Das Büro
müssen doch wissen, was Sie unterschrieben haben.“
Beerta streckte seine Hand aus. „Dann zeig mal her.“
Maarten schlug die Gesetze auf und zeigte auf die Paragraphen.Beerta las sie widerwillig. „Diese Paragraphen haben sie mir nicht vorgelesen. Wenn sie sie mir vorgelesen hätten, hätte ich niemals unterschrieben.“ Er schob die Broschüren von sich weg.
„Es gibt keine anderen.“
„Die gibt es wohl. Und jetzt möchte ich, dass du die Sache auf sich beruhen lässt. Warte erst einmal ab, was der Verwaltungsrat tut. All dieses Misstrauen schafft nur ein unangenehmes Klima. Ich will nichts mehr darüber hören!“
*
„Maarten, hast du mal einen Moment Zeit?“, fragte Meierink, als Maarten nach der Mittagspause vorbeikam. Die anderen Schreibtische im Raum waren noch leer.
„Ja, natürlich“, sagte Maarten überrascht. Es war das erste Mal, dass Meierink ihn mit seinem Vornamen ansprach und ihn duzte, und er spürte schlagartig den Beginn einer Freundschaft.
„Du hast sicher davon gehört, dass sie Teun noch einmal untersuchen lassen wollen?“ Er blickte Maarten über seine Brille hinweg an, sein Mund stand offen.
„Ja“, sagte Maarten verlegen. Jetzt, da Meierink ihn mit „Maarten“ angesprochen hatte, suchte er nach einer Gelegenheit, um „Geert“ zu sagen, aber „Ja, Geert“ fand er doch reichlich komisch.
„Herr de Gruiter und ich haben einen Brief an den Verwaltungsrat aufgesetzt“, sagte Meierink träge. Er reichte Maarten das Papier. „Könntest du mal schauen, ob du damit einverstanden wärst?“
Maarten sah auf das Blatt. Es dauerte einen Moment, bevor er seine Gedanken ordnen konnte, noch befangen durch die unerwartete Intimität, danach las er sinngemäß, dass man den Verwaltungsrat bitte, den Zeitpunkt der Nachuntersuchung auf den letzten gesetzlich dafür festgelegten Termin zu verschieben. „Natürlich“, sagte er und gab das Papier zurück.
„Du würdest ihn so also auch mit unterschreiben?“
„Ja, warum nicht?“ Es war ihm nicht klar gewesen, dass dies der Zweck des Ganzen war, doch nun, da er seine Zustimmung erteilt hatte, machte es keinen Sinn, noch einmal darüber nachzudenken.Die Neigung, den Brief dann erst noch einmal lesen zu wollen, unterdrückte er sofort.
„Dann werde ich ihn auch den anderen vorlegen“, beendete Meierink das Gespräch.
Noch etwas verwirrt von diesem Wandel in den menschlichen Beziehungen ging Maarten in sein Zimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Es war still um ihn herum, dennoch war er unruhig. Er stand auf, ging zu Beertas Schreibtisch und rief Nicolien an. „Was machst du gerade?“, fragte er.
„Ich wollte einkaufen gehen.“
„Wie geht es Jonas?“
„Gut. Er liegt hier auf dem kleinen Bücherregal.“
„Meierink und de Gruiter haben wegen Nijhuis einen Brief an den Verwaltungsrat geschrieben.“
„Ach, wie nett.“
„Ja, nett.“
„Ich dachte, du fändest sie nicht so nett.“
„Nein, aber das hier finde ich nett.“
Es war einen Moment still.
„Was wirst du jetzt tun?“, fragte sie.
„Nichts. Arbeiten.“
Sie beendeten das Gespräch.
Eine halbe Stunde später ging die Tür auf. Fräulein Haan. „Herr Koning. Haben Sie auch den Brief von Meierink und de Gruiter gelesen?“
„Ja“, sagte Maarten und sah auf.
„Haben Sie dann einen Moment Zeit für eine Besprechung?“
„Ja, natürlich.“ Er stand auf und folgte ihr in ihr Zimmer. Sie ging weiter in den ersten Raum.
Van Ieperen war hinter seinem Zeichentisch zum Vorschein gekommen und zuckte kichernd mit den Schultern. „Sie ist total verrückt geworden“, sagte er und tippte sich an die Stirn. Er streckte sich und äffte ihre Sprechweise nach. „Frau Direktorin.“ Er kicherte nervös.
Hendrik saß bereits an dem langen Tisch in der Mitte des Raums.Als Maarten sich neben ihn setzte, kam de Gruiter durch die Hintertür herein.
Fräulein Haan saß am Kopfende des Tisches, Balk zu ihrer Rechten, Meierink und de Gruiter links von ihr. Neben Balk saßen Hendrik, Maarten und Slofstra, neben de Gruiter van Ieperen und Frau Moederman. Meierink teilte Durchschläge seines Briefes aus.
„Müssen wir auf de Bruin warten?“, fragte Fräulein Haan.
„De Bruin kommt gleich“, sagte Meierink. „Er macht gerade Tee.“
„Dann lasst uns anfangen. Haben alle den Brief gelesen?“
„Ich habe ihn gelesen!“, sagte Slofstra.
„Sind alle mit dem Inhalt einverstanden?“ Sie blickte in die Runde.
„In dieser Form nicht“,
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