Das Chamäleon-Korps
angepaßt haben.“
„Wie viele Mitglieder hat Ihre Gruppe A?“ fragte Jolson, als er aufstand.
Purviance ging steifbeinig auf die Tür zu. „Die genauen Mitgliederzahlen der Gruppe A sind geheim, Mr. Janeway, sehr geheim. Ich kann Ihnen aber eins verraten: Wir haben einen Haufen Mitglieder.“
„Sind viele davon hier bei Ihnen auf der Insel?“
„Jawohl, Sir, eine ganze Reihe von ihnen“, sagte Purviance. „Alle schwer bewaffnet und loyal. Ich würde sagen, daß meine Insel …“
„Uneinnehmbar ist?“
„Ja, Sir, so gut wie.“
25
Der Lagerraum war kalt und wirkte ländlich. Als er sprach, entwich aus Purviances Schlitzmund Wasserdampf. „Die Wandgemälde waren die Idee meines Vaters. Bis auf die Malereien sind sich die Lagerräume ziemlich ähnlich.“ Der trockene Grasstengel fiel aus seinem Mund und blieb am Latz seiner Hose hängen. „Das hier sind Waldszenen. Wir haben auch Wüsten, Dschungel, berühmte Szenen aus der Geschichte der Erde. Und einen niedlichen Raum mit lauter zottigen aufgemalten Tieren.“
Jolson musterte den kalten, niedrigen Raum. „Warum das?“
„Nun, es hat meinen Vater wohl erheitert, nehme ich an. Er hat mir nie seine genauen Gründe dafür gesagt.“ Purviance berührte eine Nischentür. Es gab zwei Dutzend davon, die an der Wand aneinandergereiht waren. „Wenn dieser Raum einfach nur weiß gestrichen wäre, dann könnte man auf den Gedanken kommen, man wäre geschrumpft und würde seine Tage in einem Kühlschrank verbringen. Ich nehme an, daß Vater es wohl vorzog, auf Schafe und Burschen mit krummen Stäben zu blicken.“
Jolson wandte seinen Kopf um. „Wo sind denn Ihre Wächter von der Gruppe A, Purviance? Die mit den Gewehren?“
„Die können Sie nicht sehen, nein, Sir“, sagte Purviance. „Aber die können Sie sehen, darauf können Sie jede Wette eingehen. Ich habe sie ganz geschickt hinter den Paneelen versteckt.“ Er klopfte rhythmisch auf die Nischentür. „In dieser Kabine haben wir einen, lassen Sie mich mal nachsehen, ach ja, einen berühmten Boccia-Spieler. Erwartet.“
Jolson verspannte sein Gesicht gegen die Kälte und bewegte sich vorsichtig näher an den Führer der Gruppe A heran. „Wie lange?“ fragte er.
„Er soll zu Beginn der Saison am Anfang des nächsten Jahrhunderts wieder aufgetaut werden“, sagte Purviance. „Unsere Auftauräume befinden sich ein Stockwerk tiefer. Die werden wir uns gleich ansehen, Mr. Janeway. Achten Sie doch bitte einmal darauf, wie ich die höfliche Illusion der Gleichheit aufrechterhalte, Mr. Janeway.“
„Ja, Sir“, sagte Jolson. Er schlüpfte zwischen Purviance und ein solides Stück Wand. Er langte um den Hals des Mannes und wirbelte ihn vor sich, so daß er von Purviance gedeckt wurde und seinen Rücken gegen die Wandbemalung mit den ländlichen Szenen drücken konnte.
„He, Mr. Janeway!“ Seine Pfeife fiel ihm aus dem Mund und polterte auf den eisigen Boden hinab.
„Okay, zuerst will ich Jennifer Hark. Dann die Mitarbeiter des Kriegsministeriums, die von Ihnen gekidnappt wurden, Purviance. Wenn Sie einen Fanzine-Reporter vom Vernünftigen Freundlichen Verlagsimperium hier lagern sollten, dann will ich ihn ebenfalls haben. Geben Sie den Befehl, daß alle aufgetaut und hierhergebracht werden!“
„Hören Sie auf mich zu erwürgen, sonst lasse ich Sie zu Tode strahlen!“
„Dann würden Sie auch was abbekommen“, sagte Jolson und verstärkte seinen Würgedruck, während er gleichzeitig die nach ihm greifenden Hände des Führers der Gruppe A abwehrte.
„Na gut.“
Jolson sagte: „Also, dann los! Befehlen Sie Ihren Leuten, daß sie sich hier versammeln sollen. Alle – oder jedenfalls so viele, wie hier
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