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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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die­ser No­tiz­zet­tel ge­blie­ben? … Ach ja, Die Nym­phe der Staats­rä­son führt den Geist des Frei­en Bür­gers aus dem Mo­rast ra­di­ka­ler Ten­den­zen her­aus.“
    „Ha­ben Sie da­von auch Bil­der?“
    „Nein, das ist zu schwie­rig. Aber klingt es nicht auf­re­gend in­ter­essant?“ frag­te Mc­Cry­stal. „Ich kann mir vor­stel­len, daß Sie ger­ne einen Vor­abblick dar­auf wer­fen möch­ten, weil Sie es ja schließ­lich auch zu En­de füh­ren wer­den. Na ja, das APS kann Ih­nen ja Schla­f­in­struk­tio­nen über die Mal­tech­nik und so wei­ter ge­ben; da­nach müs­sen Sie eben im­pro­vi­sie­ren.“
    „Wo be­fin­det sich das un­fer­ti­ge Werk?“
    „Ah, jetzt kom­men wir dem Kern des Auf­trags schon nä­her – und auch dem Grund da­für, daß wir uns die­ses be­son­de­re Wand­ge­mäl­de nicht an­schau­en kön­nen“, sag­te der APS-Agent grin­send. „Despo­jo malt sein Ge­mäl­de im Staat­li­chen Zen­trum für Psych­ia­trie in der Haupt­stadt. Wir sind sehr dar­auf er­picht, je­man­den dort hin­ein zu schmug­geln.“
    „Warum?“
    „Weil sich im Psych­ia­trie­zen­trum auch die Ab­tei­lung für die Er­for­schung Un­kon­ven­tio­nel­ler Waf­fen be­fin­det.“
    „Und die ar­bei­tet an et­was, wor­über das Or­dern-Ter­ri­to­ri­um In­for­ma­tio­nen ha­ben will.“
    „Nicht nur Or­dern, auch Bar­num“, er­klär­te der Schwar­ze. „Se­hen Sie, wenn un­ser Pla­net Bar­num auch un­auf­fäl­lig al­te Pla­ne­ten im Sys­tem über­wacht, ist es doch nicht so, daß wir die In­itia­to­ren sämt­li­cher Neu­ent­wick­lun­gen wä­ren. Das Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge hat her­aus­be­kom­men, daß ein ge­wis­ser Dr. Reis­ber­son vom Stab der Ab­tei­lung für Un­kon­ven­tio­nel­le Waf­fen an et­was ar­bei­tet, das ent­setz­lich wich­tig ist.“
    „Und zwar wor­an?“
    „Das wis­sen wir nicht ge­nau“, sag­te Mc­Cry­stal. „Wes­halb uns die­se schreck­lich gu­te Ge­le­gen­heit, je­man­den dort ein­zu­schmug­geln, auch wie ge­ru­fen kommt.“
    „Das ist al­les?“
    „Ja. Stel­len Sie Si­me­on Despo­jo dar. Ar­bei­ten Sie an sei­nem un­voll­en­de­ten Meis­ter­werk im Zen­trum für Psych­ia­trie wei­ter, und lüf­ten Sie Dr. Reis­ber­sons Ge­heim­nis.“
    „Ha­ben Sie ir­gend­wel­che wei­te­ren Ein­zel­hei­ten?“
    Mc­Cry­stal fum­mel­te zwi­schen den Sa­chen auf sei­ner Schreib­tisch­plat­te her­um. „Ich ver­mu­te, daß die Schla­f­in­struk­tio­nen Ih­nen den gan­zen Rest ver­mit­teln wer­den, al­le win­zi­gen Ein­zel­hei­ten. Ach ja, ich ha­be noch ein Bild von Mrs. Despo­jo, das Sie viel­leicht se­hen möch­ten. Hier.“
    „Sei­ne Mut­ter?“
    „Nein, sei­ne Frau.“ Mc­Cry­stal hielt ein 3-D-Fo­to von ei­ner hoch­ge­wach­se­nen, ger­ten­schlan­ken blon­den Frau von et­wa fünf­und­zwan­zig Jah­ren hoch. „Ich ver­mu­te, daß Sie ei­ni­ge häus­li­che Funk­tio­nen er­fül­len müs­sen wie et­wa, mit die­sem Mäd­chen zu schla­fen. Recht er­staun­lich hübsch, wür­de ich sa­gen. Und Despo­jo irr­sin­nig zu­ge­tan, so­weit wir das be­ur­tei­len kön­nen.“
    Jol­son nahm das Fo­to in die Hand. „Ehe­frau­en kann man nicht so leicht hin­ters Licht füh­ren, wenn man je­mand an­ders dar­stellt.“
    „Des­we­gen ha­be ich dem Cha­mä­le­on­korps ja auch ge­sagt, sie soll­ten einen ih­rer fürch­ter­lich bes­ten Män­ner schi­cken.“ Er lä­chel­te Jol­son dünn und ge­rad­mäu­lig an. „Ich bin si­cher, daß es Ih­nen ge­lin­gen wird.“
    „Ich wer­de mein fürch­ter­lich Bes­tes ge­ben“, er­wi­der­te Jol­son.
     
    Jol­son kratz­te sich am Un­ter­leib, dann am Bart. Er ver­zog sei­ne brei­te, fla­che Na­se und zog dem fahl­grü­nen In­ne­ren des Luft­bus­ses ei­ne Gri­mas­se. Er war jetzt ein mas­si­ger Mann, mit run­den Schul­tern und äu­ßerst be­haart. „Mut­ter der Zie­gen“, sag­te er und rieb sei­ne großen, kno­ti­gen Hän­de. „Ich bin un­ge­dul­dig, end­lich wie­der nach Hau­se zu kom­men und zu­rück an die Ar­beit zu ge­hen.“
    Auf der an­de­ren Sei­te des Gangs saß ein klei­ner, dün­ner jun­ger Mann mit lan­gem, glat­tem Haar. Er seufz­te und lä­chel­te. Der Luft­bus flog erst seit

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