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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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den Dschun­gel zu ver­frach­ten. Und die­se Spio­nin ha­ben sie auch auf­ge­stö­bert. Ha­ben einen gu­ten Ein­druck ge­macht. Bei Son­nen­blu­me ha­ben sie bei­de einen di­cken Stein im Brett.“
    Jol­son sag­te: „Viel­leicht ha­be ich nicht ge­nug auf­ge­paßt. Hast du ge­sagt, daß Son­nen­blu­me dich auch ein­ge­la­den hat?“
    „Nein, mei­ne Ar­beit hier ist zu wert­voll.“
    „Hört sich an, als wärst du auch nicht son­der­lich will­kom­men dort.“
    „Nicht je­der, der für Son­nen­blu­me ar­bei­ten will, muß des­we­gen in den Dschun­gel, um zwi­schen den Rui­nen her­um­zu­hän­gen, du Trot­tel. Die­je­ni­gen, die wirk­lich Selbst­mord­kin­der wer­den, die müs­sen na­tür­lich hin. Und Leu­te vom Stab. Ich bin hier als Front­kämp­fer.“
    „Schät­ze, daß sich Son­nen­blu­me auch dei­ne Leis­tungs­lis­te an­ge­schaut hat.“
    „Halt’s Maul, Rip­per. Au­ßer­dem haust du jetzt so­wie­so bes­ser ab.“
    „Son­nen­blu­me be­ein­druckst du nicht“, sag­te Jol­son.
    „Ich reiß’ dir den Arsch auf, du Hohl­kopf!“ Sinc stand von sei­nem Stuhl auf und sprang Jol­son an.
    Sein Stuhl kipp­te zwi­schen die Kla­ri­net­tis­ten, und die drei dun­kel­ge­klei­de­ten An­dro­iden fin­gen an zu sum­men und be­gan­nen da­mit, ih­re In­stru­men­te zu spie­len.
    Jol­son war auf­ge­sprun­gen, und als Sinc den Platz er­reich­te, an dem er ge­stan­den hat­te, war er be­reits auf dem großen Kla­vier. „Sel­ber Hohl­kopf!“
    Ei­ner der Te­nor­sa­xo­pho­nis­ten be­gann zu schwan­ken.
    Sinc brems­te, kurz be­vor er bei­na­he vom Po­dest ge­stürzt wä­re. Er ent­riß ei­nem schwei­gen­den An­dro­iden ei­ne Vio­la und schwang sie ge­gen Jol­son.
    Jol­son sprang er­neut, dies­mal vom Kla­vier hin­un­ter in die Blä­ser­ab­tei­lung.
    Si­nes Vio­la ent­fiel ihm und schep­per­te von den Kla­ri­net­ten her­ab auf den schwan­ken­den Sa­xo­pho­nis­ten. Er stürz­te seit­wärts auf den Drum­mer, der da­mit be­gann, sei­ne Be­cken mit den Streich­bürs­ten zu be­ar­bei­ten.
    Jol­son lief im Zick­zack zwi­schen den Mit­glie­dern des Ro­bo­ter­or­che­s­ters her­um und hat­te Sin­cs Ge­wehr vor dem Wäch­ter er­reicht. Er er­griff die Waf­fe und ziel­te mit ihr.
    Der Leadt­rom­pe­ter wur­de ak­ti­viert und fing an zu spie­len. Er sprang auf die Fü­ße und klatsch­te einen Dämp­fer an sein In­stru­ment. Auch der Har­fen­spie­ler war jetzt ak­tiv ge­wor­den, doch hat­te er sich im­mer noch nicht aus den ver­hed­der­ten Sai­ten be­freit.
    „Hän­de über den Kopf!“ be­fahl Jol­son.
    „Was?“ brüll­te Sinc. „Ich kann dich bei die­ser lau­si­gen Mu­sik nicht ver­ste­hen.“
    „Macht nichts.“ Jol­son ging auf Sinc zu und setz­te ihn mit zwei schnel­len Kinn­ha­ken au­ßer Ge­fecht.
    Er wi­ckel­te den ge­stürz­ten Sinc in Stoff­bah­nen, die er von den Fens­tern hin­ter dem Or­che­s­ter ge­ris­sen hat­te. Dann roll­te er ihn un­ter das Kla­vier und zog den An­zug des Pia­nis­ten­an­dro­iden an.
    „Was ha­ben wir dir über das Her­um­fum­meln an den Ro­bo­tern ge­sagt, Sinc?“ Ein klei­ner, jun­ger, haar­lo­ser Mann stand in der Tür, die nach oben zu füh­ren schi­en.
    „War nicht mei­ne Schuld.“
    „Was ha­ben wir dir denn ge­sagt?“
    Jol­son, der sei­ne Zü­ge wie­der ver­än­dert hat­te, ant­wor­te­te mit Sin­cs Stim­me: „Nicht an den Ro­bo­tern her­um­zu­fum­meln, Litt­le Bil­ly.“
    „Wie nennst du mich?“
    „Ich bin völ­lig durch­ein­an­der, weil du run­ter­ge­kom­men bist und mich für was an­schreist, das nicht mei­ne Schuld war, G. Ge­or­ge“, sag­te Jol­son. „Ich hab’ über­haupt nichts ge­macht. Die­ser Blöd­mann Rip­per ist her­ein­ge­kom­men und hat we­gen der da oben rum­ge­schnüf­felt.“
    „Komm her­un­ter“, sag­te der glatz­köp­fi­ge jun­ge Mann.
    Jol­son sprang, Sin­cs Blas­ter­ge­wehr in der Rech­ten, vom Po­dest. „Tut mir leid, daß die Ka­pel­le an­ge­fan­gen hat. Aber es war ganz al­lein Rip­pers Schuld.“
    „Sieh mich an, Sinc. Al­so, wie hei­ße ich? Litt­le Bil­ly oder G. Ge­or­ge?“
    „Das ist wirk­lich nicht mehr wich­tig“, sag­te Jol­son. Er ver­setz­te dem jun­gen Mann un­er­war­tet einen

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