Das Chamäleon-Korps
einen Kopf wie ein Teddybär, Metall mit weißem Filz.
„Das ist Havelock-067“, sagte Rosefield, leckte an seinem Taschentuch und rieb damit über eines der Teddybärohren des Roboters. „Er ist der Prototyp der Unterrichts-Hardware, die im Tex-Programm vorgesehen ist.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Jolson zu Rosefields Freunden und der Maschine.
„Kinder, hier ist etwas für euch.“ Havelock-067 faßte mit einer behandschuhten Hand in die Öffnung, die sich nun an seiner Front auftat. Er holte eine papierne Gänseblume heraus und reichte sie Jolson.
„Vielen Dank.“
„Wir werden uns mit dieser tollen Blume anfreunden, Kinder“, sagte der Roboter. „Zieht mal an ihrem Stengel.“
„Was?“
„Keine Angst haben, Kinder“, sagte Havelock-067, „denn wirklich, ganz ehrlich, vor Sex braucht man überhaupt keine Angst zu haben. Nicht, wenn euch nette Freunde wie ich alles erklären.“
Jolson zog am Stengel der Blume, und sie sang ein Lied über Bestäubung.
„Und jetzt, Kinder, gebt mir mal die Blume wieder“, schlug der weiße Roboter vor. „Dann werden wir einen kleinen Tanz machen. Das macht nicht nur Spaß und ist gesund, sondern verhilft uns außerdem noch dazu, so nett wie möglich zu erfahren, was diese kleinen Spermatozoen eigentlich meistens so alles vorhaben.“
Jolson gab die Blume zurück. „Ich will nicht mit Ihrem Roboter tanzen“, sagte er zu Rosefield.
„Natürlich nicht, Tunky.“ Rosefield wischte einen kleinen Staubfleck vom Rücken der Maschine und stellte sie ab. „Wir wollten, daß Sie Havelock in Aktion erleben sollten. Sie werden uns darin zustimmen, daß es wirklich viel mehr Spaß macht, von ihm über Sexualität aufgeklärt zu werden als so, wie es die meisten von uns wurden.“
Jolson sagte: „Ich bin von zwei venusischen Nutten in einem Bordellsatelliten im Orbit um Murdstone aufgeklärt worden, als ich zwölf war. Und das hat wesentlich mehr Spaß gemacht, als Blumen von einem elektronischen Teddybär zu bekommen und sie hin- und herzureichen.“
„Ich hab’s Ihnen doch gesagt“, sagte ein mittelgroßer rosa Mann. „Er ist einfach zu erdverbunden.“
„Warten Sie eine Sekunde, J. Jack“, sagte Rosefield. „Tunky, das hier ist J. Jack Loggin. Er ist mein Publicityleiter hier bei Tex und ist außerdem zusammen mit seiner hübschen Frau Nancy im F.-S.-Kreuzzug und in der T.-K.-Bewegung aktiv. Das ist etwas, womit ich mich wohl auch mal befassen werde, sobald wir die Schlacht um Tex gewonnen haben.“
„Wissen Sie“, sagte Jolson, „abgesehen davon, daß mir nicht ganz klar ist, warum Sie mich gebeten haben, mir Ihren Roboter anzuschauen, weiß ich auch nicht genau, was F.S. und T.K. bedeuten.“
„Sagen Sie es ihm, J. Jack“, sagte Rosefield.
„Hier sofort?“
„Klar, damit wir ihm deinen Vorschlag unterbreiten können.“
„Nesper, ich werde Ihnen eine Broschüre schicken“, sagte Loggin und wurde noch röter im Gesicht.
„J. Jack, Sie sind durchaus dazu in der Lage, Ihre Lieblingsprojekte laut rauszuposaunen. Das habe ich selbst schon gehört!“
„Na ja, aber nicht bei gemischten Zuhörern, Sam. Und vor Fremden.“
„F.S.“, sagte Rosefield zu Jolson, „bedeutet Fern-Sex. Stimmt das so, J. Jack?“
„Ja.“
„Soweit ich etwas davon verstehe, hat die ganze Sache mit Kybernetik und Telemetrie zu tun. Der Hauptgedanke, den die Verfechter des Fern-Sex und des Telemetrischen Koitus … das bedeutet T.K. doch, oder J. Jack?“
„Ja, ja.“
„Der Hauptgedanke, der dahinter steht“, fuhr Rosefield fort, „ist der, daß Sie und Ihre Frau – ach, übrigens, Tunky, hier im Stadtzentrum Nr. 1 glauben wir immer noch daran, daß es Sex nur zwischen verheirateten Partnern geben sollte –, daß Sie und Ihre
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