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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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die­ses Wand­ge­mäl­de ge­malt hat, kann man den Stie­fel des Ra­di­kal­li­be­ra­lis­mus nicht im glei­chen Aus­schnitt er­ken­nen, in dem das Ohr ist.“ Er trat einen Schritt von dem Wand­ge­mäl­de­frag­ment zu­rück. „Ich glau­be ei­gent­lich, daß das Ohr so her­um ge­dreht wer­den soll­te, wenn es von ei­nem Stie­fel ge­tre­ten wird. Na ja, Leut­nant Jol­son, Sie wer­den noch Schla­f­in­struk­tio­nen über die äs­the­ti­schen Aspek­te be­kom­men, ge­nau­so wie über die po­li­ti­schen Hin­ter­grün­de Ih­res Auf­trags.“
    Jol­son, ein hoch­ge­wach­se­ner, schlak­si­ger Mann An­fang Drei­ßig, fle­gel­te sich ge­ra­de in einen Schmet­ter­lings­ses­sel aus Alu­mi­ni­um. „Ist Despo­jo der Mann, den das APS dar­ge­stellt ha­ben will?“
    Mc­Cry­stal dreh­te das Ohr ge­ra­de in ver­schie­de­ne Rich­tun­gen.
    „Das ist al­les wie ein ent­setz­lich rie­si­ges Laub­sä­gen­puzz­le.“ Er wand­te sich um und grins­te Jol­son mit ei­nem dün­nen, ge­ra­den Grin­sen an. „Ja, wir ha­ben Despo­jo hier in ei­ner Haft­sta­ti­on im Or­dern-Ter­ri­to­ri­um. Wir ha­ben ei­nem Aus­tausch mit der Re­gie­rung des Zom­ba­da-Ter­ri­to­ri­ums zu­ge­stimmt. Wenn ich ‚wir’ sa­ge, Leut­nant, dann mei­ne ich die Re­gie­rung von Or­dern. Da ich für die Re­gie­rung von Bar­num ar­bei­te, bin ich le­dig­lich in be­ra­ten­der Funk­ti­on hier auf Tar­ra­gon.“ Er grins­te er­neut. „Ich neh­me an, daß die Ar­beit im Cha­mäe­lon­korps schreck­lich auf­re­gend und an­re­gend sein muß.“
    „Dann ist Despo­jo ei­ner der sechs Män­ner, die ge­gen den ge­kid­napp­ten Pro­pa­gan­da­mi­nis­ter von Or­dern aus­ge­tauscht wer­den sol­len?“
    „Ha­ben Sie auf un­se­rem Hei­mat­pla­ne­ten Bar­num auch von die­sem Kid­nap­ping ge­hört? Ich ha­be manch­mal das Ge­fühl, daß die­ser Pla­net Tar­ra­gon fürch­ter­lich ist.“ Der schwar­ze APS-Agent nahm ei­ne Farb­ver­grö­ße­rung ei­ner Faust von dem Sta­pel, der auf dem Stuhl auf­ge­baut war. „Despo­jo ar­bei­tet ei­gent­lich schreck­lich gut für einen Sonn­tags­ma­ler.“
    „Was macht er den Rest der Zeit?“
    „Er ist ein Ter­ro­rist“, er­klär­te der Mann von der Po­li­ti­schen Spio­na­ge. „Des­we­gen ist er über­haupt fest­ge­nom­men und ein­ge­sperrt wor­den. Despo­jo ist fürch­ter­lich ak­tiv in ei­ner Grup­pe von Zom­ba­da, die sich die Grenz­kil­ler-Pha­lanx nennt. Sei­ne Spe­zia­li­tät ist Er­wür­gen. Dar­über wer­den Sie aber auch Schla­f­in­struk­tio­nen er­hal­ten.“
    „Wann wur­de Despo­jo ge­fan­gen­ge­nom­men?“
    „Die Ar­mee des Or­dern-Ter­ri­to­ri­ums hat ihn vor drei Mo­na­ten ein­ge­buch­tet.“
    Jol­son frag­te: „Wenn ich erst ein­mal Despo­jo und nach Zom­ba­da zu­rück­ge­kehrt bin, was er­war­tet dann das Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge von mir?“
    Mit dem ers­ten Ge­mäl­de un­term Arm ein­ge­klemmt, ging der schwar­ze Spio­na­ge­mann zu­rück an sei­nen Kup­fer­schreib­tisch und setz­te sich auf des­sen Kan­te. Das Frag­ment des Wand­ge­mäl­des leg­te er auf die Schreib­tisch­plat­te. „Das ist ein schreck­lich gu­tes Fo­to für ei­ne ver­steck­te Ka­me­ra.“
    „Wel­cher Auf­trag?“
    Mc­Cry­stal lä­chel­te. „Ich kann mich nie rich­tig an den Ge­dan­ken ge­wöh­nen, den ich üb­ri­gens irr­sin­nig an­re­gend fin­de, daß ihr Agen­ten vom Cha­mä­le­on­korps wirk­lich eu­re Er­schei­nung ver­än­dern könnt, wie ihr wollt. Wenn man sich vor­stellt, daß ein ma­ge­rer, ge­schmei­di­ger und auf­re­gend gut­aus­se­hen­der Bur­sche wie Sie sich in die­sen großen, zot­ti­gen Bär von ei­nem Wand­ma­ler Despo­jo ver­wan­deln soll …“
    „Wenn ich das ge­tan ha­be“, frag­te Jol­son, „was soll ich dann für das APS drü­ben in Zom­ba­da er­le­di­gen?“
    „Ja, wir soll­ten wie­der zur Sa­che kom­men, nicht wahr?“ Mc­Cry­stals Grin­sen ver­schwand von sei­nem Ge­sicht. „Despo­jo ist ge­ra­de da­bei, ein wei­te­res ent­setz­lich gi­gan­ti­sches Wand­ge­mäl­de in Zom­ba­da zu pro­du­zie­ren. Durch sei­ne Ge­fan­gen­nah­me wur­de er da­bei un­ter­bro­chen. Der Ti­tel lau­tet … wo ist denn

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