Das Büro
Sitzgruppe, Vanhamme auf Maartens Platz, Maarten mit dem Rücken zum Zimmer. Weil es in diesem Fall um eine Besprechung auf höherer Ebene ging, war Hein de Boer nicht eingeladen worden.
„Rauchen Sie doch lieber unsere“, sagte Beerta, als Vanhamme, sich zur Seite beugend, zwei Kisten Zigarren aus der Tasche zog und vor sich auf den Tisch schob. Beerta stand schwungvoll wieder auf, holte eine Kiste Elisabeth Bas aus einer der Schubladen seines Schreibtisches und schob sie neben Vanhammes Kisten.
„Hö, hö“, sagte Vanhamme. Er öffnete den Deckel, nahm eine Zigarre heraus, entfernte das Zellophan und die Banderole, roch kurz an der Zigarre und gab sich dann selbst Feuer, wobei er große Rauchwolken ausstieß. Während er damit beschäftigt war, schlug er dieAugen auf und sah Beerta mit demselben geistesabwesenden, weiten Blick an, mit dem er auch Maarten angeschaut hatte.
Darauf hatte Beerta gewartet. Er hatte die Ellbogen auf die Lehnen seines Sessels gestützt, die Fingerspitzen gegeneinander gepresst, und nahm seine Zeigefinger von den gespitzten Lippen. „Zunächst einmal möchte ich Ihnen zum Prädikat
Königlich
gratulieren, das Ihrer Kommission verliehen worden ist.“
„Das war fällig, bedeutet aber nichts“, antwortete Vanhamme ohne jede Begeisterung.
„Für das Ansehen des Faches ist es von großer Bedeutung“, fand Beerta. „Es schließt eine Anerkennung ein.“
„O ja“, sagte Vanhamme, „dem Fach wird es nicht schaden.“ Er nahm einen Zug aus der Zigarre und blickte auf die Spitze, wo sich ein wenig weiße Asche gebildet hatte.
„Und dem Atlas“, fügte Beerta hinzu.
„Dem Atlas auch nicht“, bestätigte Vanhamme, „auch wenn die Zahl der Gegner dadurch nicht geringer werden wird.“
„Das sagen Sie so, aber wer sind diese Gegner, und was wirft man uns vor?“
Vanhamme gab darauf nicht sofort eine Antwort. Er zog nachdenklich an seiner Zigarre und blickte an Beerta vorbei in die Ferne. „Man wirft uns vor, dass es rausgeschmissenes Geld ist. Man sagt: Ihr seid jetzt schon zwanzig Jahre beschäftigt, und was ist dabei herausgekommen? Gar nichts.“
„Aber das ist doch unberechtigt“, sagte Beerta ein wenig erregt. „Wir haben doch den Rückschlag durch den Krieg gehabt. Das hat uns um Jahre zurückgeworfen.“
„Natürlich, aber so sind die Leute. Herr Beerta, ich habe diesbezüglich keinerlei Illusionen mehr.“
Während er so redete, empfand Maarten eine wachsende Sympathie. Er sah von ihm zu Beerta und stellte fest, dass Beerta neben diesem Mann etwas unverkennbar Scharlatanhaftes hatte.
„Na schön“, sagte Beerta. „Daran wird sich in Kürze etwas ändern, denn ich bin guter Hoffnung, dass wir dieses Jahr in Druck gehen können.“
Vanhamme sah ihn prüfend an, seine Zigarre im Mund. „Hö, hö“, sagte er.
„Herr Koning und ich haben in den vergangenen Monaten einige Male ausführlich über die Kommentare gesprochen und möchten Ihnen jetzt einen Vorschlag unterbreiten.“
Vanhammes Augen wanderten von Beerta zu Maarten, forschend, doch ohne ihn wirklich zu sehen, als wäre er mit seinen Gedanken ganz woanders. „Hö“, sagte er nur. Er zog an seiner Zigarre, nahm sie aus dem Mund und blickte nachdenklich auf die Spitze, während er den Rauch ausblies.
„Wir gehen davon aus, dass die Karten nicht das letzte, sondern das erste Wort sind“, sagte Beerta ernst, „und uns ist vollkommen klar, dass es in vielen Fällen erst nach der Vollendung des Atlasses möglich sein wird, das Verbreitungsbild auf den einzelnen Karten zu erklären.“
Es fiel Maarten erneut auf, dass seine Stimme höher war als gewöhnlich, und er merkte daran, dass Beerta nervös war. Das überraschte ihn. Es gab auch ihm ein Gefühl der Unsicherheit.
„Hö“, sagte Vanhamme. Er sah Beerta aus seiner Ferne forschend an.
„Unser Vorschlag ist“, er sah Vanhamme mit großem Ernst direkt in die Augen, „es vorläufig bei der Veröffentlichung des vollständigen Materials zu belassen und es um Informationen aus der Literatur zu ergänzen, so dass auch andere unsere Karten benutzen können. Ich könnte mir vorstellen, dass davon ein wichtiger Impuls für unsere Forschung ausgeht.“
„Sie wollen also den eigentlichen Kommentar vor sich herschieben“, stellte Vanhamme klar.
„Genau! Wir wollen den eigentlichen Kommentar auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.“
Vanhamme führte die Zigarre zum Mund und dachte darüber nach, während er einen Zug nahm.
„In der
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