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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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dann drehte es ihm den Magen um. Hatte dieser MC Pedro überhaupt jemals einen anderen Rapper als MC Hammer oder Vanilla Ice gehört? Wahrscheinlich nicht.
    Als der idiotische Werwolf-Rapper ihm dann auch noch einschüchternd auf die Schulter klopfte, wurde Sanchez richtig wütend. Er hatte weder die Zeit noch die Geduld für diesen Scheiß. Normalerweise hätte MC Pedros drohendes Verhalten den von Natur aus eher feigen Barmann mehr als nur ein wenig nervös gemacht, doch nicht bei dieser Gelegenheit. Sanchez hatte wichtigere Dinge zu tun, als sich mit diesen Schwachköpfen herumzuschlagen. Der Bourbon Kid war auf dem Weg hierher, und diese Weicheier von Werwölfen würden wahrscheinlich bei nächster Gelegenheit den Löffel abgeben, sollte der gefürchtetste Einwohner von Santa Mondega auf einen Drink in die Bar kommen.
    »Ich muss kurz nach oben«, sagte Sanchez, während er sich an Pedro vorbeischob und hinter den Tresen ging und in Richtung der Treppe, die in die Wohnung über dem Laden führte. »Ich will, dass ihr aus meiner Bar verschwunden seid, wenn ich wieder runterkomme.«
    »Sicher.« MC Pedro grinste. » Nur noch einen Reim. Und das bin ich, beim – Bestellen der letzten Runde .«
    Sanchez war entsetzt, nicht nur von der Qualität des Raps, sondern auch angesichts der Tatsache, dass diese Schwachköpfe tatsächlich noch eine Runde bestellen wollten. Dummerweise hatte er keine Zeit, mit ihnen zu diskutieren. Er musste zu Jessica, bevor der Kid auftauchte.
    Hinter dem Tresen arbeitete an diesem unangenehmsten aller frühen Abende eine relativ neue Kellnerin namens Sally. Sie war ein attraktives Möchtegern-Baywatch-Babe, allerdings mit etwas mehr Fleisch auf den Knochen, als eine Rettungsschwimmerin haben sollte. Sie trug üblicherweise tief ausgeschnittene Oberteile, um ihr großzügiges Dekolletee zu zeigen, und dieser Abend bildete keine Ausnahme: ein enges, knapp sitzendes rotes Top mit tiefem Ausschnitt zusammen mit schwarzen ledernen Hotpants. Es war ein ähnliches Outfit wie das, was sie bei ihrem Einstellungsgespräch mit Sanchez getragen hatte – und das der Hauptgrund dafür gewesen war, dass er sie eingestellt hatte. Sie hatte keinerlei Erfahrung hinter der Theke, und sie war ziemlich dumm, doch wenn es um die Kundschaft ging, dann hatte sie alles, was zählte. Eine ganze Menge sogar. Sanchez blieb kurz bei ihr stehen und flüsterte ihr ein paar Instruktionen ins Ohr, während er ihr in den Ausschnitt starrte. Die Instruktionen waren Sally inzwischen allzu vertraut, auch wenn sie sie nicht gerne ausführte. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass sie genau verstanden hatte, was er von ihr wollte, trampelte er die Treppe hinauf und zu dem Zimmer, in dem Jessica lag.
    MC Pedro stolzierte zur Theke und beugte sich über den Tresen, um so tief in Sallys persönlichen Raum einzudringen, wie er es von seiner Position aus nur konnte. Und um einen Blick auf ihre Titten zu erhaschen oder zumindest auf das, was davon zu sehen war.
    »Sieben Whiskeys. Aber ’n bisschen plötzlich«, grollte er.
    »Sicher, kein Problem.« Sally lächelte halbherzig. Es gab zwei Dinge, die sie an ihrem Job in der Tapioca Bar nicht mochte. Das erste war, gefährliche Bastarde wie diesen MC Pedro bedienen zu müssen. Und das zweite: ihnen jedes Mal Pisse auszuschenken anstatt dem, was sie eigentlich bestellt hatten, weil Sanchez darauf bestand. Auch dieses Mal verspürte sie großen innerlichen Widerwillen, und erst nach einem tiefen Atemzug griff sie nach der speziellen Flasche unter der Theke, um sieben Gläser mit dem Zeug vollzuschenken.
    Auf der Theke stand ein fleckiges Tablett, und sie stellte die Gläser eins nach dem anderen mit zitternden Fingern darauf ab, weil sie sich vor dem fürchtete, was passieren würde, sobald die Werwölfe ihre Drinks gekostet hatten.
    »Das macht bitte achtundzwanzig Dollar.« Sie lächelte MC Pedro nervös an.
    » Was ist denn das für ein Wucherladen hier? Das kann ja kein Schwein bezahlen! «, fluchte MC Pedro noch lauter und wütender als gewöhnlich. Obwohl es keine Spur von Vollmond gab, reichte seine Wut aus, um eine Semi-Transformation in seine Werwolf-Persona einzuleiten, was normalerweise nicht möglich gewesen wäre, doch MC Pedro hatte Blut aus dem Heiligen Gral getrunken. Seither konnte er sich nach Belieben verwandeln, manchmal auch rein instinktiv. Glücklicherweise war es keine vollständige Transformation. Lediglich die Haare, die sein Gesicht einrahmten, wurden ein

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