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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Way­cross be­nut­zen. Jol­son soll­te ihn die nächs­ten vier­und­zwan­zig Stun­den lang ver­tre­ten, in­dem er sich für ihn aus­gab.
    So­for­ti­ge Ent­jo­chung! stand auf dem Schild, hin­ter dem sich Ni­sche acht ver­barg. Jol­son schob es bei­sei­te und sah Mi­guel Way­cross, der den Griff des Schil­des ge­packt hielt. „Sind Sie Way­cross?“
    Way­cross war un­ge­fähr zwan­zig und grö­ßer und schlan­ker als Jol­son. Er trug sein dunkles Haar kurz­ge­schnit­ten und hat­te, wie es bei den meis­ten männ­li­chen Stu­den­ten auf Tar­ra­gon Mo­de zu sein schi­en, einen über­trie­ben spit­zen Haar­an­satz in der Mit­te der Stirn. „Tja“, sag­te der Stu­dent, der Jol­son of­fen­bar an­hand der Hin­wei­se er­kann­te, die ihm der Agent des APS ge­ge­ben hat­te, „ich hab’s mir an­ders über­legt, Sir.“
    „Ach ja?“ Jol­son mus­ter­te den dick­li­chen jun­gen Mann, der Way­cross ge­gen­über­saß und mit ei­nem Pin­se­len­de in ei­nem Far­bei­mer rühr­te.
    „Das ist Stu Marks“, sag­te Mi­guel Way­cross. „Seit Mon­tag vor acht Ta­gen ist er mein bes­ter und engs­ter Freund.“
    „Sie mei­nen da­mit“, sag­te Jol­son und setz­te sich ne­ben ihn auf die Bank, „daß Sie der Ent­jo­chungs­be­we­gung bei­ge­tre­ten sind.“
    „Ja“, sag­te Way­cross und grins­te mit ge­senk­tem Blick. „Ich weiß, daß Sie nur einen ge­dan­ken­lo­sen Tau­ge­nichts er­war­tet ha­ben, Sir. Aber jetzt ha­be ich et­was, wo­für ich mich en­ga­gie­ren kann, was mich an­spornt.“
    „Das Ziel“, mein­te Marks, „das macht das Ziel.“ Sein Haar­an­satz war nicht rich­tig an­ge­bracht und schnapp­te hoch. Er klatsch­te ihn wie­der zu­rück.
    Jol­son ver­eng­te sei­ne Au­gen und wand­te sich er­neut Way­cross zu. „Und nun?“
    „Stu“, sag­te Way­cross. „Laß mich mit die­sem Ty­pen al­lein re­den.“
    „Okay.“ Marks stand auf. Zu Jol­son sag­te er: „Das ist seit lan­gem der ers­te kon­ser­va­ti­ve An­zug, der mir ge­fällt.“ Er selbst trug oran­ge­far­be­ne Klei­dung mit grü­nen Säu­men.
    Nach­dem Marks von der Men­ge ver­schluckt wor­den war, sag­te Way­cross: „Es ist wie ei­ne Neu­ge­burt, Leut­nant Jol­son. Hier ha­be ich wirk­lich et­was, wo­für es sich zu kämp­fen lohnt.“
    „Jetzt sa­gen Sie mir bloß nicht, daß Sie so­gar die Übun­gen be­su­chen?“
    „Kei­ne Zeit für so was“, sag­te Way­cross. „Hö­ren Sie, Leut­nant Jol­son, ich bin im­mer noch da­zu be­reit, mit dem APS zu­sam­men­zu­ar­bei­ten. Schließ­lich bin ich das mei­nem Va­ter schul­dig. Ich muß ein paar Re­den schrei­ben. Se­hen Sie, Wal­ter R. Scam­per, der große al­te Mann der Ent­jo­chungs­be­we­gung, kommt mor­gen abend höchst­per­sön­lich im Raum­ha­fen an. Ich bin da­zu be­stimmt wor­den, die Will­kom­mens­re­de zu hal­ten.“ Er grins­te und ließ es wie­der sein. „Bis da­hin sind Sie mit mei­ner Iden­ti­tät fer­tig, oder?“
    „Ja“, sag­te Jol­son.
    „Gut. Dann ver­krie­che ich mich an ei­nem Ort, den ich gut ken­ne, und schrei­be drauf­los. Wäh­rend die­ser Zeit wird Ih­nen mei­ne Iden­ti­tät den Zu­tritt zum Cam­pus er­leich­tern. Okay?“
    „Ich ge­he mit Ih­nen dort­hin, und Sie kön­nen mir die klei­nen De­tails über die Sze­ne an der Uni­ver­si­tät Tar­ra­gon mit­tei­len.“
    Way­cross nick­te. „Sie tref­fen sich in zwei Stun­den mit Pro­fes­sor Nib­blett, nicht wahr?“
    „Ja“, sag­te Jol­son. „Wo­her wis­sen Sie das?“
    „Na ja, bei Dads Ruf … Ihr APS-Mann hat mir fast al­les er­zählt.“ Er mus­ter­te Jol­son. „Sie müs­sen über drei­ßig sein.“
    „Zwei­und­drei­ßig.“
    „Und den­noch kön­nen Sie sich in einen per­fek­ten Dop­pel­gän­ger von mir ver­wan­deln?“
    Das Cha­mä­le­on­korps hat­te zwölf Jah­re da­zu ge­braucht, ihn für die­se Art Ar­beit zu kon­di­tio­nie­ren. „Mü­he­los.“
    „Ich neh­me an, Sie sind stolz dar­auf.“
    Wenn das CK ihn nicht ge­ra­de auf ei­ne drin­gen­de Missi­on schick­te, lei­te­te Jol­son einen Töp­fer­wa­ren­groß­han­del. „Ge­hen wir, was?“ sag­te er und trat aus der Ni­sche.
    Es war wei­te­rer Huf­schlag zu hö­ren. Dies­mal hiel­ten die Be­rit­te­nen vor dem

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