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Das Buch Rubyn

Das Buch Rubyn

Titel: Das Buch Rubyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens
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Er ist nicht da, aber wir werden die Nacht hier verbringen und morgen nach Malpesa aufbrechen.«
    »Wird Kate dort sein?«, fragte Emma. Michael spürte, dass sie sich Mühe gab, nicht zu hoffnungsvoll zu klingen, aber trotzdem verzweifelt hoffte, dass es so sein würde.
    »Wir werden sehen, meine Liebe.«
    Dr. Pym legte sanft seine Hand auf ihre Schulter und führte sie ins Haus.
    Die Kinder saßen am Küchentisch, während Dr. Pym ihnen warme Milch machte und sie mit Geschichten von allerlei Merkwürdigkeiten unterhielt, die er auf seinen Reisen gesehen hatte.
    Unter anderen Umständen hätte Michael alles in seinem Notizbuch aufgezeichnet, aber jetzt war ihm ganz und gar nicht danach.
    Als es dunkelte, schaltete Dr. Pym die Lampe über dem Tisch an, und Michael schaute aus dem Fenster. Die Nacht senkte sich über das Land. Und plötzlich legte sich die Erschöpfung nach einem langen Tag, der in Baltimore begonnen hatte, als Kate und er vor dem Sturm weggelaufen waren, auf seine Schultern.
    Michaels Kopf fühlte sich an, als sei er aus Stein, seine Arme und Beine wogen tausend Pfund. Aber nachdem sie ihre Milch getrunken und die Gläser abgespült hatten, nachdem Emma Dr. Pym umarmt hatte und zu Bett gegangen war, blieb Michael trotzdem noch in der Küche.
    »Ja, mein Junge?« Dr. Pym stopfte seine Pfeife. »Was hast du auf dem Herzen?«
    »Wer war der Mann, der Dr. Algernon gezwungen hat, unsere Eltern zu verraten? Arbeitet er für den grässlichen Magnus?«
    »Sein Name lautet Declan Rourke, und er ist in der Tat ein treuer Gefolgsmann des grässlichen Magnus, seine rechte Hand, wenn du so willst, und in meinen Augen ein sehr gefährliches und unberechenbares Individuum, dem man aus dem Weg gehen sollte.«
    »Und Sie glauben, dass er unsere Eltern entführt hat?«
    Dr. Pym hatte seine Pfeife angezündet und süßer Mandelduft zog durch die Küche.
    »Ich denke schon. Ich glaube, sie folgten Dr. Algernons Hinweisen, und irgendwo auf dem Weg liefen sie Rourke in die Arme.« Traurig schüttelte er den Kopf. »Richard und Clare glaubten, dass sie die Bücher finden müssten, um euch zu beschützen. Alles andere – einschließlich ihrer eigenen Sicherheit – war zweitrangig.«
    Michael nickte. Trotzdem machte er keine Anstalten, nach oben zu gehen. Er merkte, dass er den Riemen seiner Tasche in seinen Fingern verknotet hatte. Sein Zeigefinger war in den Knoten geraten und die Fingerspitze wurde langsam blau. Er zerrte ihn heraus und langsam begann das Blut wieder zu zirkulieren.
    »Ist noch etwas, mein Junge?«
    »Was stand in dem Brief, den Kate Ihnen geschickt hat? Wegen dem Sie nach Baltimore kamen.«
    »Sie hatte einen Traum. Sie sah, wie ein Waisenhaus von der Armee des grässlichen Magnus angegriffen wurde. Sie erkannte eins der Waisenhäuser, in denen ihr gelebt hattet. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie euch finden würden. Warum fragst du?«
    »Es ist nur, weil … Sie nahm mir das Versprechen ab, mich um Emma zu kümmern. Ganz so, als ob sie wüsste, dass sie nicht mehr bei uns sein würde. Ich habe mich nur gefragt, ob sie so was in der Richtung geschrieben hat.«
    »Das hat sie in der Tat.«
    »Ehrlich?«
    »Vor einigen Monaten schrieb sie mir von einem anderen Traum, den sie hatte. In diesem Traum hattest du ein Buch in den Armen, das sie nicht kannte. Emma war bei dir und ihr beide wart von Feuer umgeben.«
    »Und Kate war nicht da?«
    Der Zauberer schüttelte den Kopf.
    Michael zögerte noch immer. Wieder fing er unbewusst an, mit dem Schulterriemen seiner Tasche zu spielen und ihn sich um die Finger zu winden.
    »Ich weiß, was du mich in Wirklichkeit fragen willst.«
    Michael schaute auf.
    »Du willst wissen, was es mit der Prophezeiung auf sich hat, die Dr. Algernon erwähnt hat, in der es heißt, dass drei Kinder die Bücher zusammenbringen und ihr Schicksal erfüllen werden. Die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, worin dieses Schicksal besteht.«
    »Aber Sie haben eine Ahnung, oder nicht?«
    »Mag sein. Aber ich werde nicht darüber reden. Du musst verstehen: Die Magie der Bücher ist ohnegleichen. In den Büchern liegt die Macht, unser aller Existenz zu verändern, die Welt neu zu ordnen. Stell dir vor, die Bücher gelangten in die Hände jener, deren Herzen voller Hass und Wut sind. Mit einer solchen Macht hätte der grässliche Magnus alles Leben in seiner Hand. Das ist der Grund, warum unsere Aufgabe so wichtig ist. Und warum so vieles von dir abhängt.«
    Michael sagte

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