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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Instinktiv riss sie die Pistole aus ihrem Hosenbund und richtete sie mit zitternden Fingern auf den heranstürzenden Blutsauger. Aus Gründen, die ihr selbst schleierhaft blieben, schloss sie die Augen, drehte den Kopf zur Seite und feuerte blind.
    BANG !
    Dem ohrenbetäubenden Knall folgte eine mehrere Sekunden währende völlige Stille. Dann öffnete Kacy misstrauisch die Augen wie jemand, der damit rechnet, dass ihm eine Sahnetorte ins Gesicht fliegt, und blinzelte langsam. Weniger als einen Meter vor ihr lag ein blutiger, rauchender, schwelender Leichnam – die sterblichen Überreste von Special Agent Roxanne Valdez.
    Dante lag immer noch mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt, fünfzehn Meter den Gang hinunter. Er sah Kacy aus treuen Hundeaugen an, doch sein Kopf lag in einer Blutlache auf dem Boden. Die Lache wurde größer und größer und breitete sich langsam auf dem Teppich aus. Blut troff aus Dantes Mund, doch der Hauptgrund für die sich ausdehnende Lache war das Blut, das immer noch aus der durchtrennten Schlagader an seinem Hals gepumpt wurde.
    Trotz der Benommenheit, die sie spürte, rasten ihre Gedanken. Sie ließ die Waffe von Agent Swann achtlos neben den inzwischen brennenden Überresten von Valdez fallen und rannte, so schnell sie mit ihren zitternden Beinen konnte, zu Dante hinüber. Sie kniete bei ihm nieder und legte eine Hand auf das klaffende Loch in seinem Hals mit dem Versuch, den Blutfluss zu stoppen. Dann benutzte sie die andere Hand, um seinen Kopf anzuheben und zu sich herumzudrehen.
    »Baby, verlass mich nicht!«, sprudelte sie hervor. Allein die Worte auszusprechen reichte, um die Tränen zum Fließen zu bringen, die unausweichlich gewesen waren, seit sie ihn hatte fallen sehen. Für die nächsten zwei Minuten kniete sie neben ihm, wiegte seinen Kopf und bettelte und flehte ihn an, nicht von ihr zu gehen – sie nicht allein zu lassen in dieser Welt voller Hass, Bosheit und Laster. Doch Dante war nicht mehr imstande zu antworten. Seine Stimme hatte bereits versagt, bevor sie bei ihm gewesen war. Er konnte nichts anderes tun, als sie hilflos anzustarren in der Hoffnung, dass sie in seinen Augen lesen konnte, wie sehr es ihm leidtat, die Dinge gerade jetzt am Ende so in den Sand zu setzen. Er war vor der allerletzten Hürde gestürzt, nachdem er drei Nächte lang in einem Nest voller blutrünstiger Vampire ausgeharrt hatte.
    Kacy beobachtete schluchzend, wie seine Augen nach oben in den Kopf rollten und signalisierten, dass sein Kampf vorüber war. Sie streichelte weiter sein Haar und wischte ihm das Blut aus dem Gesicht. Wenn er auf dem Weg ins nächste Leben war, dann wollte sie, dass er so gut aussah, wie nur irgend möglich, und einen guten Eindruck hinterließ. So verzweifelt sie sich auch fühlte, während sie ihn ein wenig zurechtmachte, so erinnerte sie sich doch jetzt schon an all die schönen und lustigen Zeiten, die sie gemeinsam erlebt hatten. Sie dachte zurück an einige der unglaublich dämlichen Dinge, die er getan hatte, seit sie zusammengekommen waren. Beispielsweise eines Tages vor ihrer Schwelle aufzutauchen mit einer ganzen Wagenladung voller Captain-Hook - DVD s. Er hatte gegrinst, als hätte er in der Lotterie gewonnen. Oder wie er sie in Verlegenheit gebracht hatte, in dem er Professor Cromwell eine Pussy genannt hatte. Oder wie er einen gelben Cadillac geklaut hatte, um sie zu beeindrucken, obwohl schon die halbe Stadt auf den Beinen gewesen war, fest entschlossen, sie beide umzubringen. Wie er sie mitten in einer Schießerei in der Tapioca Bar während der Sonnenfinsternis im vergangenen Jahr in Sicherheit gebracht hatte, verkleidet als Terminator. Am deutlichsten von allem erinnerte sie sich an den Heiratsantrag, den er ihr erst eine Woche zuvor gemacht hatte. Dante war das Beste gewesen, was sie in ihrem Leben gehabt hatte. Mit großem Abstand.
    Dante war schon seit einigen Minuten tot, bevor sie abgelenkt wurde. »Du verdammtes Dreckstück!«, rief eine Stimme vom anderen Ende des Gangs. Es war Agent Swann, und er beugte sich gerade vornüber, um seine Pistole vom Boden aufzuheben, wo Kacy sie hatte fallen lassen.
    »Jetzt wirst du bezahlen, und ich schwöre, es wird dir alles richtig leidtun.«

Zweiundsechzig
    Als der Mann mit der Kapuze einen weiteren Schritt näher kam, starrte Anvil unwillkürlich auf seine Schuhspitzen in der Hoffnung, dass er auf diese Weise unsichtbar wurde. Völlig sinnlos, sich mit dem Bourbon Kid ein Blickduell zu liefern. Warum

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