Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Sie fallen uns erst wirklich auf, wenn sie nicht mehr da sind. Oder wenn sie anfangen, Arger zu machen.
    Der Mond ist etwas für Liebende.
    Nun ja, früher mal vielleicht. George prostete dem Mond zu.
    Und, widerstrebend, Bucky.
    Hinter George wiederholte NBC die Aufzeichnung der Myshko-Landung. Er konnte Cal Petersons Stimme, die das Geschehen beschrieb, gerade noch hören. Der Mann machte einen ehrfürchtigen Eindruck. Die Spiegelung herannahender Lichter huschte über das Fenster.
    »Hier kommt sie«, sagte Peterson.
    George seufzte, setzte sich in einen Lehnsessel, drehte die Lautstärke etwas auf und sah zu. Der Nachthimmel war voller Sterne. Abrupt wurde das Bild in zwei Teile aufgeteilt, von denen einer das herannahende Raumfahrzeug zeigte, der andere eine Menge von einigen Hundert Menschen, die ungeduldig hinter einer Absperrung warteten. Nicht übel, dachte George. Da draußen war es beinahe elf Uhr abends.
    Er sah die beleuchtete Landebahn vor sich, vermutlich aufgenommen von einem Punkt über einem der Hangars. Die Lichter wurden immer heller, sanken herab aus der Nacht. Peterson redete immer noch davon, was für ein großartiger Augenblick dies für die Menschheit sei und welch tiefen Dank die Nation Bucky Blackstone schuldig sei (und übrigens, schalten Sie morgen wieder ein, wenn wir Ihnen eine vollständige Zusammenfassung zu der Mondmission bringen!).
    Es war schwer, nicht neidisch zu sein.
    Um sicher zu sagen, wie nahe die Myshko dem Boden war, war es zu dunkel. Dann, ganz plötzlich, war sie im Licht der Bodenscheinwerfer zu sehen, ein grauer Metallrumpf, schlank und ganz im Stil eines Firmenjets gehalten, abgesehen von dem doppelten Raketenantrieb am Heck. Die Menge applaudierte. Petersons Stimme verstummte, als das Raumschiff aufsetzte, erst das hintere Fahrwerk, dann die Nase. Der Applaus wurde lauter, Rufe klangen auf, heftiges Händeklatschen, und irgendwo außer Sicht spielte eine Band Fly Me to the Moon.
    Ja, allerdings, einer der großen Augenblicke in der Geschichte. George fragte sich, wie es möglich sein konnte, dass Blackstone zu planen vergessen hatte, in der Hauptsendezeit zu landen. Jetzt fand die Landung erst eine Stunde vor Mitternacht Ortszeit statt, ein Uhr morgens an der Ostküste. Vielleicht war Blackstone doch nicht so gut in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, wie die Leute dachten. Oder es war ihm einfach egal gewesen. George schüttelte den Kopf. Er dachte schon zu sehr wie ein Politiker. Kein gutes Zeichen, nicht bei einem Mann, der sich selbst für so viel mehr hielt.
    Das Raumfahrzeug rollte langsam aus. Landepersonal mit Scheinwerfern lief auf das Feld und dirigierte den Piloten zu zwei Abschleppfahrzeugen. Peterson ließ sich darüber aus, dass eine neue Ära der Raumforschung begonnen habe. Die Myshko schob sich hinter die Abschleppfahrzeuge, Taue wurden am Fahrgestell befestigt, und das Raumfahrzeug wurde in einen der Hangars gezogen. Als es im Inneren verschwunden war, meldete plötzlich eine weibliche Stimme: »Cal, Mr Blackstone wird in Kürze eine Erklärung abgeben.«
    Aber erst interviewten die Journalisten sich gegenseitig. Großer Tag für die Vereinigten Staaten. Stolz, ein Amerikaner zu sein. Um die Wahrheit zu sagen, Bill, es ist ein bedeutender Tag für die ganze Welt. Und was halten Sie von diesen Abstiegsmodulen auf dem Mond? Wo sind die hergekommen? Dann mussten sich die Tore geöffnet haben. Denn plötzlich sah George das Innere des Hangars vor sich, das von der Myshko dominiert wurde. Licht brannte, und die Astronauten standen, immer noch in voller Ausrüstung, in der Nähe des Schiffs, während die Sicherheitsleute versuchten, für Ordnung zu sorgen. Neben dem Schiff, ein wenig abseits, lehnten zwei gebogene graue Metallplatten an Tischen. Beide hatten scharfkantige Ränder, so, als wären sie aus einem größeren Stück herausgerissen worden. Sie waren von unterschiedlicher Größe, aber Wölbung und Oberflächenbeschaffenheit schienen identisch zu sein.
    »Was ist das?«, fragte ein Reporter und zeigte auf die Platten.
    Blackstone trat mit einem Mikrofon in Händen vor. »Das hoffen wir noch herauszufinden«, antwortete er.
    »Stammt das von Myshkos Schiff?«, wollte eine andere Stimme wissen, in der George die von Jenna Hawkins von AP erkannte.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Ach, kommen Sie schon, Bucky«, rief eine Stimme aus der Menge. »Raten Sie doch einfach!«
    Bucky grinste. Er amüsierte sich prächtig.
    Als Blackstone gegangen war, nahm

Weitere Kostenlose Bücher