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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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arbeiten?«
    »Warum sollte ich denn für die New York Times arbeiten, Mr Bartlett?«
    Er starrte sie an und seufzte schwer. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Ich meine, verdammt, denen da gehört die Army, und die Army hat mich hier weggesperrt.«
    »Sie wollen mir doch nicht erzählen, die Army würde der New York Times gehören?«
    »Nein, zum Teufel! Ich weiß selbst nicht, was ich rede.«
    »Können wir dann jetzt über den Myshko-Flug reden?«, hakte Sabina beharrlich nach.
    »Warum reden wir nicht über Neil Armstrongs Flug? Ich meine, das ist doch der Einzige, über den ständig alle reden wollen.«
    »Nicht Sie und ich«, erwiderte Sabina. »Wir wollen über Myshkos Flug reden. Und über Ihren.«
    Der gehetzte Ausdruck wich einem außerordentlich ängstlichen. »Das wollen wir?«
    »Das wollen wir.«
    »Also gut, aber ich brauche erst eine Zigarette.«
    »Ich habe keine.«
    »Besorgen Sie mir eine, dann können wir reden!«
    Das Bild erlosch.
    »Was ist danach passiert?«, fragte Bucky.
    »Ich bin rausgegangen und habe von einem anderen Patienten eine Zigarette geschnorrt. Mir war rasch klar, dass im Krankenhausladen keine verkauft werden, und ich war ziemlich sicher, dass das Personal nicht rauchen darf.«
    »Klingt logisch.«
    »Und als ich mit der Zigarette zurückgekommen bin, hatte er sich in seinem Zimmer eingeschlossen.« Sie blickte Bucky beschämt an. »Es ist meine Schuld, Sir. Ich habe vergessen, dass er nicht krank ist, sondern eher in Schutzhaft. Ich bin gar nicht auf den Gedanken gekommen, er könnte quer durch das Zimmer gehen und die Tür abschließen.«
    »Es hätte eigentlich gar kein Schloss geben dürfen«, meinte Gloria. »Nicht in einem Krankenhaus.«
    »Es sei denn, die Army wollte eines haben«, wandte Bucky ein. »Die hätten vermutlich keine zehn Minuten gebraucht, um da ein Schloss nachzurüsten. Das galt nicht Ihnen, Sabina. Das haben die nur für den Fall gemacht, dass Presseleute ins Haus vordringen, möglicherweise als Krankenpfleger verkleidet.«
    »Und hilft Ihnen das Video weiter?«, fragte Sabina unsicher.
    »Enorm«, erwiderte Bucky. »Er hat mehr oder weniger zugegeben, dass da oben etwas passiert ist. Wir lassen ihm ein, zwei Tage Zeit, damit er merkt, dass der Himmel nicht über ihm einstürzt, und versuchen es noch einmal. Sie haben sich gut geschlagen, Sabina.«
    »Danke, Sir«, sagte sie. Dann: »Was glauben Sie, ist wirklich da oben passiert?«
    »Das, was ich kürzlich schon gesagt habe: Ich glaube, Myshko war der erste Mensch auf dem Mond.« Bucky verzog das Gesicht. »Die meisten Leute halten mich für verrückt, und das ist ihr gutes Recht. Was mir aber zu schaffen macht, ist, dass diejenigen, die mir glauben, die wichtigste Frage gar nicht gestellt haben.«
    »Die wäre?«, fragte Sabina neugierig.
    »Warum war Sidney Myshko der erste Mensch auf dem Mond?«

12
    Jerry bereitete sich gerade auf die wöchentliche Pressekonferenz vor, als Mary in sein Büro kam. Sie bedachte ihn mit einem mechanischen Lächeln, doch in ihren Augen war keine Spur von Wärme zu erkennen. Sie nickte, als hätten sie sich gerade über irgendetwas geeinigt. Noch mehr schlechte Neuigkeiten. »Wie läuft es so, Jerry?«, fragte sie.
    »Ganz gut«, antwortete er und rappelte ein paar Belanglosigkeiten zu Themen herunter, die vermutlich zur Sprache kommen würden, während Mary auf der Couch Platz nahm.
    Sie hörte zu, deutete Zustimmung an und machte einen Vorschlag zu den Informationen, die vom Mars-Rover hereinkamen. Dann lächelte sie wieder. »Jerry, mir ist nicht wohl bei dieser Myshko-Geschichte. Die hängt ständig in der Luft, seit Blackstone sich mitten reingesetzt hat. Mir ist immer noch unbegreiflich, dass er dumm genug ist, sich darin verwickeln zu lassen. Das bringt ihm vielleicht die gewünschte Publicity ein, aber nur auf kurze Sicht. Und am Ende wird es seinen Ruf ruinieren. Ich kenne ihn schon einige Jahre und dachte, er wäre klüger.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Jerry.
    »Wie auch immer, Blackstone hat die Dinge verkompliziert. Ich hatte gehofft, wir könnten allmählich das Thema wechseln und die Reporter für etwas anderes interessieren. Aber so wird es nicht kommen. Bereiten Sie sich darauf vor!«
    Jerry hörte irgendwo auf dem Korridor eine Tür ins Schloss fallen. Dann: »Ich werde tun, was ich kann, um dieses Thema zu umgehen, Mary.«
    Sie schüttelte den Kopf und starrte blicklos irgendwo hinter ihn. »Bedauerlicherweise bin ich nicht überzeugt,

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