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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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sein! Ich muss mit ihm klarkommen, nicht Sie! Und wenn ich die Verantwortung nicht übernehmen kann, gehe ich!“
    Beerta sah ihn fassungslos an. Dann zuckte er mit den Achseln und wandte sich ab, ohne etwas zu sagen. Er setzte sich und suchte zwischen den Papieren, die er von zu Hause mitgenommen hatte, legte sie zur Seite und nahm eines der Blätter wieder in die Hand. Er stand auf, trug seine Schreibmaschine zum Schreibtisch und spannte das Blatt ein.
    Bei alledem hatte Maarten ihm mit verhaltener Wut zugesehen, seine Hände auf der Tischkante beiderseits der Schreibmaschine. Erst als Beerta zu tippen begann, entspannte er sich.
    *
    „Un giff dat hier ook noch Geschich’n öwer Spökenkiekereij oder Liekenzüge oder Lüer, deij nachts in ’t Düstern van’n Wech wechhoalt woarn sünt?“, fragte Hendrik.
    „Seij segt woll eens, dat als deij Uhl’n röpp’, giff dat ’n Doden“, antwortete der Mann.
    „Gibt es hier noch Eulen, bei all den Unkrautvertilgungsmitteln?“, fragte Maarten.
    „Dat is een van de Lesten“, sagte der Mann und zeigte nach oben.
    Oben auf dem Kabinettschrank, im Halbdunkel, stand eine ausgestopfte Schleiereule.
    „Hebt Seij deij hier funn’n?“, fragte Hendrik.
    „Deij heb ik fang’n. Deij seet hier bie mi boaben upp’n Balken, in’t Haai.“
    Hendrik runzelte die Stirn. „Woarüm?“
    „Um üm u’testoppen.“
    „Aber das sind doch so nette Tiere!“, sagte Nicolien. In ihrer Stimme lag Entrüstung.
    „Joa, för de Rotten“, sagte der Mann. „Oawer änners sünt ’t Deibels.“
    „Wo hebt Seij üm dann fangen?“, fragte Hendrik.
    „Ik heb dat Uhlenlock dicht moakt, un dann heb ik üm solang’n mit de Fork’n joagt, bit heij inne Ecke seet, un do heb ik ’n Strick üm sien Haals doan un toutrokk’n, oawer dat was ’n Oas, denn a’s ik van’t Land teröge köm, lähfde heij noch.“ Er lachte.
    Maarten hörte zu, starr vor Abscheu. Er blickte bewegungslos auf das grüne Lämpchen des Tonbandgeräts, das bei den holprigen Stimmstößen des Mannes aufglomm und wieder erlosch, als spiegele sich darin der Todeskampf der Schleiereule. Sein Ekel war so groß, dass er den Mann nicht mehr ansehen konnte. Er wollte weg, wusste aber nicht, wie.
    „Ik weet nich, of Seij woll eens junge Hunn’n versoapen hebt, oawer deij könnt ook strampeln“, sagte der Mann.
    Hendrik stand entschlossen auf. „Herr Bokkers“, er knöpfte das Jackett zu, „jetzt ist es aber gut!“ Maarten glaubte für einen Moment, dass er eine Schlägerei anfangen würde, doch so weit kam es nicht.
    „Hebt Seij genouch?“, fragte der Mann.
    „Joa“, sagte Hendrik. „Wie hebt genouch!“
    „Willt gie noch ’n Schluck? Gie könnt ruhig noch wat blieben.“
    „Nein, wir müssen weg!“, sagte Hendrik.
    Maarten war aufgestanden. Er zog die Schnur aus der Steckdose, nahm das Mikrofon vom Tisch, steckte es in die Tasche und legte den Deckel auf das Tonbandgerät. „Ich bin fertig“, sagte er.
    „Tschüss, Herr Bokkers“, sagte Hendrik. Er gab dem Mann nichtdie Hand. „Wir finden schon raus.“ Er wandte sich ab und ging zur Tür, ohne sich noch länger um den Mann zu kümmern.
    „Joa, dat was mi een Vergneugen“, sagte der Mann verdutzt.
    Nicolien ging, ohne etwas zu sagen, hinter Hendrik her.
    „Wiedersehen, Herr Bokkers“, sagte Maarten, als er mit dem Tonbandgerät und der Tasche an dem Mann vorbeiging, um sich ihnen anzuschließen.
    Der Mann folgte zögernd über die Diele hin zum Einfahrtstor. Hendrik stieg ins Auto, Nicolien wartete an der Wagentür, bis Maarten eintraf. Um die kahlen Pappeln am Rande des Gehöftes hing ein leichter Nebel, der unmerklich in die Dämmerung überging. Es war totenstill. Im nächsten Moment sprang der Motor an, und die Scheinwerfer warfen ihr Licht über den Hof.
    „Wiedersehen, Herr Bokkers“, sagte Maarten noch einmal, ohne den Mann anzusehen. „Danke.“ Er fühlte sich wie ein Feigling.
    „Joa, kiekt eens weer vörbie“, sagte der Mann.
    Maarten zwängte sich mit der Tasche und dem Tonbandgerät ins Auto. Nicolien stieg vorn ein und zog die Wagentür hinter sich zu. Sie fuhren vom Hof in Richtung Straße. Hendrik sah in den Spiegel und dann wieder auf den Weg. Sein Gesicht war starr. „Wo fahren wir hin?“
    „Ins Avenarius?“, schlug Maarten vor.
    Ohne ein Wort zu sagen, bog Hendrik an der Straße links ab.
    Maarten sah noch einmal seitwärts zu dem Bauernhof, der in der nebligen Dämmerung zwischen dem Gehölz nur noch undeutlich zu

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