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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Dollar, dass dort etwas ist«, entgegnete Bucky voller Ernst. »Aber sollte doch nichts dort sein, ist es mein Geld immer noch wert gewesen.«
    Während des größten Teils der Nacht war er wach gewesen, zu aufgeregt, um Schlaf zu finden. Aber nach einer weiteren Stunde schlummerte er ein und erwachte erst sechs Stunden später, als Neimark ihn anstupste.
    »Sind wir da?«, fragte er verwirrt.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht einmal in der Nähe. Aber wenn Sie sich den Navigationsschirm anschauen, werden Sie etwas Interessantes zu sehen bekommen.«
    »Hauptsache, es ist kein Vogel«, meinte Bucky, blinzelte und zwang sich, wieder wach zu werden. Er drehte sich um und starrte zum Fenster hinaus und auf eine leuchtende rote Kugel, gekrönt von etwas, das enorme Ähnlichkeit mit Schlagsahne hatte.
    »Mars?«, fragte er.
    Neimark nickte. »Er ist …«
    »Prachtvoll«, platzte es aus Bucky heraus. Er starrte den roten Planeten an.
    »Wir haben das Hauptteleskop auf ihn ausgerichtet.«
    Bucky kniff die Augen zusammen und beäugte den Mars aufmerksam. »Ich kann die Kanäle nicht sehen.«
    Neimark lächelte. »Wir sind mehr als sechzig Millionen Kilometer entfernt. Aber die Farben sind beeindruckend, wenn das Teleskop erst mal aus der Atmosphäre raus ist.«
    Bucky nickte. »Macht nichts, dass ich die Kanäle nicht sehen kann! Ich möchte gar nicht wissen, dass John Carter und Tars Tarkas da unten nicht auf ihren Thoats reiten oder dass Eric John Stark nicht zu seinem neuen Abenteuer auf dem Planeten aufgebrochen ist.«
    »Ich fass es nicht!«, entfuhr es Bassinger. »Dieser sture Geschäftsmann da ist ein heimlicher Romantiker!«
    Bucky suchte nach einer sarkastischen Entgegnung, gab aber auf, als ihm bewusst wurde, dass Bassinger recht hatte. Bucky Blackstone war im Herzen ein Romantiker. Punkt. Warum sonst sollte er die Reise schon nach wenigen Stunden als Erfolg verbuchen, obwohl der Mond noch drei Tagesreisen entfernt war?
    Nach diesem ersten Nickerchen schlief Bucky während der nächsten zwei Tage nur zeitweise. War er wach, starrte er ständig zum Fenster hinaus, ergriffen von der Aussicht, begeistert vom Gefühl der Schwerelosigkeit. Dann, endlich, fiel er in tiefen Schlaf und erwachte erst beinahe acht Stunden später, erfrischt und unbeeinträchtigt von der Enge, in der er sich wiederfand.
    Als sich die Sidney Myshko dem Mond näherte, fühlte Bucky sich immer noch wie ein Kind im Süßwarenladen. Er nahm erneut den Mars ins Visier und verbrachte ein paar Stunden damit, ihn zu studieren und zu bewundern. Dann fing er an, die größeren Asteroiden zu betrachten.
    »Wir schwenken in etwa zwanzig Minuten in einen Orbit ein«, verkündete Gaines. »Ich habe ihn berechnet – na ja, der Computer hat ihn berechnet. Dieser Kurs sollte uns direkt über den Cassegrain-Krater führen, wenn wir die dunkle Seite erreicht haben.« Gaines schwieg einen Augenblick. Dann: »Haben Sie eine Ahnung, wonach wir suchen, Boss?«
    »Nicht mehr, als zu dem Zeitpunkt, an dem Sie mich das letzte Mal danach gefragt haben.«
    »Suchen wir nach den Abstiegsstufen? Nach einem bestimmten Metall?«, beharrte Gaines. »Verstehen Sie, wir brauchen nicht die exakte Form. Aber wenn wir eine Vorstellung von der Zusammensetzung des gesuchten Materials hätten, wüssten, woraus es besteht, könnten wir den Krater in Viertelkilometerabschnitten einer spektroskopischen Analyse unterziehen. So ließe sich herausfinden, ob es … nun, eben Titan oder Stahl gibt, irgendetwas, das von Myshkos Schiff stammt.«
    »Wir werden es früh genug erleben«, meinte Bucky nebulös.
    »Nicht so früh, wie Sie denken«, wandte Neimark ein. »Ehe wir landen, werden wir einige Fotos und Videos mit Zoomobjektiven machen und sie zur Erde übermitteln. Der Cassegrain-Krater hat einen Durchmesser von ungefähr fünfundfünfzig Kilometern. Man kann mitten in dem Ding landen und würde den Brontosaurier am Rand nicht entdecken, ganz zu schweigen von einem Objekt, dessen Größe, Form und Zusammensetzung vollkommen unbekannt sind.«
    »Ich weiß.« Bucky seufzte. »Es ist nur so, dass ich schon seit Monaten daraufwarte! Ich will endlich wissen, was zum Teufel Myshko zur Landung veranlasst hat, und noch mehr, was ihn dazu gebracht hat, den Mund darüber zu halten.«
    »Falls er gelandet ist …«
    »Er ist gelandet«, entgegnete Bucky im Brustton der Überzeugung. »Und ich will wissen, warum nahezu jedes verdammte Foto vom Cassegrain-Krater während der Sechziger manipuliert

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