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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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für den unwahrscheinlichen Fall, dass irgendetwas schiefging, würde er mit den zwanzig Riesen eine fällige Schuld bei einigen ziemlich unangenehmen Gangsterbossen bezahlen können. Den Auftrag erfolgreich zu erledigen, würde ihm weitere dreißigtausend Dollar einbringen, aber ohne Anzahlung bestand die entfernte Chance, dass er überhaupt nicht bezahlt wurde. Es war ein Risiko, dass er nicht eingehen wollte.
    Das andere Ding, das ihn beschäftigte und ihn davon überzeugt hatte, dass sein Job entweder unter einem schlechten Stern stand oder eine Falle war, durfte wohl die Neuigkeit sein, dass das Zimmer, das er gebucht hatte, einem Typen namens Sanchez Garcia überlassen worden war. Nur weil er, Angus, ein wenig verspätet eingetroffen war. Dieser Mann war es, der angeblich den Umschlag an der Rezeption abgegeben hatte. Es erschien naheliegend, dass dieser Sanchez Garcia jetzt im Besitz der Vorauszahlung war und alle Details des Auftrags kannte. Vielleicht war er sogar ein anderer Profikiller?
    Während ihm diese Dinge durch den Kopf gingen, kam Angus durstig und ausgesprochen übellaunig und frustriert in die Bar. Und in diesem Moment sah es so aus, als wäre seine Pechsträhne zu Ende. An einem Tisch in einer der hinteren Nischen der Lounge saß ein kleiner Schwarzer in einem violetten Anzug. Angus erkannte ihn sofort: Julius, der zwielichtige Bastard, der ihn engagiert hatte. Ein kahlköpfiger kleiner Bursche, der jeden Augenkontakt vermied, sobald ihm eine Frage gestellt wurde. Vielleicht konnte er erklären, was zum Teufel im Gange war. Oder wenigstens mit weiteren zwanzig Riesen rüberkommen.
    Angus ging hinüber zu Julius’ Tisch. Auf dem Weg dorthin rief er der Bardame zu: »Hey, Schlampe, bring mir mal einen doppelten Scotch on the rocks.«
    Valerie, zutiefst entrüstet, betrachtete ihn von unten bis oben, wobei sie sich beinahe den Hals verrenkte. Ihr Mund klappte in einem überraschten »Ohhh« auf, als sie seine Größe realisierte. Wie die meisten Menschen, von denen er etwas verlangte, beschloss sie sofort, ihm seinen Wunsch zu erfüllen.
    Angus entschied sich für einen Stuhl an Julius’ Tisch, ihm direkt gegenüber. Zuerst schien der James-Brown-Imitator überrascht zu sein, ihn an diesem Ort zu sehen, doch dieser Eindruck verflog sehr schnell. Er nahm eine Flasche Shitting Monkey vom Tisch und trank einen Schluck. So etwas taten viele Leute und versuchten, besonders lässig auszusehen, wenn Angus sie einschüchterte. Es bereitete ihm ein bösartiges Vergnügen, genau zu wissen, dass Julius trotz seiner betont lässigen Haltung wahrscheinlich im Begriff war, sich in die Hose zu scheißen.
    Der Killer warf den Umschlag mit den Fotos und der Todesliste auf den Tisch, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte Julius drohend an, sein Gesicht zu einer zornigen Fratze verzerrt. »Wo sind die verdammten zwanzig Riesen?«, knurrte er. Sein roter Spitzbart zitterte bei diesen Worten.
    Julius stellte die Bierflasche auf den Tisch und schluckte. »Du kommst zu spät«, sagte er. Falls er so etwas wie Angst hatte, zeigte er es nicht. »Ich habe den Auftrag jemand anderem gegeben.«
    »Wie bitte?«
    »Du bist nicht pünktlich erschienen. Jemand anders hat jetzt den Kontrakt. Du hättest besser zuhören sollen, als ich erklärte, wie wichtig es ist, pünktlich hier zu sein.«
    »Ich hör dir ja noch nicht einmal jetzt richtig zu, du langweiliger Arsch.«
    »Nun, das ist dein Problem.«
    Angus ballte frustriert die Fäuste. »Dämlicher Wichser«, grollte er und starrte den Sänger drohend an.
    »Tut mir leid, Mann. Wer rastet, der rostet.«
    Angus beugte sich über den Tisch und drang in seine persönliche Distanzzone ein. »Weißt du, ich bin mir ganz und gar nicht sicher, dass du derjenige bist, als der du dich anscheinend ausgibst. Also achte lieber darauf, wie du mit mir redest, Arschloch.«
    In diesem Moment erschien Valerie an ihrem Tisch und blieb dicht hinter Angus’ Schulter stehen. Sie beugte sich über ihn und stellte ein kleines rundes Silbertablett auf den Tisch. Darauf befand sich sein doppelter Scotch on the rocks. Das Eis schmolz sehr schnell und gab leise zischende Geräusche von sich, die die Stille zwischen den beiden Männern zu unterstreichen schienen.
    »Ich übernehme das«, bot Julius großzügig an. In seinem Gesicht versammelten sich Sorglosigkeit und Unaufrichtigkeit.
    »Sehe ich so aus, als würde ich bezahlen?«
    Julius lehnte sich freundlich lächelnd über den Tisch und

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