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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Programm mit den kollidierenden Galaxien, den Exoplaneten und der zweiten Sonne ab und führte die spektakulären Bilder vor. Als er die Kastelone-Bilder zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er sich gefragt, wie es wohl sein mochte, auf einer Welt zu leben, in deren Umgebung die Sterne in alle Richtungen herumgeschleudert wurden. Gäbe es dort vielleicht lebendige Welten, womöglich sogar Welten mit Wesen, die von ihren Sonnen weg- und in die Finsternis gerissen würden?
    Normalerweise hätte er diese Möglichkeit angeführt, um die Präsentation aufzupeppen. Derzeit jedoch würde solch eine Bemerkung nur dazu benutzt, ihn erst recht als Spinner abzustempeln. »Glücklicherweise«, sagte er, »leben wir in der Milchstraße, einer ruhigen, behäbigen Umgebung.« Er ließ seinen Worten ein Lächeln folgen.
    Er hatte gerade fünfzehn Minuten verbraucht, als er sich erkundigte, ob jemand eine Frage habe.
    Jeder reckte die Hand hoch. In der Hoffnung, einen sicheren Landeplatz auszumachen, blickte er sich um. Und zeigte auf Ellie McIntyre. Ellie repräsentierte die Lokalzeitung Oceanside. Das Blatt war üblicherweise vorrangig an Themen interessiert, die für die Wirtschaft an der Küste von Bedeutung waren. Beispielsweise, wann der nächste Start geplant war. Starts waren derzeit natürlich vom Tisch. Aber das Space Center lockte nach wie vor prominente Gäste herbei und zog mit seinen Veranstaltungen eine erkleckliche Anzahl von Besuchern an.
    »Jerry«, setzte sie zu ihrer Frage an, »was denken Sie über das, was Morgan Blackstone letzte Woche gesagt hat?«
    Jerry lachte. Nichts, was man ernst nehmen sollte. »Ich werde Mr Blackstone wohl für sich selbst sprechen lassen müssen, Ellie«, sagte er. »Um ehrlich zu sein, ich habe die Sendung nicht gesehen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass die Vorstellung, jemand wäre vor Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond gewesen, eine gute Grundlage für einen tollen Science-Fiction-Film abgeben würde.«
    Als Nächste war Diane Brookover von der New York Times dran. »Können Sie kategorisch abstreiten, dass es Vertuschungsmanöver gegeben hat, Jerry?«, fragte sie. »Kennen wir tatsächlich die ganze Geschichte der Mondlandungen?«
    »Wie sollte ich das können, Diane, es kategorisch abstreiten? Ich war nicht dort. Vielleicht haben wir eine frühere Mission rausgeschickt, vielleicht auf der Suche nach Öl, und vielleicht wollten wir niemandem davon erzählen, weil … Tja, ich weiß es nicht.« Er stand auf einem Podium, das ungefähr fünfundvierzig Zentimeter hoch über dem Boden aufragte, und sah über die Köpfe der Leute hinweg. Sah einen der Praktikanten an der Tür stehen. Alle waren neugierig, einfach alle. »Die Vorstellung ist so lächerlich, dass ich gar nicht weiß, wo anfangen! Aber nun wäre es nett, wir könnten uns anderen Dingen widmen, statt noch mehr Zeit mit diesem Thema zu vergeuden.«
    Eine Frau, die sich als Vertreterin von Fox zu erkennen gab, fragte, ob es Hinweise gäbe, dass auf den Exoplaneten tatsächlich Leben existiere und es sich nicht lediglich um Welten handele, die ganz einfach vorteilhafte Bedingungen böten.
    »Meines Wissens«, erklärte Jerry, »lässt sich das nicht mit Gewissheit sagen. Aber die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre von zwei der drei Planeten deutet darauf hin, dass auf den Planeten mit hoher Wahrscheinlichkeit Leben existiert. Der dritte – lassen Sie mich kurz einen Blick auf meine Notizen werfen! Auf dem dritten Planeten stehen die Chancen ungefähr eins zu vier oder fünf.«
    Sie behielt die Hand oben. »Damit haben wir jetzt wie viele Welten mit Sauerstoffatmosphäre?«
    »Da bin ich nicht auf dem Laufenden«, gestand Jerry. »Aber ich glaube, mit diesen Planeten sind wir jetzt bei vierzehn.«
    Barry Westcott von USA Today war als Nächster dran. »Jerry, die National Astrophysics Association hat eine Erklärung herausgegeben, in der sie der NASA für alles, was sie in den sechzig Jahren ihrer Existenz getan hat, ihren Dank ausspricht. NAA würdigt die Behörde für eine lange Liste von Errungenschaften, darunter Vorbeiflüge, Teleskope und die Analyse des Marsbodens. Die Mondflüge stehen ziemlich weit unten auf der Liste und scheinen nur deswegen zu zählen, weil die Astronauten ein paar Steine vom Mond mitgebracht haben. Es hört sich an wie eine Grabrede. Ist die NASA am Ende?«
    Jerry widerstand der Versuchung, die Frage schlicht als lächerlich abzutun. »Ich nehme an, wir werden noch viele Jahre hier

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