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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Linken bestand aus gemasertem dunklem Holz und war groß genug, einige überdimensionierte Bücher darin zu verwahren. Allerdings schien sie nicht schwer zu sein. Die Frau hielt die Kassette umklammert, während sie George die Hand schüttelte. »Also«, fuhr er fort, auf den Lippen ein Lächeln, das nur dazu gedacht war, sie zu beruhigen, »dann sehen wir mal, was wir da haben, einverstanden?«
    Sie reichte ihm die Kassette. Er stellte sie auf den Couchtisch, um den herum drei Sessel standen. »Bitte, nehmen Sie Platz, Michelle.« Er deutete auf einen der Sessel.
    Ein kleines Vorhängeschloss sicherte einen an Scharnieren aufgehängten Deckel. Michelle zeigte ihm den Schlüssel. Er wollte gerade danach greifen, als ein sonderbarer Ausdruck in ihre Züge trat. »Stimmt was nicht?«, fragte er.
    »Meine Anweisungen«, sagte sie, griff in ihre Tasche und förderte einen zusammengefalteten Umschlag zutage. »Sir, da steht, dass niemand außer Ihnen selbst sehen darf, was in der Kassette ist.«
    Cunningham streckte die Hand aus. »Darf ich das mal sehen?«
    Sie reichte ihm den Umschlag. George öffnete ihn und zog einen Bogen Briefpapier heraus. Richard Nixons Name prangte oben auf dem Blatt, über seiner San-Clemente-Adresse. Das Dokument war datiert auf den 30. April 1990 und unterschrieben mit einem verschnörkelten RN.
    Adressiert war es an den Direktor des Nixon Presidential Library and Museum.
    Das beigefügte Paket ist unter keinen Umständen zu öffnen, es sei denn gemäß den nachstehenden Anweisungen. Auch ist seine Existenz niemandem außer Ihrem persönlichen Nachfolger bekannt zu machen. Es ist an einem sicheren Ort zu verwahren.
    Für den Fall, dass ein amtierender Präsident der Vereinigten Staaten sich nach dem Paket erkundigt oder andeutet, von seiner Existenz zu wissen, oder glaubt, ein solches Paket könnte existieren und er eine Verbindung zum Apollo-Programm herstellt, so darf ihm das Paket ausgehändigt werden. Aber niemand außer dem Präsidenten, den jeweiligen Direktor eingeschlossen, darf den Inhalt zu sehen bekommen, es sei denn auf ausdrücklichen Wunsch des Präsidenten. Ihm sollte jedoch angeraten werden, sich zunächst mit dem Inhalt vertraut zu machen, ehe er jemand anderem gestattet, diesen zu sehen.
    Michelle Morris starrte Ray vielsagend an. George zeigte ihm den Brief. Ray las ihn, nickte und erhob sich. »Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen, Mr President!«
    Auch Ms Morris war schon aufgestanden. Da aber signalisierte George seinem Stabschef schon, er solle wieder Platz nehmen. »Ich bin überzeugt, wir können Mr Chambers vertrauen«, sagte er und drehte die Kassette um. »Michelle, Sie haben absolut keine Ahnung, was da drin ist?«
    »Nein, Sir.«
    »Wie lange wissen Sie bereits von der Existenz der Kassette?«
    »Ich habe das Ding erst entdeckt, nachdem Ihr Mitarbeiter bei mir war und wir eine Suche eingeleitet haben. Es war im Lager.«
    »Ihr Vorgänger hat Ihnen nichts davon erzählt?«
    »Nein, Mr President.«
    »Okay, danke, Michelle. Draußen ist eine Dame, die Sie zu ihrem Quartier bringen wird.«
    Sie strahlte. »Ich übernachte hier?«
    »Ja, Ma’am. Sie bekommen eines unserer schönsten Zimmer.«
    »Ich habe Ms Morris angeboten, die Kassette für sie zu tragen«, erzählte Ray, »aber sie wollte nicht, dass jemand sie auch nur anrührt.«
    »Sie nimmt ihre Anweisungen sehr ernst«, entgegnete George. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn und hörte, wie sich das Schloss klickend öffnete. Nun hob er den Deckel an und erblickte Verpackungsmaterial aus Kunststoff. Darunter lag ein Videoband aus den Neunzigern mit einem Etikett mit der schlichten Aufschrift RMN.
    Unter dem Band war noch mehr Plastikfolie. George zog sie weg und entdeckte eine mahagonifarbene Tafel mit einer silbernen Plakette. Nein, zwei mahagonifarbene Tafeln mit silbernen Plaketten. Es waren Plaketten aus Metall, und beide waren in mehreren Zeilen mit Symbolen aus einem fremden Alphabet beschriftet. Genau genommen, nun da George sie beide vor sich sah, aus verschiedenen Alphabeten. Davon abgesehen waren die Plaketten identisch. »Das hier ist Griechisch«, meinte Ray.
    Die Lettern auf der zweiten Plakette sahen vage Hebräisch aus.
    »Ich glaube, Sie haben recht.« Ray runzelte die Stirn. »Aber das dürfte nicht so schwer zu verifizieren sein.«
    George hielt beide Tafeln unter eine Tischlampe. »Die griechische hat sieben Zeilen, die andere acht.«
    »Glauben Sie, der Inhalt der Inschrift

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