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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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kann ich nicht behaupten, dass mir die Respektlosigkeit, die er dem Weißen Haus gegenüber an den Tag legt, sonderlich gefällt.«
    George war während des Gesprächs nicht zugegen gewesen. Dass Blackstone schwierig sein würde, damit hatte er gerechnet. Er hatte Ray nicht zumuten wollen, sich mit dem Mann zu befassen, während sein Boss ihm über die Schulter blickte. »Ich bin in Versuchung«, sagte er, »die Bundessteuerbehörde zu bitten, sich seine Steuererklärungen mal ganz genau anzusehen.«
    »Ich glaube nicht, dass die was finden würden, George.«
    »Ich weiß. Aber sie könnten seinen Buchhaltern und seinen Anwälten eine Menge Arbeit machen.«
    »Lassen Sie es! Das ist Ihrer unwürdig.«
    George nickte. »Außerdem könnte es herauskommen und uns damit kalt erwischen wie Nixon.«
    Ray gluckste. »Genau!« Dann wurde er wieder ernst. »Sie werden Blackstone doch nicht anrufen, oder?«
    »Ich habe darüber nachgedacht.«
    »Vergessen Sie es, George!«
    »Schauen Sie, der Bursche geht mir langsam ernsthaft auf die Nerven. Und ich mag es nicht, wenn meine Leute schlecht behandelt werden.«
    »George, er war einfach nur der, der er ist, ein Blödmann. Er will, dass Sie ihn anrufen. Nur darum geht es bei dem ganzen Getue. Er will Sie dazu bringen, ihn anzurufen, damit er Ihnen sagen kann …«
    »Ich weiß. Das ist mir vollkommen klar …«
    »Wenn Sie ihn anrufen, hat er, was er will. Also lassen Sie es!«
    »Sie haben recht, das weiß ich. Aber …«
    »Sie sind derjenige von uns, der sich beruhigen sollte!«
    »Okay.«
    »Gut. Also, ich glaube, da warten ein paar Leute darauf, Sie zu treffen.«
    Eine Pfadfindergruppe weilte zu Besuch im Weißen Haus. »Okay«, sagte George, »sagen Sie ihnen, ich käme gleich.«

28
    Bucky war sicher auf seinem Platz festgeschnallt, ebenso wie Ben Gaines, Marcia Neimark und Phil Bassinger.
    »Also gut«, sagte Gaines, der Pilot. »Eine Minute bis zum Start.« Kurze Pause. »Fünfzig Sekunden.« Wieder eine Pause. »Vierzig.«
    »Ich habe eine Frage«, meldete sich Bucky plötzlich.
    »Starten wir erst mal«, entgegnete Gaines.
    »Das kann nicht warten.«
    Gaines starrte ihn an. »Sie sind der Boss.«
    »Ich wollte an Bord von einem dieser Dinger sein, seit ich ein Kind war«, sagte Bucky hastig. Ihm war durchaus bewusst, dass die Zeit allzu schnell verging. »Könnten Sie, nur um mich glücklich zu machen, ›Energie!‹ sagen statt so etwas Normales wie ›Zündung‹?«
    Gaines lächelte. »Für den Mann, der meine Rechnungen bezahlt? Klar. Außerdem wollte ich das schon immer mal sagen.« Er kontrollierte die Uhr. »Zwölf, elf, zehn, neun, acht …«
    Bucky sah zum Fenster hinaus und versuchte, Jerrys und Glorias Gesichter in der Menge auszumachen, die sich ungefähr eine Viertelmeile entfernt versammelt hatte.
    »Energie!«, bellte Gaines.
    Das Schiff erbebte. Setzte sich in Bewegung. Bucky kam sich vor, als laste das Gewicht eines kleineren Klaviers auf seinem Brustkorb.
    »Gottverdammt, war das ein Spaß!«, rief Gaines lachend.
    »Jemand sollte anfangen, Bericht zu erstatten«, mahnte Bassinger. »Wir sind überall auf der Welt im Fernsehen.«
    »Marcia ist unser vorzeigbarstes Mannschaftsmitglied«, meinte Bucky und drehte sich zu ihr um. »Dann mal los!«
    »Ungern«, antwortete sie. »Ich habe drei akademische Grade und zehn Jahre MIT hinter mir, und alles, was ich gefragt werde, ist, wie ich mich dabei fühle, allein mit drei Männern zum Mond zu fliegen.« Sie schnaubte verächtlich. »Ich bin mit fünf Brüdern aufgewachsen.«
    Bucky lächelte. »Die wissen eben, was das Publikum interessiert. In Ordnung, ich rede mit ihnen.« Er starrte die unzähligen Knöpfe, Schalter und Einstellräder an, die er vor sich hatte. »Was muss ich umlegen oder drücken?«
    Bassinger beugte sich über ihn und deutete auf einen Schalter.
    »Danke.«
    »Und nicht vergessen«, sagte Bassinger, »Sie sind im Bild, also nicht in der Nase bohren!«
    »Sie sind gefeuert«, meinte Bucky. »Packen Sie Ihre Sachen und raus hier!«
    Alle lachten. Dann aktivierte Bucky die Sprechverbindung. »Hallo, fortschwindende Welt! Hier spricht Bucky Blackstone.«
    »Der Start scheint glatt verlaufen zu sein«, sagte einer der für die Berichterstattung ausgewählten Reporter. »Alles okay an Bord?«
    »Hier oben ist es wundervoll!« Bucky fühlte sich prächtig. »Ich lebe den Traum eines jeden Kindes! Wenn ich zurück bin, müssen wir unbedingt anfangen, Orbitalflüge zu verkaufen. Jeder verdient

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