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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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uns seine Landebahn angeboten, falls wir Interesse haben«, verkündete Gaines. Gerade lauschte er einer Transmission von der Erde und drehte sich zu Bucky um. »Wir sollten darüber nachdenken. Das ist in jeder Hinsicht verdammt viel besser als Fiat Plains.«
    »Abgesehen von einer Kleinigkeit«, entgegnete Bucky. »Fiat Plains gehört uns. Wenn wir dort landen, bin ich hinterher weder der Regierung noch der NASA etwas schuldig.«
    »Ganz bestimmt? Ich meine, falls wir medizinische Hilfe brauchen …«
    »Machen Sie Ihre Arbeit richtig, und wir brauchen keine!«, machte Bucky der Diskussion ein Ende.
    »Bucky, Sie sollten der glücklichste Mensch überhaupt sein«, meinte Neimark. »Warum sind Sie so grantig?«
    »In ein paar Stunden muss ich mich den Kameras stellen und der Nation erklären, dass mein Präsident ein Trottel ist. Auch wenn wir Differenzen hatten, bin ich doch Patriot genug, mich darauf nicht gerade zu freuen.«
    »Dann überlassen Sie das doch Jerry Culpepper!«, schlug Bassinger vor. »Ist das nicht der Grund, warum Sie ihn angeheuert haben?«
    »Das ist meine Mission«, sagte Bucky nachdrücklich. »Ich werde der Öffentlichkeit Bericht erstatten. Was uns zum nächsten Punkt führt.«
    »So?«, fragte Neimark argwöhnisch.
    »Ja. Ich möchte nicht, dass jemand öffentlich darüber spekuliert, was dieses … dieses Ding ist. Oder war. Wir warten, bis unsere Experten es auf jede denkbare Weise untersucht haben und wir wissen, was wir da haben.«
    »Ach, kommen Sie, Bucky«, meinte Bassinger, »das ist ein außerirdisches Artefakt! So etwas lässt sich nicht geheim halten. Warum sollten ausgerechnet Sie denn so etwas wollen?«
    »Außerirdisch? So sicher bin ich da nicht, Phil«, widersprach Neimark. »Erst mal müssen wir ein halbes Dutzend Tests im Labor durchführen.«
    »Was sollte es denn sonst sein?«, beharrte Bassinger.
    Neimark zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber es ist immer noch möglich, dass es von Sidney Myshko auf den Mond gebracht worden ist, nicht von Außerirdischen.«
    Bassinger bedachte sie mit einem Blick, der andeutete, er würde damit rechnen, dass sie jeden Moment Schaum vor dem Mund haben würde. Dann aber schüttelte er den Kopf, verschränkte die Arme und hielt den Mund.
    »Was denken Sie denn nun, was es ist, Boss?«, fragte Gaines.
    »Keinen Schimmer«, gestand Bucky. »Ich bin kein Wissenschaftler oder Metallurg oder was immer wir brauchen, um herauszufinden, was das ist. Aber ich weiß, was ich hoffe, dass es ist.«
    »Der Beweis, dass wir nicht allein sind«, mutmaßte Gaines lächelnd.
    Bucky nickte. »Richtig geraten!«
    »Wir sind nicht allein«, bemerkte Neimark.
    »Haben Sie denn schon Aliens gesehen?«, fragte Bucky sie zweifelnd.
    »Nein, natürlich nicht«, entgegnete sie. »Aber das ist eine schlichte Rechenfrage. Es gibt hundert Milliarden Klasse-G-Sterne in der Galaxie. Mindestens zehn Milliarden Klasse-G-Sterne sind wie unsere Sonne. Wir konnten feststellen, dass nahezu jede Art von Stern, die wir durch Hubble oder eines der anderen Teleskope haben beobachten können, einen oder mehrere Planeten hat. Also, wie stehen die Chancen, dass unter den Milliarden Planeten, die um einen Klasse-G-Stern kreisen, nicht einer Leben hervorgebracht hat?«
    »Astronomisch«, gab Bucky zu, und plötzlich lächelte er. »Vielleicht heißt es ja deswegen Astronomie.«
    Seine drei Begleiter ächzten.
    »Niemand lacht«, stellte er fest.
    »Täten Sie das?«, fragte Bassinger und verzog das Gesicht.
    »Sie sind alle gefeuert!«
    »Okay, zahlen Sie uns aus!«
    »Hab das Geld in meiner anderen Hose. Schätze, Sie werden noch bleiben müssen.«
    »Auch gut«, sagte Gaines. »Draußen regnet es.«
    »Es regnet?«
    »Klar. Meteore.«
    Bucky blickte zum Fenster hinaus und sah zu, wie eine Felsenwolke vorüberzog. Er behielt sie im Auge, bis der Sturm sich Minuten später auflöste.
    »Tja, nun können Sie jedem sagen, Sie wären mittendrin gewesen«, meinte Gaines.
    »Und ich bin nicht mal nass geworden.«
    »Oder zerschmettert oder schiffbrüchig oder …«
    »Gibt es das oft, solche Meteorschauer?«
    »Nicht sehr oft«, antwortete Gaines. »Die Wahrscheinlichkeit, von dem Müll von einem der Apolloflüge getroffen zu werden, der seit fünfzig Jahren im Orbit ist, ist ebenso groß.«
    »Tatsächlich?«
    »Naja, theoretisch. Praktisch hatte jemand genug Hirn, um sich auszumalen, was passieren könnte. Also haben sie ihren ganzen Müll wieder mit zur Erde gebracht.«

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