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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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oben, du feistes kleines Arschloch.«
    Sanchez seufzte und stellte das halb gereinigte Glas in das Regal direkt unter dem Tresen. Er hatte kein Problem damit, sich Cops oder Vampire zu Feinden zu machen, aber Vampir-Cops – das war eine andere Sache. Diese Typen konnten ihm das Leben wirklich schwer machen. Sie konnten ihn jeden Tag schikanieren, wenn sie wollten, und ihn in null Komma nichts aus dem Geschäft drängen. Er sorgte sich um Jessica, doch er wusste auch, wann er geschlagen war. Sinnlos, eine Schlacht zu schlagen, die man von vornherein nicht gewinnen konnte.
    »Ich mache eben die Whiskeys, ja?«, sagte er.
    »Guter Mann. Ich wusste, man kann sich darauf verlassen, dass du einem Police Officer in Erfüllung seiner dienstlichen Aufgaben behilflich bist.« De La Cruz zwinkerte und tätschelte Sanchez gönnerhaft die Wange, bevor er sich auf einen Hocker vor der Theke setzte. Seine beiden Kollegen blieben rechts und links neben ihm stehen, während Sanchez nach einer Flasche hinter sich griff und drei seiner saubersten Gläser mit Kurzen füllte.
    »Ich nehme einen Doppelten … Fatso «, grollte Benson. Er hatte gespürt, wie die Entschlossenheit des Barkeepers ins Wanken geraten war, und seine natürlichen Schlägerinstinkte ließen ihn einen Doppelten verlangen, selbst wenn er eigentlich gar keinen wollte. Wie De La Cruz spielte er außerdem auf das Offensichtliche an: Sanchez wurde immer schwerer, das war nicht mehr zu übersehen. Die dicken schwarzen Koteletten vermochten die fette Falte Fleisch nicht zu verbergen, die sein Kinn mit dem Hals verschmelzen ließ.
    Sanchez ignorierte die Beleidigung, so gut er konnte, während er den drei untoten Detectives vor der Theke die Tumbler mit dem Whiskey hinschob. Er benutzte ein schmutziges Handtuch, um die Theke rings um die Gläser zu wischen. Die Sonne hatte den ganzen Morgen geschienen, und es war heiß im Lokal. Weil verschüttete Flüssigkeiten relativ rasch verdunsteten, wurde die Theke immer klebriger. Der gewaltige Propeller an der Decke machte Überstunden, um die Luft abzukühlen, ohne viel Erfolg.
    »Was glaubt ihr eigentlich oben zu finden?«, erkundigte sich Sanchez beiläufig, während er eifrig mit seinem Tuch polierte.
    »Das kann ich dir sagen«, sagte De La Cruz, indem er sein Whiskeyglas aufnahm und mit seinen beiden Kollegen anstieß. Er legte eine Zwei-Sekunden-Pause ein, und der Barkeeper meldete sich erneut. Er stellte die gleiche Frage noch einmal.
    »Was glaubt ihr eigentlich oben zu finden?«
    »Eine hübsche junge Lady im Koma. Aber keine Sorge, Sanchez, wir nehmen sie nicht mit, bleib ganz ruhig. Sie gehört immer noch dir allein.«
    Die drei Männer kippten ihre Drinks hinunter. De La Cruz und Benson begannen augenblicklich zu würgen und spien die Flüssigkeit wieder aus. Hunter schien den Geschmack zu genießen – bis er die Reaktionen seiner Kollegen bemerkte und sich hastig anschloss, indem er selbst eine angewiderte Miene aufsetzte.
    »Was zum Teufel ist das?«, fragte De La Cruz immer noch spuckend, als wollte er auch den letzten Tropfen der Flüssigkeit aus dem Mund verbannen.
    »Das? Mein bester Whiskey.« Sanchez zuckte die Schultern. »Ich muss sagen, er hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Geschmack.«
    »Kein Scheiß«, ächzte Benson immer noch würgend. »Das Zeug schmeckt wie Pisse!«
    »Das sagt eine Menge meiner Gäste«, lächelte Sanchez.
    »Ich sehe auch, warum«, stellte Hunter fest, der mit Abscheu in sein leeres Glas starrte. »Wie heißt dieses Zeug? Damit ich ihm in Zukunft aus dem Weg gehen kann, verstehst du?«
    »Es ist ein Selbstgebrannter.«
    »Hast du noch mehr davon?«
    De La Cruz und Benson musterten ihren Kollegen mit fragenden Blicken. War das etwa ernst gemeint? Wollte er tatsächlich noch mehr von diesem Zeug? Hunter bemerkte ihr fassungsloses Staunen und gab sich hastig bedeckt.
    »Ich denke, ich sollte es konfiszieren«, sagte er. »Du weißt schon, Gesundheitsvorschriften und Sicherheit und all das.« Als er sah, dass die anderen nicht überzeugt waren, drehte er sich erneut zu Sanchez um. »Hast du mehr davon auf Lager?«
    Der Barkeeper schenkte ihm sein strahlendstes Lächeln. »Sicher. Ich hab einen unbegrenzten Vorrat. Ich schätze, ihr könnt den Rest der Flasche da auf Kosten des Hauses mitnehmen. Hier, bitte sehr.« Er reichte dem Detective die Flasche, und Hunter nahm sie bereitwillig entgegen.
    »Okay, das reicht jetzt«, unterbrach De La Cruz die beiden. »Zeig uns, wo du

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