Das Büro
amüsiert. „Nein, Karel! Das habe ich auch nicht gesagt! Du hast mich wieder mal völlig falsch verstanden.“ Er lachte erneut, ein tiefes, kokettes Lachen. „Nein, nein, nein! … Aber warum rufst du eigentlich an, ich hab zu tun. … Ich muss noch einen Brief schreiben, und ich habe noch eine Besprechung. … Nein, das passt mir schlecht. … Weil ich zu tun habe. … Nicht
nur
einen Brief und eine Besprechung. … Ja, noch einen Brief. Ich muss heute bestimmt noch zehn Briefe schreiben. … Und wie lange dauert das? … Na gut, wenn es nicht länger dauert, denn ich kann die Zeit eigentlich nicht erübrigen. … Tschühüss.“ Er legte den Hörer auf. „Karel will um zwei Uhr das Radiogerät mit mir kaufen.“ Er blickte sich um, um zu sehen, wie Maarten es aufnehmen würde, doch der lachte nur. Kurz darauf stand Beerta auf. „Sollte Nijhuis nicht Ahnung von Radios haben? Der ist technisch ziemlich begabt.“
„Vielleicht.“
„Karel will, dass wir einen Philips nehmen. Das ist eine zuverlässige Marke, sagt er. Was hast du für eine Marke.“
„Ich habe auch einen Philips.“
„Denn ich habe mal gehört, dass es eine ganze Menge Marken gibt. Telefunken, Grundig und so.“
„Und Erres“, fügte Maarten hinzu.
„Wie weiß man denn, was das Beste ist?“
„Das muss man den Verkäufer fragen.“
„Aber so ein Verkäufer weiß nicht, wie ungeschickt ich bin.“
„So ein Verkäufer hat natürlich eine große Menschenkenntnis.“
„Denn ich brauche etwas mit ganz wenig Knöpfen. Die dreh ich doch nur kaputt. Bässe und so, das ist nichts für mich.“
„J-jetzt n-nähert sich der Augenblick mit raschen Schritten“, sagte er um Viertel vor zwei. „Ich wollte, dass jetzt der Direktor kommen und sagen würde, ich darf das Gebäude nicht verlassen.“ In diesemMoment ging die Tür auf. „Oder ein wichtiger Besuch käme“, sagte er und drehte sich um. Nijhuis kam herein. „Aber nein, es ist nur Nijhuis.“
*
Als er eintrat, stand Beerta mit Fräulein Haan zusammen, und sie unterhielten sich. Beerta unterbrach das Gespräch, drehte sich um und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, ein wenig auf seinen Zehen wippend.
„Ich habe verschlafen“, sagte Maarten.
„Was sagst du da! Das gibt’s doch nicht!“ Er sah ihn amüsiert an. „Nun ja, wir dachten, dass du krank wärst. Das wäre noch schlimmer gewesen.“ Er wandte sich wieder Fräulein Haan zu. „Das ist dann geklärt, Dé. Du darfst ihn anschaffen.“ Fräulein Haan verließ daraufhin den Raum. Beerta drehte sich um und setzte sich. „Übrigens“, fuhr er fort, Maarten den Rücken zugekehrt, „ich kann nichts dazu sagen, denn ich habe auch schon einmal verschlafen.“
„Nächste Woche kommt Vanhamme“, sagte Beerta. „Wir müssen dann endlich eine Entscheidung über die erste Ausgabe treffen. Hast du noch mal darüber nachgedacht?“
„Ja“, sagte Maarten. „Ich habe einen Vorschlag.“
Beerta legte den Stift weg und stand auf. „Lass uns dann sofort darüber sprechen. Holst du eben Hein de Boer?“
„Hein de Boer ist heute nicht da.“
„Wann ist er denn wieder da?“, fragte Beerta unzufrieden. „Wenn ich ihn brauche, ist er nie da.“ Er setzte sich in einen der Sessel der Sitzgruppe. „Nun gut, dann müssen wir es ohne ihn machen.“ Er sah zu, während Maarten seine Papiere zusammensuchte. „Ich höre“, sagte er, als Maarten sich gesetzt und die Karten zwischen ihnen auf den runden Tisch gelegt hatte. Es war das erste Mal nach seiner Bewerbung, dass sie in der Sitzgruppe saßen.
„Die Karten …“, begann Maarten.
In diesem Augenblick kam de Bruin herein. „Herr Beerta, hier ist ein Herr Bos aus Odoorn, der Sie sprechen möchte.“
„In welcher Angelegenheit will er mich sprechen?“
„Er sagt, er sei Korrespondent und zufällig gerade in Amsterdam.“
„Sag ihm, dass ich gerade in einer Besprechung bin und ihn jetzt unmöglich empfangen kann.“ Er besann sich. „Frag Fräulein Haan, ob sie ihn nicht empfangen will.“
„Jawohl, Herr Beerta“, sagte de Bruin. Er schloss die Tür.
„Fahr fort“, sagte Beerta zu Maarten.
„Die Karten sind unvollständig“, sagte Maarten. Er war angespannt, als müsste er einen Berg besteigen.
„Das hast du beim letzten Mal auch schon gesagt“, sagte Beerta kratzbürstig, „aber komm mir nicht damit, dass sie vernichtet werden müssen. Das können wir uns nicht erlauben.“
Aus dem angrenzenden Raum kam Fräulein Haans Stimme. Der
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