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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Wohnung unseres Pärchens über den Weg gelaufen sein. Das einzige Problem dabei – unsere Freunde Dante und Kacy hatten schon lange vorher alles gepackt und sind verschwunden. Natürlich sind sie die Miete schuldig geblieben.«
    Jensen ging zu der Stelle, wo seine Jacke am Fußboden lag, und hob sie auf. Er klopfte sie ab, hängte sie ordentlich über seine Stuhllehne und setzte sich. Er sah Somers an, der darauf wartete, dass Jensen sich beruhigte und anfing, die Hinweise zu einem Bild zusammenzusetzen. Der ältere Mann war ihm offensichtlich ein ganzes Stück voraus – aber schließlich hatte er auch einen Vorsprung von drei Stunden, in welchen er die Einzelheiten zu Elvis’ Tod hatte verarbeiten können.
    »So«, seufzte Jensen. »Elvis hat also in ihrer Wohnung nach irgendwas gesucht, als unser Killer …«
    »Bourbon Kid.«
    »Richtig. Als Bourbon Kid in der Wohnung auftaucht und ebenfalls nach … sagen wir dem Auge des Mondes sucht und stattdessen Elvis vorfindet. Und weil er ein völliger Psycho ist …«
    »Und wahrscheinlich obendrein ein Vampir …«
    »… bringt er Elvis um, und dann fällt ihm etwas ein. ›Scheiße!‹, sagt er.«
    »Tatsächlich? Er hält inne und sagt tatsächlich › Scheiße! ‹?«
    »Ja, er hält inne und sagt ›Scheiße!‹, weil ihm klar wird, dass der King nicht besitzt, wonach er sucht.« Jensen zögerte für einen Moment, weil er selbst unsicher war, wohin seine Theorie führen würde. Mit weniger Inbrunst fuhr er schließlich fort: »Aber warum sollte Bourbon Kid glauben, dass diese beiden Kids Dante und Kacy das Auge des Mondes haben?«
    Somers hob die Hand, um Jensen anzudeuten, dass er den Mund halten und zuhören sollte. Jensen verstummte.
    »Wollen Sie meine Theorie hören?«
    »Sicher.«
    »Meine Theorie ist folgende: Wir wissen, dass Marcus das Wiesel ein Experte war, was Diebstahl angeht, richtig?«
    »Richtig.«
    »Nehmen wir also für den Moment an, dass Marcus das Auge des Mondes in seinem Besitz hatte. Dann bekommt er seine eigene Medizin zu schmecken, und diese beiden Kids Dante und Kacy rauben ihn aus. Sie nehmen ihm das Auge des Mondes ab und geben Fersengeld. Außerdem – das ist der Teil, wo ich mir nicht ganz sicher bin – können die beiden Elvis als den Killer von Marcus identifizieren, also beschließt Elvis, sie aus dem Weg zu räumen, nur zur Sicherheit. Er geht zu ihnen nach Hause, doch Bourbon Kid ist ebenfalls auf der Suche nach dem Stein, und die beiden begegnen sich in der Wohnung von Dante und Kacy. Peng! Der King ist Vergangenheit.«
    »Sie haben lange darüber nachgedacht, wie?«, bemerkte Jensen, dem die Aufregung in Somers’ Stimme nicht entgangen war.
    »Sehen wir den Tatsachen ins Auge, wer auch immer Elvis erledigt hat, es ist die gleiche Person, die auch unsere anderen Opfer ermordet hat, mit Ausnahme von Marcus. Das erkennen wir an den ausgestochenen Augen und der abgeschnittenen Zunge.«
    Jensen grübelte einige Sekunden über Somers’ Theorie, dann räumte er ein: »Es ist zwar ziemlich dünn, aber mir gefällt die Idee, ehrlich. Gut möglich, dass Sie da auf was gestoßen sind, Partner. Eine Sache haben Sie allerdings nicht in Erwägung gezogen.«
    »Oh? Und was wäre das?«, erkundigte sich sein Partner mit fragend erhobener Augenbraue.
    »Ich weiß, dass Sie denken, Bourbon Kid steckt hinter alledem, und Sie haben wahrscheinlich Recht, aber was, wenn dieser Dante Vittori der Mörder von Elvis und all den anderen ist?«
    Somers schüttelte entschieden den Kopf, dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und stieß einen langen Seufzer aus.
    »Sind Sie eigentlich fest entschlossen, mir nicht zu glauben, wenn ich Ihnen sage, dass Bourbon Kid hinter all diesen Morden steckt? Wie oft sollen wir das noch durchkauen? Ich meine, warum vertrauen Sie mir nicht einfach, Jensen?«
    »Sie verstehen nicht, worauf ich hinauswill«, sagte Jensen und hob diesmal seinerseits die Hand, um Somers zu signalisieren, dass er ihn ausreden lassen solle. »Ich glaube ja, dass Bourbon Kid hinter praktisch all diesen Morden steckt – zumindest denen, von denen Sie diese Polaroids haben.«
    »Und worauf wollen Sie dann gottverdammt noch mal hinaus?«, fragte Somers.
    »Worauf ich hinauswill, Partner …«, sagte Jensen und starrte dem anderen Mann hart in die Augen, »… worauf ich hinauswill, ist, dass dieser junge Dante Vittori vielleicht in Wirklichkeit Bourbon Kid ist.«

Vierundzwanzig
    Dante hielt nichts von Wahrsagern. Sie

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