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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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beigebracht hatte. Er dachte daran und fühlte sich erneut machtlos. Er sah zu dem Gärtner hin, der, während er hackte, immer näher kam, und beugte sich unzufrieden wieder über seine sinnlose Arbeit.
    Es klopfte, und gleich darauf ging die Tür auf. De Bruin. „Hier ist ein Herr van de Kasteele, Herr Beerta. Er sagt, dass er eine Verabredung mit Ihnen hat.“
    „Bring Herrn van de Kasteele nur herein“, antwortete Beerta, ohne sein Tippen zu unterbrechen.
    Hinter de Bruin stand ein kleiner, stämmiger Mann mit einer dicken schwarzen Aktentasche. Als er den Raum betrat und de Bruin die Tür wieder hinter ihm geschlossen hatte, hörte Beerta auf zu tippen und stand auf. „Setzt du dich auch dazu?“, fragte er Maarten.
    Van de Kasteele war Beigeordneter des Gemeinderats in Didam. Auf eigene Initiative hatte er dort bei den Bewohnern einer Wohnwagensiedlung und anderen Randexistenzen Erzählungen gesammelt und suchte dafür nun einen Verleger, wobei er in erster Linie an das Büro gedacht hatte. Obwohl das Büro bisher noch nicht als Herausgeber in Erscheinung getreten war, hatte Beerta seinen Brief interessant genug gefunden, um eine Verabredung zu treffen und Maarten zu bitten, auch einmal darüber nachzudenken. In Anbetracht der Tatsache, dass er keine Ahnung hatte, worüber genau er nachdenken sollte, hatte Maarten sich nicht weiter um die Bitte gekümmert.
    Während van de Kasteele noch einmal erläuterte, was der Zweck seines Kommens sei, betrachtete er ihn. Der Mann gefiel ihm. Es war ein ziemlich müde wirkender, phlegmatischer Mann, der sich keine Illusionen mehr machte und diese Erzählungen loswerden wollte, weil er sie nun mal aufgezeichnet hatte, nicht, um damit Ruhm zu ernten. „Wenn Sie das denken sollten“, sagte er, „will ich diesen Eindruckgern entkräften. Mein Name braucht nicht aufzutauchen, das ist mir sogar lieber, denn das gibt nur Schwierigkeiten.“ Er sprach mit einem leisen, singenden Akzent.
    „Diese Wohnwagenbesitzer“, fragte Beerta, ohne auf die Bemerkung einzugehen, „sind das Zigeuner? Ich frage dies, weil wir gerade dabei sind, zu überlegen, ob wir nicht eine Untersuchung unter Zigeunern starten sollten.“
    „Nein, es sind Niederländer“, sagte van de Kasteele. „Zigeuner, das kann ich Ihnen nicht empfehlen. Es ist fast nicht möglich, Zugang zu diesen Kreisen zu bekommen.“
    „Dessen sind wir uns durchaus bewusst“, sagte Beerta. „Deshalb interessieren wir uns auch für Ihre Erfahrungen.“
    „Zu den Wohnwagenbesitzern würden Sie übrigens auch keinen Zugang bekommen“, sagte van de Kasteele düster und ohne jede Spur Überheblichkeit, „sie würden Ihnen misstrauen. Es ist so, dass ich als Beigeordneter hin und wieder einmal etwas für sie tun konnte und ihre Sprache spreche.“
    „Die Sprache ist sehr wichtig“, räumte Beerta ein. „Ohne die Sprache kommt man nicht weiter.“
    Van de Kasteele reagierte nicht darauf. Er legte seine Tasche auf den Tisch, schnallte sie auf und holte ein Tonband heraus. „Hier sind sie. Ich habe sie nicht schriftlich, dazu hatte ich nicht die Zeit, aber vielleicht wollen Sie es sich einmal anhören?“
    „Sehr gern“, sagte Beerta. Er nahm das Band und legte es vor sich auf den Tisch. „Wann wollen Sie es zurückhaben?“
    „Das hat keine Eile. Es liegt bei mir doch nur herum und verstaubt.“
    „Sie hören in jedem Fall so bald wie möglich von uns“, versprach Beerta.
     
    „Kannst du das übernehmen?“, fragte er Maarten, sobald van de Kastele wieder verschwunden war. Er gab ihm das Band.
    „Wenn Sie Fräulein Haan bitten, uns das Tonbandgerät zu leihen.“
    Beerta ging sofort zur Tür und sah um die Ecke. „Kann sich Koning dein Tonbandgerät ein paar Tage ausleihen, Dé?“
    „Ich denke gar nicht daran“, hörte Maarten sie sagen. „Schaff dir doch selbst eins an.“
    „Frau Haan denkt gar nicht daran“, sagte Beerta, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte. „Wir müssen uns also etwas anderes überlegen.“
    *
    In den Monaten Juli und August musste Beerta einige Wochen lang Examensprüfungen abnehmen. Er kam dann erst spät am Nachmittag ins Büro, um die Post durchzusehen, erfüllt von dem, was er während des Tages erlebt hatte. „Heute hatte ich eine Nonne im Examen“, erzählte er und drehte sich zu Fräulein Haan um, die den Raum betrat, „die hatte ein so ausgesprochenes Madonnengesicht, …“ Er sah sie geradeheraus an, schon im Voraus den Effekt seiner Worte genießend.
    Sie

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