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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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wü­tend. Er hat be­schlos­sen, heu­te abend zu kom­men, statt mor­gen.“
    „Für sein Ge­päck kann ich nichts tun“, sag­te der Häupt­ling. „Sol­che Art von Vi­sio­nen be­kom­me ich nicht.“
    „Wal­ton be­glei­tet mich, weil ich ihm ge­sagt ha­be, daß er sich hier ent­span­nen könn­te.“
    „Sich ent­span­nen?“
    „Ih­re To­hu­wa­bo­hus sind sehr be­ru­hi­gend.“
    „Ach so, ja, na­tür­lich. Sa­gen Sie ihm, er soll sich amü­sie­ren.“
    Der Ober­bür­ger­meis­ter frag­te: „Es bleibt dann bei mor­gen abend, ge­gen sie­ben?“
    „Ja, kurz be­vor ich hier­her­kom­me“, sag­te Häupt­ling Nack­ter Tanz. „Du kannst ei­gent­lich auch ru­hig mit­kom­men, Tunky.“
    Jol­son sag­te: „Wenn es der Sa­che des Herrn dient.“
    „Hät­ten Sie et­was da­ge­gen, wenn Wal­ton Sie wäh­rend der Pau­se auf­su­chen wür­de, um Sie zu be­grü­ßen, Häupt­ling?“ frag­te Ober­bür­ger­meis­ter Hun­ger­ford.
    „Aber nein“, ant­wor­te­te Häupt­ling Nack­ter Tanz. „Ich wer­de ihn seg­nen, und er kann ei­nes von mei­nen ge­weih­ten Ge­rä­ten küs­sen.“
    „Al­so gut dann.“
    Jol­son öff­ne­te dem Ober­bür­ger­meis­ter die Tür, schloß sie hin­ter ihm und hüpf­te wie­der zu dem Häupt­ling, dem er ei­ne zwei­te Do­sis Wahr­heits­s­pray ver­ab­reich­te. „Wo ist Son­nen­blu­me?“
    „Wahr­schein­lich zu Hau­se. Er geht nicht oft aus“, sag­te der mat­t­äu­gi­ge Häupt­ling. „Er sitzt den gan­zen Tag her­um und denkt sich ir­gend­was aus, und au­ßer­dem muß er ei­ne Men­ge Ope­ra­tio­nen durch­füh­ren. Er kann schlecht Kom­pe­ten­zen de­le­gie­ren. Er be­steht dar­auf, je­den ein­zel­nen von die­sen Ex­plo­si­ons­ap­pa­ra­ten selbst ein­zu­pflan­zen.“
    „Wo be­fin­det sich sein Haupt­quar­tier ge­nau?“
    „In sei­ner ver­lo­re­nen Stadt“, sag­te Häupt­ling Nack­ter Tanz. „Ich ha­be ihn nur ein­mal dort auf­ge­sucht. Ist mir zu feucht dort. Stein­wän­de ma­chen ja al­les so feucht und dumpf.“
    „Ent­schul­di­ge, daß ich stö­re“, sag­te Ba­by Dy­na­mi­te. „Ha­ben Sie mei­nen Sohn Ted ge­se­hen?“
    „Der fum­melt wahr­schein­lich ge­ra­de an ei­nem Grout her­um“, sag­te der be­täub­te Häupt­ling. „Wenn Sie mei­ne ehr­li­che Mei­nung wis­sen wol­len: Ihr Sohn ist ein Per­vers­ling.“
    „Was sind denn das für Wor­te für einen hei­li­gen Mann?“
    „Und Sie, Sie sind ei­ne al­te Les­be. Ja­wohl ei­ne Les­be und Per­ver­sen­mut­ter.“
    „Nie­mand nennt Ba­by Dy­na­mi­te un­ge­straft ei­ne al­te Les­be.“
    „Große al­te Les­be.“
    „Okay, Häupt­ling.“ Die rie­si­ge Frau knöpf­te wü­tend die Mes­sing­knöp­fe an ih­rem li­mo­nen­grü­nen An­zug auf und zu. „Ich ha­be erst letz­te Wo­che ein An­ge­bot er­hal­ten, für un­be­grenz­te Zeit in ei­nem Rats­kel­ler auf Cal­li­ston auf­zu­tre­ten. Ted und ich wer­den in ein Pla­ne­ten­sys­tem ge­hen, wo man ei­ne gut­mü­ti­ge, wenn auch ein biß­chen frei­zü­gi­ge, rei­fe Frau zu schät­zen weiß.“
    Der Häupt­ling klim­per­te mit den Au­gen und trat aus sei­nem Stu­por. „Wie?“
    „Schieb dir dei­ne elek­tro­ni­sche The­ra­pie sonst­wo­hin“, sag­te Ba­by Dy­na­mi­te. „Die Krät­ze über dei­ne re­li­gi­öse Missi­on und die Wind­po­cken über dei­nen Wig­wam, du Pri­mi­ti­ven-Schar­la­tan. Ich ge­he.“ Sie dreh­te sich um und kehr­te noch ein­mal zu­rück, um die Tür zu­zu­schla­gen.
    „Die Leu­te im Show­busi­ness sind wirk­lich reich­lich tem­pe­ra­ment­voll“, sag­te der Häupt­ling. „Die al­te Klun­te soll­te kurz vor der Pau­se auf­tre­ten. Geh du nach drau­ßen und tritt für sie auf, wäh­rend ich ver­su­che, sie wie­der zu­rück­zu­ho­len.“
    „So­fort“, sag­te Jol­son und setz­te noch ein­mal das Wahr­heits­s­pray ein.
     
    „Ich glau­be, ich darf wohl sa­gen“, sag­te Al­ding­ton J. Wal­ton, „ich glau­be, ich darf wohl sa­gen, daß Sie wirk­lich ei­ne Men­ge in den Stadt­zen­tren leis­ten, Häupt­ling Nack­ter Tanz. Las­sen Sie mich zu­ge­ben, daß ich Sie noch nicht ha­be pre­di­gen hö­ren. Trotz­dem, wenn ich das mal so aus­drücken darf, trotz­dem ha­be ich von Ih­ren Pre­dig­ten

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