen, denn fast eine ganze Minute war verstrichen, seit Nina verkündet hatte: »Der Sieger – ja, Sieger – des Back-From-The-Dead -Gesangswettbewerbs ist …« Ein, wie es schien, nicht enden wollender Trommelwirbel begann während ihrer Ansage und dauerte mit zunehmender Lautstärke an. Sanchez rechnete halb damit, im Orchestergraben einen riesigen Batteriehasen an der Snare Drum zu sehen, weil nichts darauf hindeutete, dass der Tusch enden würde. Der Trommelwirbel erklang weiter. Sanchez blickte wieder auf die Uhr. Der Vertrag musste bis 1:00 Uhr morgens unterzeichnet werden.
    Und jetzt war es 0:55 Uhr.
    Das gesamte Publikum spielte verrückt, schickte seinem jeweiligen Liebling Anfeuerungsrufe und beschimpfte den Schlagzeuger. Dann, plötzlich, endete der Trommelwirbel. Angespannte Stille senkte sich auf den Zuschauerraum herab. Nina beendete ihre Ansage.
    »... der Blues Brother!«
    Die Zuschauer begrüßten die Wahl mit ausgelassenem Jubel. Nina, die die Hände beider Finalisten ergriffen hatte, reckte Jackos Hand in die Luft, um seinen Sieg deutlich zu machen. Rechts neben Nina stehend, lachte er und winkte triumphierend und bedankte sich so beim Publikum für seine Stimmabgabe.Links neben Nina ließ Emily enttäuscht den Kopf hängen. Dann ließ sie Ninas Hand los und ging zu Jacko. Sie umarmte ihn, während sie ihm gratulierte, dann trat sie zurück, um sich zu den Verlierern auf dem rückwärtigen Teil der Bühne zu gesellen.
    Sanchez schüttelte unwillkürlich den Kopf und dachte an das, was vielleicht gleich geschehen würde. Eigentlich hätte Julius den Vertrag unterschreiben sollen. Aber Julius hatte nicht gesiegt, und er konnte Jacko wohl kaum beiseitedrängen und den Vertrag selbst unterzeichnen. Also was würde er tun? Wenn die Antwort »nichts« wäre, hatte dann Elvis einen Plan? Denn Sanchez wollte nichts anderes, als nach Hause zurückzukehren. Und zwar jetzt gleich.
    Er winkte Elvis aufgeregt zu und versuchte, ihn auf sich aufmerksam zu machen. Es wurde Zeit, aus dem Hotel zu verschwinden. Elvis bemerkte schließlich das verzweifelte Winken seines Freundes und nickte ihm zu. Hoffentlich hatte er den gleichen Gedanken. Er fasste nach Janis Joplins Arm, flüsterte ihr etwas ins Ohr, und dann verließen die beiden die Bühne und kamen auf Sanchez zu.
    »Meinst du nicht, wir sollten schnellstens abhauen?«, fragte Sanchez.
    »Du hast verdammt Recht«, sagte Elvis. »Aber lass uns noch einen Moment warten. Ich will nur sehen, was Julius macht.«
    Sanchez wollte nichts anderes als weg von diesem Ort, je schneller und weiter desto besser. Nun, da er sich wieder in Elvis’ Gesellschaft befand, rechnete er sich aus, dass seine Chance, lebend rauszukommen, sich erheblich verbessert hatte. Was auf der Bühne im Gange war, interessierte ihn nicht mehr, und er eilte die Treppe zum Flur hinunter, der zum Empfang führte. Auf der Treppe hörte er das Geräusch von zerschellendem Glas. Es kam aus der Eingangshalle. Ein kalter Windhauch folgte. Irgendwo in der Nähe musste ein Fenster zu Bruch gegangen sein. Als er das Ende der Treppe erreichte, hörte er Schritte, und zwar eine ganze Menge, die auf ihn zukamen. Und das schnell.
    Er blieb stehen und spähte um den Türpfosten zum Empfang. Sein Kinn klappte nach unten und er spürte, wie sein Herz für einen

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