Das Büro
Maarten seine Frage, als Frans mit seiner eigenen Tasse zurückkam und in seinem Sessel saß.
„Na ja, eigentlich nicht“, er wandte den Blick ab, „sie lag plötzlich da, und dann weiß man nicht mehr, ob es nicht vielleicht eine Bedeutung hatte“, er sah Maarten flüchtig an, „hast du das nicht?“
Maarten dachte nach. „Ich kann mich an so etwas nicht erinnern“, sagte er nachdenklich. „Ich müsste darüber nachdenken.“
„Ich habe es natürlich selbst getan, aber ja, man ist nicht allein mit sich, also weiß man nie genau, was man damit bezweckt haben könnte.“ Er sah rasch zu Nicolien.
Nicolien lachte.
Frans lachte nun auch, nicht ganz von Herzen. „Es ist natürlich ein bisschen verrückt.“
„Ja, es ist verrückt“, sagte Maarten.
„Ich habe aber nicht darüber gelacht, weil ich es verrückt finde“, sagte Nicolien.
„O nein“, sagte Frans, „nein, natürlich nicht.“
„Und wenn du nun draufgetreten wärst?“, fragte Maarten.
„Ich bin einmal draufgetreten“, gestand Frans, „und jedes Mal, wenn ich mich daran erinnere, wird mir die Zerbrechlichkeit meines Brustkorbs bewusst. Vielleicht ist es das?“ Er sah Nicolien an.
Maarten nickte. „Das könnte sein. Jetzt verstehe ich es besser.“
Sie schwiegen. Frans drehte sich eine Zigarette. Maarten zog die Pfeife aus der Tasche. „Gibst du mir meinen Tabak?“, fragte er Nicolien. Sie hob ihre Tasche auf den Schoß, reichte ihm seinen Tabak und holte eine Packung Gauloises und eine Streichholzschachtel heraus.
„Soll ich dir keine Zigarette drehen?“, fragte Frans schnell.
„Nein, lass nur“, sie lachte verlegen, „ich habe selbst welche.“
Sie schwiegen. Im Haus war es still. Draußen, in der Ferne, sang die Amsel. In dem weißgesiebten Licht hatte das Zimmer etwas von einer Klosterzelle.
„Die Kommission will, dass ich eine Doktorarbeit schreibe“, erzählte Maarten.
„Oh“, sagte Frans. „Ja, das gehört natürlich dazu.“ Er sah Nicolien an, als erwarte er von ihr eine Bestätigung.
„Es reicht nicht, dass sie ihre Hobbys auf Staatskosten betreiben dürfen und die Drecksarbeit von anderen machen lassen, sie wollen zusätzlich noch bestätigt bekommen, dass es einen Sinn hat und sie zur Spitze der Kultur gehören.“ Er war wütend.
„Ja, aber vielleicht sind sie das ja auch. Meinst du nicht?“
„Das spricht dann nicht für die Kultur.“
„Nein, vielleicht nicht.“
„Die größten Dreckskerle kriegen die dicksten Brocken, und die Schwachen werden niedergemacht“, verdeutlichte Maarten. „Wie im Urwald.“
Sie schwiegen erneut.
„Ich habe auch wieder einen Schritt auf die Gesellschaft zu gemacht“, erzählte Frans und sah Maarten an.
Maarten lauschte.
„Ich habe einen Auftrag von Shell, zu Hause Tiere zu zeichnen. Die Apparatur bekomme ich dazu.“ Er lachte und sah rasch zu Nicolien. „Ich werde hier ein ganzes Laboratorium haben. So muss es auch sein, nicht wahr?“
Nicolien lachte.
„Wie bist du da rangekommen?“, fragte Maarten.
„Durch van Kruysbergen.“
Maarten erinnerte sich, dass das der Direktor des Instituts war, bei dem Frans an einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme teilgenommen hatte. „Ist das eigentlich ein netter Mann?“
„Er raucht Pfeife.“
„Dann ist es ein netter Mann.“
Sie lachten.
„Ich fand eigentlich schon, dass ich das annehmen müsste“, sagte Frans. „Ich sollte keine Chance vorübergehen lassen.“ Er sah rasch von Maarten zu Nicolien.
„Natürlich“, sagte Maarten. „Was sind das für Tiere?“
„Das weiß ich noch nicht.“ Er sah Maarten hilflos an. „Ich denke, kleine Tiere.“
„Auf jeden Fall werden sie wohl etwas mit Öl zu tun haben.“
„Ja, es werden wohl Wimpertierchen sein, glaube ich.“
„Oder diese archäologischen Tiere.“
„Das wäre prima, denn die sind so schön symmetrisch.“
„Aber dafür brauchst du natürlich kein Mikroskop.“
„Es werden wohl kleine Tiere sein.“
„Dicke Öltiere“, sagte Maarten schmunzelnd.
„Bei uns haben wir nur kleine Tiere. Diese Woche kam van Son herein: ‚Veen, komm mal her!‘ – Ich sollte ihm helfen, seinen Schreibtisch zu verrücken, weil zwei Läuse heruntergefallen waren.“ Er lachte.
„Lebende?“, fragte Maarten erstaunt.
„Nein, präparierte. Zwei ganz seltene. Es gibt nur noch ein paar davon in Utrecht. Sonst nirgends.“
Sie lachten.
„Meisterhaft“, sagte Maarten. „Habt ihr sie gefunden?“
„Nein. Wir haben den ganzen Boden
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