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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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Zwischenzeit haben wir außerdem die Gelegenheit, uns die Literatur systematisch anzuschauen, so dass wir auch vollständig sind“, sagte Beerta mit Nachdruck. „Herr Koning hat das auf sich genommen.“
    Vanhamme hatte seine Zigarre zwischen die Lippen gesteckt und sah vor sich hin. Er strich unter seinem Kinn entlang. Als der Name Koning fiel, blickte er kurz zu Maarten, ohne den Kopf zu bewegen. „Unsere Kritiker werden uns bestimmt die Ohren langziehen“, sagte er schließlich.
    „Wir werden den Kritikern einen Schritt voraus sein müssen“, stimmte Beerta zu. Er machte eine kurze Pause. „Ich habe darüber nachgedacht. Ich stelle mir vor, dass wir der ersten Ausgabe eine Übersicht der Karten beifügen, die man von uns noch erwarten kann, mit einem detaillierten Zeitplan. Herr Koning und ich werden uns darum kümmern.“
    Der Vorschlag überraschte Maarten. Er wollte etwas sagen, doch als Beerta ihm einen gebieterischen Blick zuwarf, schwieg er.
    „Damit werden Sie es nicht leicht haben“, prophezeite Vanhamme.
    „Das ist uns klar.“
    „Und an wie viele Karten haben Sie dabei gedacht“, wollte Vanhamme wissen.
    „Ich hatte an ungefähr zweihundert gedacht, in zwanzig Ausgaben zu jeweils zehn.“
    Vanhamme nickte. „So wie der Schweizer Atlas.“
    „Richtig“, sagte Beerta.
     
    „Ich hätte nicht erwartet, dass er uns so einfach machen lässt“, sagte Beerta zufrieden, nachdem er Vanhamme hinausbegleitet hatte. „Wenn Vanhamme auf unserer Seite ist, haben wir von den Flamen jedenfalls nichts zu befürchten.“ Er nahm den Aschenbecher mit den Zigarrenstummeln und brachte ihn mit kleinen, triumphierenden Schritten aus dem Zimmer. Als er zurück war, verstaute er die Kiste Elisabeth Bas wieder in seinem Schreibtisch und wischte den Tisch mit einem gelben Staubtuch ab, das er zu diesem Zweck in einer gesonderten Schublade liegen hatte. „Aber jetzt müssen wir unsererseits natürlich schon unseren Versprechen nachkommen“, sagte er mit Nachdruck. Er war stehengeblieben, mit der Hand auf der Lehne seines Stuhls, und sah Maarten an.
    Maarten saß halb von ihm abgewandt an seinem Schreibtisch. Er reagierte nicht. Er war verstimmt.
    „Und ich beauftrage dich hiermit, einen Vorschlag zu entwickeln, so dass wir im Frühjahr etwas haben, das wir Jan Vanhamme und der Kommission vorlegen können.“
    „Ich verstehe nicht, wie Sie so etwas versprechen können“, sagte Maarten. „Ich weiß noch nichts. Ich weiß nur etwas über Wichtelmännchen und was man darüber behauptet, und davon verstehe ich noch nicht einmal die Hälfte. Wie kann ich dann das gesamte Gebiet der Volkskultur überblicken.“
    „Ach Junge, du nimmst alles viel zu schwer“, sagte Beerta mit einem warmen Klang in der Stimme. „So eine Liste ist doch an ein paar Abenden gemacht.“
    „Ich wüsste nicht, wie“, sagte Maarten widerwillig.
    „Du nimmst das Handbuch, und das liest du dir durch. Das musst du sowieso irgendwann einmal machen, damit schlägst du also zwei Fliegen mit einer Klappe. Und dann suchst du dir die zweihundert wichtigsten Themen heraus. Das Einzige, worauf du achten musst, ist, dass du für jede Rubrik zehn verwandte Themen findest.“
    Maarten schwieg. „Was hat Vanhamme eigentlich studiert?“, fragte er nach einer kurzen Stille.
    „Vanhamme hat Geschichte studiert, aber er hat sein Studium nie zu Ende gebracht. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er vom Studium ausgeschlossen, weil er deutschgesinnt war. Vanhamme war ein Freund von Wies Moens.“ Er stand auf, hob seine Schreibmaschine vom Tisch, brachte sie zum Schreibtisch und setzte sich. „Ich habe gestern Abend mit deinem Lehrer Springvloed über dich gesprochen. Er hat sich sehr lobend über dich geäußert. Er findet, dass du einen starken Intellekt hast, gehemmt bist, einen riesigen Vaterkomplex hast, aber wenn du einmal loslegst, kann man richtig was erleben.“ Er lachte leise, hinten in der Kehle. „S-springvloed hat absolut keine Menschenkenntnis“, sagte er vergnügt.
     
    Van Ieperen ging gerade durch die Eingangstür, als Maarten durch den Flur kam. Er sah seine Silhouette im Gegenlicht der Straße undden Arm, der die Tür wieder schloss. Langsam, um ihn nicht einzuholen, ging er durch den dunklen Flur, öffnete die Tür und trat auf die Straße. Vor ihm überquerte van Ieperen die Brücke. Er folgte ihm, verlor ihn zwischen all den Menschen in der Damstraat aus dem Blick, doch bei der Kreuzung zum Postamt sah er ihn erneut. Van Ieperen

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