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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ungefähr fünf Minuten. »Stellen Sie sie durch, Barbara!«
    Es klickte in der Leitung, als die Verbindung herstellt wurde. Dann erschien Mandy auf dem Bildschirm. »Hallo, Jerry«, begrüßte sie ihn.
    »Hallo, meine Schöne. Was gibt es?«
    »Bist du sicher, dass deine Leute die Daten nicht durcheinandergebracht haben?«
    »Die Bilder passen nicht zu den Daten?«
    »Eine ganze Menge der Bilder können nicht zur angegebenen Zeit aufgenommen worden sein.«
    »Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich sicher.«
    Also hatte es wirklich ein Vertuschungsmanöver gegeben. Bedeutete das, dass es auch eine Landung gegeben hatte? »Woran hast du das erkannt?«
    »Die Schatten stimmen nicht. Was bedeutet, dass der Mond zu dem Zeitpunkt, an dem die Bilder gemacht wurden, an einem anderen Ort war, als er es den Daten zufolge hätte sein müssen.«
    »Die Bilder stammen von der Mondrückseite?«
    »Ja.«
    »Was ist mit der Vorderseite?«
    »Da ist alles in Ordnung. Auf der Seite konnte ich keine Probleme entdecken.«
    »Gut. Wie lauten die Daten? Von den gefälschten Bildern?«
    »Sie fangen zu Anfang des Programms an und laufen bis ungefähr Mai 1969.«
    Also bis kurz nach der Rückkehr von Walkers Mission. »Danach stimmt wieder alles?«
    »Richtig. Übrigens, die Bilder sind alle vom selben Gebiet.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es gibt einen Abschnitt, den man nie zu sehen bekommt. Die manipulierten Bilder klammern immer dasselbe Gebiet aus.«
    »Wie groß ist das Gebiet?«
    »Es ist ungefähr dreihundertzwanzig Kilometer lang und hundertdreißig breit. Wie auch immer, ich habe dir die Stelle markiert. Das Datenpaket sollte inzwischen bei dir eingetroffen sein. Du kannst es dir selbst ansehen.«
    Jerry schaute erneut auf seine Armbanduhr. Er war bereits spät dran. »Okay, Mandy, danke. Ich bin dir was schuldig.«
    »Es handelt sich um den Cassegrain-Krater.«
    »Den was?«
    »Cassegrain-Krater. Das ist ein ziemlich kleiner Krater. Nur ungefähr fünfundfünfzig Kilometer Durchmesser. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, diesen Krater zu verstecken. Aber irgendeinen muss es wohl gegeben haben. Und da ist noch was, Jerry.«
    »Ja?«
    »Ich habe ein paar russische Bilder aus dem gleichen Zeitraum überprüft. Die waren auch manipuliert.«
    Jerry war spät dran. Dennoch verließ er ganz gemächlich sein Büro und nickte Barbara zu. Die musterte ihn befremdet. »Alles in Ordnung, Boss?«, fragte sie.
    »Klar«, sagte er, verließ das Büro, ging hinaus auf den Korridor und drückte den Rufknopf des Fahrstuhls.
    Jemand ging an ihm vorbei. »Hallo, Jerry.«
    Eine Frauenstimme. Eine der Computerexpertinnen. Er brauchte einen Moment, bis er ihren Namen parat hatte. »Hallo, Shelley«, grüßte er zurück, als die Frau bereits um die nächste Ecke verschwand.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und Jerry stieg ein.
    Er drückte den Abwärts -Knopf. Sah erneut auf die Uhr, ohne wirklich wahrzunehmen, wie spät es war.
    Es hatte tatsächlich ein Vertuschungsmanöver gegeben. Aber was zum Teufel verheimlichten NASA und Regierung? Was konnte das nur sein? Und die Russen dann noch obendrein!
    Der Fahrstuhl passierte das dritte Obergeschoss.
    Das zweite.
    Er hätte sich Marys Wunsch fügen und Vanessa die Pressekonferenz überlassen sollen.
    Im ersten Obergeschoss öffneten sich die Fahrstuhltüren. Wally Bergen betrat die Kabine. Sagte hallo. Normalerweise interessierte es Jerry wenig, wenn Leute den Aufzug anhielten, nur um ein Stockwerk hinauf- oder hinunterzufahren. Aber dieses Mal ärgerte es ihn so sehr, dass er beinahe etwas gesagt hätte.
    »Bereit für die Reporter?«, fragte ihn Wally. Er war ein kleiner Bursche. Brille. Lächelte zu viel. Versuchte ständig, gute Laune zu verbreiten. Jerry war kein Freund ununterbrochenen Frohsinns.
    »Klar«, sagte er.
    Ungefähr vierzig Personen hatten sich im Pressezentrum versammelt, beinahe dreimal so viel wie üblich. Jerry trat ans Pult, wartete, bis Ruhe eingekehrt war und hieß sie alle in einem Tonfall willkommen, der besagte, dass nichts Besonderes los wäre. Jerry wusste, er sollte in keiner Weise auf Blackstone Bezug nehmen, aber er konnte nicht widerstehen. »Das war eine arbeitsreiche Woche«, sagte er grinsend. Alle wussten, worauf er anspielte, und ein paar Leute lachten. Trotzdem war es ein blöder Anfang.
    Jerry erläuterte einige Verbesserungen an den Scannern, die auf der Valkyrie installiert werden sollten, einer Robotermission zum Jupiter. Dann arbeitete Jerry brav sein

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