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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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schüttelte seinen Kochlöffel in Jefes Richtung. »Der Boss, Sanchez, weiß ganz bestimmt, wer Marcus ist. Er ist gerade nach hinten gegangen. Ich gehe und hole ihn.«
    »Geh und hol ihn. Aber vergiss nicht – ich ziele mit dieser Flinte auf dich, wenn du zurückkommst, und wenn du irgendetwas anderes als deinen albernen Kochlöffel in der Hand hältst, schieße ich dir in die Eier. Hast du das kapiert?«
    »Äh, in die Eier. Kapiert.«
    Mukka kehrte recht nervös in die Küche zurück. Sanchez saß vor dem kleinen Fernseher in der Ecke und sah Nachrichten.
    »Hey, Sanchez, da draußen ist ein gefährlich aussehender Kerl, der mit einer Schrotflinte auf mich gezielt und nach einem Typen namens Marcus das Wiesel gefragt hat.«
    »Sag ihm, du kennst niemanden namens Marcus das beschissene Wiesel.«
    »Hab ich, aber er hat mit der Flinte auf meinen Kopf gezielt und angefangen, von drei rückwärts zu zählen.«
    Sanchez stieß einen tiefen Seufzer aus und stemmte sich von seinem Stuhl hoch. Seine Stimmung hatte sich nicht gebessert. Die Kundschaft ging ihm wieder einmal auf die Nerven, ohne Ausnahme. Abschaum, jeder einzelne verdammte Gast in dieser Bar war Abschaum.
    » Ichwillverdammtsein! «, murmelte er leise vor sich hin, als er wieder nach draußen in die Bar ging. Es war die zweitgrößte Überraschung des Tages für Sanchez, als er Jefe erblickte. Er hatte erwartet, dass Elvis den Kopfgeldjäger inzwischen in Stücke geschossen hatte. Tatsächlich befürchtete er für einen Augenblick schon, der Killer könnte es versucht und versagt haben und dass Jefe hergekommen war, um es Sanchez heimzuzahlen. Wie immer ließ er sich nichts von seinen Gedanken anmerken (nun ja, mit Ausnahme der peinlichen Geschichte vorhin mit dem Erröten).
    »Jefe, richtig? Was willst du?« Er stellte erleichtert fest, dass der andere die Schrotflinte nicht mehr schwang, die Mukka erwähnt hatte.
    »Ich suche dieses verdammte Wiesel Marcus. Weißt du, wo ich ihn finde?«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen hab, war er mit dir zusammen.«
    »Wie du jetzt siehst, ist er nicht mehr mit mir zusammen. Aber meine Geldbörse und mein kostbarer Anhänger, den ich gestern Abend getragen habe, sind auch nicht mehr mit mir zusammen.«
    »Mensch. Und deinen schicken Wagen hat er wahrscheinlich auch geklaut, wie?«
    »Was für ein schicker Wagen soll denn das sein?«, fragte Jefe, mehr als nur ein wenig neugierig, woher ein Barmann wissen sollte, welchen Wagen er fuhr.
    »Der gelbe Cadillac. Du hast doch einen schicken gelben Cadillac, oder nicht?«
    »Wie kommt es, dass du so viel über mich weißt, Barmann?«, fragte Jefe drohend. Er sah aus, als würde er jede Sekunde seine Schrotflinte erneut hervorzerren und damit in Sanchez’ Richtung zielen.
    »Ach, ich hab nur zufällig eine Unterhaltung gehört, und jemand hat erzählt, dass du so einen richtig schicken gelben Cadillac fährst, das ist alles.«
    »Nun, ich hab ihn nicht mehr. Ich hab ihn vor einer Weile verkauft und mir einen heißen Porsche zugelegt. Nicht, dass es dich einen feuchten Kehricht anginge. Was ist jetzt, hast du Marcus gesehen oder was?«
    »Nein, hab ich nicht. Aber ich halt die Ohren für dich offen. Er kommt die meisten Abende hierher, aber wenn er dich ausgenommen hat, dürfte er sich wohl für eine Weile nicht hier blicken lassen.«
    »Weißt du, wo er wohnt?«
    »Ja, in der Gosse, zusammen mit den restlichen einheimischen Ratten«, erwiderte Sanchez. Dann, außerstande, das Thema auf sich beruhen zu lassen, fragte er: »Wann hast du den Caddy verkauft?«
    Seine Frage blieb unbeantwortet. Bis zu diesem Augenblick war Jessica recht still geblieben. Sanchez hatte bemerkt, dass sie keinerlei Reaktion gezeigt hatte, als er den gelben Cadillac erwähnt hatte. Vielleicht hatte sie den Wagen nicht gesehen vor der Farm? Oder vielleicht hatte sie ihn gesehen und konnte sich nicht erinnern? Wie dem auch sei, sie hatte still auf ihrem Barhocker gesessen und die gesamte Unterhaltung zwischen Barmann und Kopfgeldjäger verfolgt.
    Sie war ganz besonders beeindruckt wegen Jefes offensichtlichem Mangel an Toleranz gegenüber allem und jedem. Jetzt schien der ideale Zeitpunkt gekommen, ihre Anwesenheit zu zeigen.
    »Wie viel hat dieses Wiesel Ihnen geklaut?«, warf sie ein und erledigte damit Sanchez’ Frage eiskalt.
    Bis zu diesem Moment hatte Jefe sie nicht bemerkt. Er wollte ihr sagen, dass sie sich gefälligst um ihre eigenen beschissenen Angelegenheiten kümmern sollte, als er

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