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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Hand auf die Wange. „Wir haben nicht viel mehr über Botschafter Kimbrough als ein ziemlich sicheres Gerücht, demzufolge er ein recht hübsches, unerklärliches hohes Bankkonto bei einer Satellitenbank im Orbit um Tarragon haben soll. Zweihunderttausend Dollar auf den Speicherbändern.“
    „Nichts, was ihn definitiv mit den Entführungen aus dem Kriegsministerium in Verbindung bringt?“
    „Nur das, was Sie schon wissen“, sagte das schlanke Mädchen. „Wir bekommen langsam verschleierte Hinweise auf etwas, das Gruppe A genannt wird.“ Sie setzte sich auf die Armlehne eines Schaukelstuhls und streckte ihre langen Beine aus.
    Jolson ließ die Aprikose in eine Hosentasche gleiten und fragte: „Gruppe A, wie? Und die hat mit diesen Entführungen zu tun?“
    „Sagen wir mal, daß dies eine Möglichkeit ist, der man nachgehen muß.“
    „Das APS meint, daß vielleicht eine pazifistische Gruppe hinter den Entführungen stecken könnte“, sagte Jolson. „Könnte Gruppe A eine pazifistische Bande sein?“
    „Das wissen wir nicht“, sagte Jennifer. „Wir sind uns noch nicht einmal sicher, daß sie überhaupt damit zu tun hat. Wenn Sie sich Botschafter Kimbrough vorknöpfen, dann fragen Sie ihn auch mal über Gruppe A aus.“
    „Okay“, sagte Jolson.
    „Ihre Wahrheitsausrüstung haben Sie durchgekriegt?“ fragte das Mädchen. Als er nickte, sagte sie: „Ich hoffe, daß Sie sie bequem anwenden können.“
    „Vielleicht brauche ich das gar nicht“, sagte Jolson. „Man kann auch leichter an Sachen rankommen. Arbeiten Sie wirklich bei der Botschaft?“
    „Das ist meine Tarnung“, sagte die Brünette. „Ich gehöre zu denjenigen, die die frühen Hinweise daraufgeliefert haben, daß Botschafter Kimbrough möglicherweise nicht ganz astrein ist. Daß er irgendwelchen Dreck am Stecken hat, vielleicht sogar Hochverrat begeht. Das ist eine ziemlich harte Sache, da muß man sich ganz sicher sein. Um die üblichen zivilrechtlichen Banalitäten von den wirklich gefährlichen Sachen zu trennen.“ Sie lächelte, und einen Augenblick lang wies ihr Gesicht zahlreiche Grübchen auf. „Außerdem ist Kimbrough in die üblichen, leicht illegalen Sachen verwickelt. Ein Sensationsjournalist namens Sol S. Mahones hat von etwas Wind bekommen, und selbst dieser große, alte Fernsehmann Floyd Janeway hat es aufgegriffen. Erinnern Sie sich an die Affäre, als Kimbrough einen Satelliten in den Orbit schießen ließ, nur um den zwanzigsten Geburtstag seiner zweiten Frau zu feiern?“
    „Klar, aber das heißt noch lange nicht, daß er etwas mit den Problemen des Kriegsministeriums zu tun haben muß.“
    Jennifer senkte den Kopf und hob ihn wieder. Sie erhob sich und streckte sich, ohne die Arme zu heben. „Ich schätze, das werden wir ziemlich bald wissen. Kontaktieren Sie mich, wenn Sie bei Nepenthe, Inc. in der Patsche sitzen sollten. Sollte Ihre Mission reibungslos verlaufen, dann sollen Sie sich nach Ihrer Rückkehr nach Esperanza City mit mir in Verbindung setzen. Gehen Sie in Rudolphs Neuen Blumenladen auf dem Einsamkeitsweg, bestellen Sie ein Dutzend gelber Rosen und wiederholen Sie die Kodenummern. Noch Fragen?“
    Jolson reichte ihr den Obstkorb zurück. „Ich kann das Parfüm nicht richtig ausmachen, das Sie benutzen. Was ist das?“
    „Es heißt Golliwog, wird teleportiert.“ Sie lächelte ihn wieder an. „Geben Sie auf jeden Fall ein Signal, wenn Sie in Schwierigkeiten sein sollten.“
    Jolson ergriff mit seiner runzligen, alten Hand ihren Arm. „Es tut mir leid, meine Liebe, daß meine ernste Allergie es mir verbietet, Ihren Korb anzunehmen. Auch wenn ich es mir lieber anders wünschen würde, ist es jetzt aber leider Zeit für mein Mittagsschläfchen.“
    Auf Jolsons Berührung hin öffnete sich die Tür zum Gang, und Jennifer Hark schritt mit forschem Schritt davon.
    „Verdammt!“ sagte er zu dem Zimmer. „Warum ist mein Drink noch nicht da?“
    „Man besteht auf Vorkasse“, sagte der Wandlautsprecher. „Dieses Mädchen sah ja nicht übel aus – soviel ich erkennen konnte, während sie hier im Raum war.“
    „Ja, sie sieht wirklich ziemlich gut aus“, sagte Jolson.
    „Normalerweise mag ich sie nicht so dünn.“
    Jolson ließ etwas Geld durch den Bodenschlitz fallen.

 
5
     
    Jolson stieg aus dem hellblauen Bodenkreuzer und trat in eine heiße Schlammpfütze. Langsam versank er bis zum Kinn darin, kauerte sich zusammen, hüpfte hoch und sah einen Mann mit kantigen Gesichtszügen und glattem

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