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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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merkte, wie ausgesprochen schön sie war. »Ein paar Tausend«, sagte er unbekümmert. »Aber keine Sorge, Lady, er hat mir mehr als genug gelassen, um Ihnen einen Drink zu spendieren.«
    Das Schauspiel, als Jefe plötzlich anwarf, was er unter Charme verstand, war in Sanchez’ Augen höchst beeindruckend, wenngleich ein wenig Übelkeit erregend. Auf Jefes Bestellung hin servierte er ein Glas Whisky und füllte Jessicas Becher mit noch mehr Kaffee aus der alten Kanne auf. Jefe warf ihm lässig eine Banknote hin und wandte sich wieder dem Mädchen zu.
    Die nächsten zwanzig Minuten gab er sich die größte Mühe, Jessica anzumachen, und Jessica ging mehr als bereitwillig auf seine Annäherungsversuche ein. Sanchez war völlig in Vergessenheit geraten für die beiden.
    Typisch.
    Alles, wofür sich Frauen bei Männern zu interessieren schienen, war Geld – oder arrogante Männer ohne jeden Respekt vor Frauen. Jefe verband beides miteinander, obwohl er dank Marcus dem Wiesel nicht mehr ganz so betucht war wie einen Abend zuvor.
    Nachdem Sanchez eine Weile zugesehen hatte, wie die beiden miteinander flirteten wie Highschool-Kids, deren Hormone außer Kontrolle geraten waren, bedeutete es eine wahre Erleichterung für ihn, als Mukka den Kopf aus der Küche nach draußen streckte und meldete, dass Elvis am Telefon sei. Er ließ Mukka erneut hinter der Theke und ging nach hinten, um das Gespräch mit dem King zu führen. Er setzte sich in seinen Lieblingsledersessel in seinem Büro unmittelbar neben der Küche, nahm den Hörer zur Hand und meldete sich.
    »Hi, Elvis.«
    »Hey, Mann. Ich hab ein paar gute Neuigkeiten für dich. Dieser Jefe ist mausetot. Ich hab ihn gleich heute Morgen abserviert. Hab ihn wirklich leiden lassen. Deine Mama wäre stolz auf dich.«
    Das ist mehr als nur ein wenig merkwürdig , dachte Sanchez. Elvis würde ihn mit so etwas niemals anlügen. Dazu hatte der Mann viel zu viel Stolz. Doch er irrte sich eindeutig, denn Jefe stand gleich hier in der Tapioca Bar am Tresen und flirtete mit Jessica.
    »Okay, Elvis, dann sag mir eines: Wie kommt es, dass Jefe bei mir in der Bar steht und Whisky trinkt, und zwar jetzt in diesem Augenblick?«
    »Hä?«
    »Elvis, Jefe besitzt gar keinen gelben Cadillac mehr. Ich habe eben erfahren, dass er ihn vor Kurzem verkauft und sich einen Porsche zugelegt hat – zumindest behauptet er das.«
    »Ich kapier das nicht …«, sagte Elvis verwirrt.
    »Spielt auch keine Rolle, ehrlich nicht – solange du den Kerl mit dem gelben Cadillac erledigt hast, richtig?«
    »Scheiße, keine Ahnung, Mann. Dieser Kerl hatte nichts zum Fahren dabei. Er hat unter dem Namen Jefe in einem Hotel eingecheckt. Der Portier am Empfang hat mir die Zimmernummer gegeben … und alles.«
    »Wie dem auch sei, du hast nicht Jefe getötet. Ich sagte bereits, der Hurensohn sitzt hier in meinem Laden an der Theke.«
    »Wen zum Teufel hab ich dann getötet, eh?«
    »Keine Ahnung, Mann! Möglicherweise einen Kerl namens Marcus das Wiesel. Er hat gestern Abend Jefes Geldbörse geklaut.«
    »Verdammte Scheiße!«
    Sanchez kam ein Gedanke. »Hey, warte mal. Hatte der Kerl vielleicht zufällig ein Halsband bei sich mit einem blauen Stein daran?«
    »Nein, Mann, der Kerl hatte überhaupt nichts an sich. Keine Geldbörse, keinen Anhänger, keine Kanone, überhaupt nichts.«
    »Scheiße. Das ist eine verdammte Schande … Wie sah er denn aus?«
    »Ein schmieriger, unrasierter Pisskopf. Ein halb nackter, rückgratloser Mistkerl, der mich mit seinen Blicken zur Raserei gebracht hat! Er war eine richtige Pussy – ohne jede Selbstachtung. Er hätte seine eigene Mutter verkauft, um seinen Arsch zu retten, der Hurensohn.«
    »Hmmm, ja. Das war Marcus das Wiesel, in Ordnung. Du bist sicher, dass er keinen Anhänger bei sich hatte?«
    »Absolut sicher, Sanchez. Er hatte ein billiges silbernes Kettchen, aber da war kein Stein dran, sondern nur so ein billiger kleiner Anhänger.«
    Es war an der Zeit, Elvis die jüngsten Neuigkeiten mitzuteilen, dachte Sanchez.
    »Nun, Marcus hat gestern Abend einen blauen Diamanten oder so von Jefe geklaut, und er ist eine Menge Kohle wert.«
    »Ein blauer Diamant? Ah, jetzt, wo du es erwähnst, ich hab davon reden hören. Wie wertvoll genau, sagst du?«
    »Ich schätze, er ist diesem Jefe eine ganze Menge wert. Der Kerl hängt übrigens immer noch in meiner Bar herum. Wir könnten das Geld teilen, halbe-halbe.«
    »Warum zur Hölle sollte ich mit dir teilen, Sanchez? Wenn ich

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