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Das Camp (Sartos) (German Edition)

Das Camp (Sartos) (German Edition)

Titel: Das Camp (Sartos) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Blake
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stellen. Da bekommen sie einen ausgezeichneten Eindruck von unseren Ernteleistungen. Ich empfehle die Kürbisernte. Das schwere Schleppen ist gut gegen den Hüftspeck.“ Damit ließ er sie stehen und ging zur Tür hinaus.
    Reeve hatte Troy, in allen Einzelheiten, seinen Auftritt geschildert. Die Klasse hätte sich hinterher darüber unterhalten und alle seien beeindruckt gewesen,- sogar die Schleimer, die Eversby immer in den Hintern kriechen. Troy durchrieselte ein warmes Gefühl. Dass ihr Vater dies für sie getan hatte, linderte ihre Enttäuschung über das Ende ihrer Schulpläne sehr. Vielleicht würde es ja doch ganz nett werden bei Heiler Gallagher. An diesem Abend stellte sie sich in die Küche und machte einen Erdbeerquark, das Lieblingsdessert ihres Vaters. Sie überreichte ihm eine große Portion, mit einem Kuss auf die Wange.
     
    Die eine Woche, die Troy Ferien hatte, verging wie im Flug. Erfreulicherweise war, außer den Äpfeln, gerade nichts reif für die Ernte und sie konnte die paar freien Tage genießen. Rory war ebenfalls fertig mit der höheren Schule und sollte in zwei Wochen seine Ausbildung als Securitatis Wächter beginnen. Sie gingen fast an jedem zweiten Tag zu ihrem geheimen Versteck und schmökerten in dem Buch. Die Höhle hatten sie zwischenzeitlich gemütlicher gestaltet. Das modrige Lager hatten sie entsorgt und jeder hatte von zu Hause eine alte Decke mitgebracht. Rory hatte noch eine alte Öllampe und einen kleinen Kanister Öl herbei geschleppt und so konnten sie  wenn es regnete, im Trockenen lesen. Auch Rory hatte mittlerweile keinen Zweifel mehr daran, dass das, was man ihnen als Geschichte ihrer Insel auftischte, so nicht ganz stimmen konnte, auch wenn er nicht so weit ging, wie Troy, die alles als einen einzigen Schwindel betrachtete.
    „Nimm doch nur einmal unsere Bauten hier. Kennst du ein einziges Bauwerk, das wirklich alt ist?“, fragte Troy.
    „Nun, das Senatsgebäude sieht alt aus. Ich schätze, dass es bestimmt ein paar hundert Jahre alt ist.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Weil der Senat schon immer dort tagte, seit hunderten von Jahren.“
    „Das erzählt man uns, aber schau doch mal hier“, sie zeigte auf ein Foto, das ein sehr altes Gebäude darstellte, mit der Überschrift  Westminster Abbey . Das da sieht alt aus. Siehst du die Sprünge und Verwitterungen und da, wie die Steinornamente von Wind und Regen geschliffen worden sind? Unser Senatsgebäude hat weder Risse noch Verwitterungsspuren. Also, ich glaube nicht, dass es hunderte von Jahren alt ist. Genauso wenig wie das Mausoleum von unseren Gründungsvätern, in dem angeblich die tausend Jahre alte Gebeine liegen. Wahrscheinlich findet man überhaupt nichts, wenn man die Särge öffnet, weil das alles nur ein riesiger Schwindel ist.“
    „Jetzt gehst du aber ein bisschen zu weit, meinst du nicht?“ Rory verdrehte die Augen.
    „Nein. Ich weiß nicht, was das alles soll. Ich bin davon überzeugt, dass wir bewusst angelogen werden. Warum, weiß ich nicht, aber ich bin mir ganz sicher, dass es außer unserer und den andern Inseln noch viel mehr gibt, da draußen. Irgendwo gibt es riesige Länder, mit Wäldern in denen man wochenlang wandern kann, ohne sie zu verlassen, mit Bergen, die so hoch sind, dass immer Schnee auf ihnen liegt und Städte, die so groß sind, dass es unser Fassungsvermögen übersteigt. Dieses Zeichen da- ,“ sie zeigte auf das Symbol, das aussah wie ein Dreizack.“ Hat irgendetwas damit zu tun, mit dieser Welt da draußen und ich möchte herausfinden was.“
    Rory ließ sich auf das Lager zurückfallen und seufzte.
    „Ich seh uns schon zusammen im Camp sitzen.“
     
                                                 Hauswirtschaftslehre
     
    Horatio Gallagher war einer von drei Heilern auf Sartos. Troy stand vor dem zweistöckigen Gebäude, das in der besseren Gegend, im Wohnviertel der Praezeptoren, stand. Ebenso wie seine Nachbarhäuser hatte es einen schmiedeeisernen Zaun, der den kleinen, gepflegten Vorgarten umrahmte und eine schön verputzte Fassade. Grüne Klappläden waren rechts und links der Fenster angebracht und die Fenster selbst waren mit strahlen weißen Gardinen versehen. Troy drückte die Klingel und trat einen Schritt zurück. Ein untersetzter Mann um die Fünfzig, mit schütterem rötlichem Haar und freundlich zwinkernden Augen öffnete die Tür.
    „Ah! Ich nehme an, meine neue Haushaltskraft? Herein, herein!“ Er

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