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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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die ent­führt wor­den sind. Ich wer­de Jen­ni­fer su­chen.“
    „Neh­men Sie die hier mit“, sag­te der APS-Agent. Er hol­te ei­ne wei­te­re Pis­to­le aus sei­nem an­de­ren Man­te­l­är­mel und drück­te sie Jol­son in die Hand.
     
    Im braun­ge­stri­che­nen Per­so­nen­aus­ga­be­raum war nie­mand zu se­hen. Al­le drei Tü­ren wa­ren ge­schlos­sen. Jol­son lief hin­durch und such­te al­les ab. Er­blieb ne­ben ei­nem ka­kao­far­be­nen OP-Tisch ste­hen, run­zel­te die Stirn und beug­te sich vor. „Gol­li­wog“, sag­te er.
    An der Tür, die mit TUN­NEL be­schrif­tet war, nahm er den star­ken Duft von Jen­ni­fers Par­füm wie­der wahr. Er öff­ne­te die Tür vor­sich­tig mit schuß­be­rei­ter Pis­to­le. Es schi­en sich nichts da­hin­ter zu ver­ber­gen als tie­fe, tie­fe Dun­kel­heit. Jol­son blick­te so lan­ge hin­ein, bis die Dun­kel­heit Ge­stalt an­nahm und er feuch­te Me­tall­wän­de er­ken­nen konn­te. Weit hin­ten im Tun­nel war der Wi­der­hall von Schrit­ten zu hö­ren. Jol­son trat ein.
    Der Druck un­ter sei­nen Oh­ren wur­de stär­ker. Jol­son nahm einen tie­fen, schlu­cken­den Atem­zug und blieb ste­hen, um wie­der zu lau­schen. Jetzt be­weg­te sich nie­mand mehr im Tun­nel. Er zö­ger­te, dann ging er wei­ter. Er hat­te das Ge­fühl, daß er sich nun jen­seits der In­sel be­fand, un­ter dem See.
    Nach fünf wei­te­ren Mi­nu­ten in der Dun­kel­heit nahm er wie­der das Par­füm wahr, es war sehr na­he. Er warf sich auf den Bo­den des Tun­nels, und im sel­ben Au­gen­blick krach­te ein Blas­ter los und zer­schnitt die Luft an der Stel­le, an der er ge­ra­de noch ge­stan­den hat­te.
    Ei­ne Hand­lam­pe ging an und er­wi­sch­te ihn in ih­rem Ke­gel. „Wer, zum Teu­fel, bist du denn?“ frag­te Hocke­rings Stim­me.
    Jol­son rich­te­te sei­nen Blick auf einen Punkt jen­seits des Lam­pen­scheins. In sei­ner Rech­ten hielt er im­mer noch die Pis­to­le. Er kam auf die Knie und war­te­te auf ei­ne Ge­le­gen­heit, sie be­nut­zen zu kön­nen. „Ich bin ge­ra­de erst der Grup­pe A bei­ge­tre­ten. Sieht so aus, als wür­de das APS oben al­les über­neh­men, da bin ich lie­ber ge­flo­hen.“
    Hin­ter der La­ter­ne nahm der große Mann Ge­stalt an. Ne­ben ihm be­fand sich Jen­ni­fer. Sie leb­te. „Mo­ment mal, das Ge­sicht ken­ne ich doch“, sag­te Hocke­ring.
    Im Schein der Lam­pe war Jol­son klei­ner als Ja­ne­way und auch jün­ger. Sein Ge­sicht war ha­ger und ein we­nig vom Wet­ter ge­zeich­net. Sein Haar war kurz­ge­scho­ren und sei­ne Na­se leicht ge­bo­gen. „Das glau­be ich auch“, sag­te er.
    „Klar, ich ha­be Fo­tos ge­se­hen, die wir von un­se­rem Mann auf Bar­num be­kom­men ha­ben. Du bist Jol­son mit dei­nem ei­ge­nen Ge­sicht.“
    „Stimmt, Hocke­ring.“
    „Präch­tig! Dann kann ich dich ja um­nie­ten und se­he auch wirk­lich, wen ich tö­te.“ Ne­ben der Lam­pe blitz­te ei­ne Pis­to­le auf.
    „Nein“, sag­te Jen­ni­fer. Sie klatsch­te mit bei­den Hän­den aus der Dun­kel­heit her­vor, und Hocke­rings Pis­to­le schep­per­te zu Bo­den.
    „Du ver­damm­te dür­re Klun­te!“ sag­te Hocke­ring. „Wirf ge­fäl­ligst nicht mei­ne Pis­to­le weg, wenn ich ge­ra­de da­bei bin, je­man­den um­zu­brin­gen.“
    Jol­son sah, wie die Lam­pe sich hob und Hocke­rings Kopf und Brust­korb be­leuch­te­te. Jol­son at­me­te aus und ziel­te. Er schoß dem Mann die Lam­pe aus der Hand, mach­te einen schnel­len Vor­wärts­schritt und streck­te Hocke­ring mit sei­ner frei­en Hand nie­der. Nach ei­nem wei­te­ren Schlag ver­lor der Ge­hil­fe von Ne­p­en­the das Be­wußt­sein. „Hal­lo, Jen­ni­fer! Wie geht es dir?“
    „Dan­ke, den Um­stän­den ent­spre­chend.“ Das Mäd­chen lach­te und schnief­te. Sie trat her­bei und knuff­te Jol­son. „Dan­ke, Ben. Ja, mir geht’s gut.“ Sie such­te die Lam­pe und brach­te sie wie­der in Gang. „Einen Au­gen­blick lang ha­be ich ge­dacht, du wür­dest Hocke­ring um­brin­gen.“
    „Das war nicht nö­tig“, sag­te Jol­son. Er riß Hocke­ring das Hemd vom Leib und zer­fetz­te es zu schma­len Strei­fen, mit de­nen er den Mann fes­sel­te.
    „Was ist mit Pur­vian­ce, Ben?“
    „Ei­ner von eu­ren Hel­den vom APS ist

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