Das Chamäleon-Korps
Ziegen!“
D’Arcy sagte: „Du weißt sehr wohl, daß Thurman die Grenzkiller gerne umorganisiert wissen würde, Simeon.“
„Ja, ja“, sagte Jolson, der noch nie davon gehört hatte.
„Er möchte uns beide los sein“, sagte der kleine Terrorist. „Unsere Rückkehr durch diesen Austausch muß ihn fürchterlich ärgern. In seiner Position braucht Thurman sich von seinem Chef lediglich ein Attentatszertifikat ausstellen zu lassen, dann kann er umbringen lassen, wen er gerade möchte. Ich glaube nicht, daß er es augenblicklich schon wagen würde, gegen uns vorzugehen.“ D’Arcy lehnte sich zurück und schloß seine kleinen blauen Augen mit einem Klicken. „Ich hatte keine Möglichkeit, dir das vor meiner Festnahme zu sagen, Simeon. Der Eintopf war vergiftet. Mit Sicherheit.“
Jolson sagte: „Der Eintopf war vergiftet?“
D’Acrys Augen waren immer noch geschlossen, während er nickte. „Ein seltenes Gift von einem anderen Planeten, das kaum Spuren hinterlassen hätte. Dein Tod hätte ausgesehen wie ein normaler Fall von schwarzem Nervenpilz, und niemand wäre hinterher schlauer gewesen.“
„Schwarzer Nervenpilz“, wiederholte Jolson.
„Es hat keinen Zweck, es beweisen zu wollen.“ Jetzt sah D’Arcy ihn an. „Sie würde nur behaupten, daß es durch eine Luftverschmutzung passiert wäre.“
„Ja, das würde sie wohl.“
„Siehst du, Simeon, du hegst Nana gegenüber immer noch sentimentale Gefühle. Da brauche ich nur einen Blick auf dein großes, gefühlsduseliges Künstlergesicht zu werfen.“
„Die Liebe ist seltsam.“
D’Arcy fuhr fort. „Was jetzt diesen Pudding angeht …“
„Den Pudding?“
„Ja, der Pudding war nicht vergiftet“, sagte D’Arcy. „Es war klug von dir, ihn mitzubringen, um ihn untersuchen zu lassen. Er roch auch so merkwürdig wie der Eintopf, aber er war nicht vergiftet.“
„Ah“, meinte Jolson.
„Aber der Fleischkuchen war es.“ Der kleine Kämpfer stand auf. „Ich gehe zurück zu meinem Sitz und mache ein Nickerchen. Darf ich dir einen guten Rat geben, Simeon?“
„Mutter der Wildnis, heraus damit!“
„Laß dir von Nana kein Mittagessen mehr einpacken. Iß draußen.“ Er lächelte. „Wir werden uns morgen oder übermorgen treffen und neuen Terror planen. Denk mal bis dahin über das nach, was ich dir gesagt habe.“
„Das werde ich tun“, versicherte Jolson ihm.
Die große, nackte Blondine sagte: „Na ja, das war nicht so übel wie sonst.“
„Mutter der Eulen!“ Jolson wälzte sich herum und setzte sich im Bett auf. „Fünf Jahre bist du jetzt schon mit Despojo verheiratet und zweifelst immer noch an seinen Fähigkeiten?“
„Sechs Jahre“, berichtigte Nana ihn.
„Und wennschon!“ Jolson sprang aus dem Bett und fing an, sich anzuziehen.
Die hübsche Nana zog ihre Knie an und legte die Arme um sie. „Du bist ein großer Wandmaler, Simeon. Sei doch damit zufrieden.“
„Ich muß unser Wiedersehen abkürzen, Nana. Nach der Umpolung gestern abend hat man mir gesagt, daß ich alle anderen Aktivitäten zurückstellen und mein Wandgemälde im Zentrum für Psychiatrie so schnell wie möglich fertigstellen soll.“
„Ich weiß“, sagte Despojos Frau. „Vergiß nicht, dein Mittagspaket mitzunehmen, das ich dir gepackt habe.“
„Ich brauche es nicht, Nana.“
„Aber Sim, es sind deine Lieblingsspeisen. Eintopf, Fleischkuchen und Pudding.“
„Vielleicht nehme ich ein bißchen Pudding mit.“
Die hübsche, nackte Blondine sprang plötzlich aus dem Bett, rannte auf Jolson zu und packte ihn. „Oh, Sim! Warum gibst du dich mit mir ab? Du großer, bärenhafter Künstler, du weißt doch, daß ich dir untreu bin.“
Jolson wühlte in ihrem langen, hellen Haar. „Große Liebe sieht über viele Fehler
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