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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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stimmt überein?«
    »Schon möglich.« George ergriff das Videoband. »Ich überlege, ob wir irgendwas haben, um das hier abzuspielen.«
    »Es ist ziemlich alt. Morgen früh können wir bestimmt etwas auftreiben.«
    »Ray …«
    »George, das ist eine alte Technik. Aber ich schicke jemanden los und sehe, ob wir etwas finden können. In der Zwischenzeit könnten wir uns um die Presseerklärung kümmern. Ich schlage vor, wir drehen ihnen einfach an, wir würden uns die Sache ansehen.« Ray atmete tief durch. »Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe langsam genug für heute.«

39
    Am nächsten Abend gab Blackstone Enterprises eine große Party im Hangar von Fiat Plains. Sämtliche Presseangehörige tauchten auf. (»Vertrauen Sie mir«, hatte Bucky zu Jerry gesagt, »diese Jungs würden niemals eine kostenlose Mahlzeit auslassen.«) Aber auch ein halbes Dutzend Abgeordnete, drei Senatoren und zwei Gouverneure, ein Träger der Tapferkeitsmedaille, fünf der besten Football- und Basketballspieler der Saison und die übliche Fotografier-mich-Promi-Meute waren gekommen.
    »Die müssen auf dem Flughafen alle Hände voll zu tun gehabt haben«, bemerkte Bucky.
    »Sie sagen es!« Gloria Marcos grinste. »Die haben nur eine Landebahn und zwei Flugsteige. Ihr Privatflughafen ist bestimmt genauso groß und vermutlich erheblich moderner.«
    »Wissen Sie, ich bin von Angehörigen beider Parteien gefragt worden, ob ich mich nicht als Präsidentschaftskandidat bewerben will«, erzählte Bucky. »George Cunningham möchte ich heute Abend wirklich nicht sein.«
    »Allzu glücklich sehen Sie aber auch nicht aus«, bekundete Gloria.
    »Cunningham ist kein schlechter Kerl«, meinte Bucky. »Ich weiß nicht, warum er in dieser Sache gelogen hat – Teufel auch, ich weiß nicht, warum irgendeiner unserer Präsidenten in dieser Sache gelogen hat! Aber ich bin sicher, er hatte seine Gründe.« Bucky legte eine Pause ein. Dann: »Er hat nicht versucht, mich aufzuhalten, wissen Sie.«
    »Hätte er das denn tun können?«, fragte Gloria.
    »Er hätte es mir jedenfalls erheblich schwerer machen können.« Bucky legte die Stirn in Falten. »Ich denke, ich werde in ein paar Wochen versuchen, Frieden mit ihm zu schließen.«
    »Und nicht gegen ihn anzutreten?«, hakte Gloria lächelnd nach.
    »Ich bin Unternehmer, kein Präsident.«
    »Ist das nicht auch jeder Präsident – in gewisser Weise?«, fragte Gloria.
    »Hören Sie sofort auf damit!«, forderte Bucky mit gespieltem Ernst. »Sollten Sie mich davon überzeugen, dann dürfen Sie sich womöglich die nächsten paar Jahre mit all diesen Trotteln im Kongress herumschlagen.«
    Gloria machte kehrt und tat, als wolle sie gehen.
    »Wo wollen Sie hin?«, fragte er.
    »Nur ein bisschen Klebeband holen, um mir den Mund zuzukleben.«
    »Gut. Für einen Moment hatte ich befürchtet, ich hätte etwas gesagt, das Sie irgendwie gekränkt hat.«
    Sie lachte. »Wenn in der Art gekränkt zu werden Grund zur Kündigung wäre, wäre ich schon zwei Stunden, nachdem Sie mich eingestellt haben, wieder gegangen.«
    Bucky zwinkerte ihr zu, ehe er durch den Raum spazierte, um mit den Leuten zu plaudern. Dabei legte er endlos jeden Aspekt der Mission dar, trank dann und wann einen Schluck Dom Perignon und kostete hier und da von dem Belugakaviar, den seine Leute für die Gäste bereitgestellt hatten. Nach einer weiteren Stunde war Bucky die immer gleichen Fragen ebenso leid wie die wenig subtilen Erkundigungen nach seiner politischen Einstellung und seiner Bereitschaft, sich im nächsten Jahr für ein politisches Amt zu bewerben (für die Präsidentschaft, den Senat, das Repräsentantenhaus oder für die Gouverneursvilla, sobald man herausgefunden hatte, wo Bucky nach Recht und Gesetz seinen ständigen Wohnsitz hatte). Er beschloss, dass er eine Pause brauchte. Er wusste aber, sollte er sich in sein eigenes Büro zurückziehen, würde er, kaum wäre er weg von der Party, alle zwei Minuten einen neuen Besucher haben. Also ging er stattdessen zu Jerry Culpeppers deutlich kleinerem Büro auf der Rückseite des Hangars.
    Er öffnete die Tür und schloss sie hinter sich, kaum dass er in den halbdunklen Raum getreten da. Plötzlich ging das Licht an.
    Erschrocken fuhr Bucky herum und sah Jerry an seinem Schreibtisch sitzen.
    »Was zum Teufel machen Sie denn hier?«, fragte Bucky.
    »Ich arbeite hier«, antwortete Jerry lächelnd.
    »Ich meine, in Ihrem Büro.«
    »Es ist Ihre Party. Ich dachte, ich lasse Sie in all

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