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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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woll­ten. Hab’ sie ent­ge­gen­ge­nom­men, da ich so­wie­so zu Ih­nen woll­te.“
    Jol­son, der nun wie ein manns­ho­her, weiße­mail­lier­ter Com­pu­ter aus­sah, roll­te an Son­nen­blu­me her­an.
    „Warum woll­ten Sie zu mir?“ frag­te Slack.
    Bron­zi­ni sag­te: „Um Mel­dung über ei­ne er­folg­rei­che Missi­on zu er­stat­ten.“
    Slack schüt­tel­te den Kopf und mach­te sich dar­an, sich von dem schwar­zen Me­tall­stuhl zu er­he­ben, auf dem er ge­ra­de saß. „Ich ar­bei­te ge­ra­de, dik­tie­re ein paar Auf­zeich­nun­gen. Hat Ih­nen mei­ne Wa­che das nicht ge­sagt?“
    Bron­zi­ni nick­te. „Ich war der Mei­nung, dies hier sei wich­tig ge­nug, um Sie stö­ren zu dür­fen. Ih­re Wa­che mein­te das auch.“
    Slack leck­te sich die tro­ckenen, brü­chi­gen Lip­pen. „Es mag ja sein, daß Sie dies für ei­ne merk­wür­di­ge Fra­ge hal­ten – aber wer sind Sie ei­gent­lich?“
    „Ich bin Ed Bron­zi­ni.“
    Slack tas­te­te das Dach ei­ner zer­kratz­ten For­schungs­ma­schi­ne ab und fand ein Häuf­chen ro­ter Pil­len. „Sie ma­chen sich ja gar kei­ne Vor­stel­lun­gen da­von, mit welch ei­nem Streß mei­ne Stel­lung ver­bun­den ist.“ Er kratz­te vier Pil­len zu­sam­men, leg­te sie in sei­ne Hand­flä­che und schluck­te sie hin­ab. Er zuck­te wie­der mit den Au­gen und at­me­te mit weit ge­öff­ne­ten Zäh­nen ein. Er be­sah sich die Ober­flä­che der Ma­schi­ne ge­nau­er. „Oje!“ Er sprang um das Ge­rät her­um und ging an einen Kühl­schrank, riß die Tür auf und trank aus ei­nem Be­cher mit ei­ner gel­ben Flüs­sig­keit. Dann eil­te er zu sei­nem Stuhl zu­rück und nahm noch­mals vier Pil­len. „Hab’ die Rei­hen­fol­ge durch­ein­an­der­ge­bracht. Müß­te wohl erst das gel­be Zeug neh­men und dann das ro­te.“ Er gähn­te und zuck­te mit den Au­gen. „Ja, al­so gut, hal­lo Bron­zi­ni. Was ist denn los?“
    „Ich bin auf den neu­en Agen­ten des Cha­mä­le­on­korps ge­sto­ßen, als ich drau­ßen im Dschun­gel auf Pa­trouil­le war“, sag­te Bron­zi­ni. „Wir ha­ben uns um ihn ge­küm­mert.“
    „Cha­mä­le­on­korps?“ Slack mach­te ei­ne ab­wei­sen­de Hand­be­we­gung. „Mir schwirrt zu­viel im Kopf her­um, Bron­zi­ni. Die gan­ze Ko­or­di­na­ti­on hier, die Er­lö­sung die­ses Pla­ne­ten zu be­auf­sich­ti­gen, der phi­lo­so­phi­sche Füh­rer von so vie­len net­ten jun­gen Leu­ten zu sein … es macht einen fer­tig. Ges­tern abend bin ich bis spät nach Mit­ter­nacht in der Chir­ur­gie auf­ge­hal­ten wor­den. Ich hab’ zwar nicht auf die Uhr ge­schaut, aber ich bin mir ziem­lich si­cher, daß es so spät war. Ich ha­be Im­plan­ta­tio­nen durch­ge­führt.“ Er mach­te einen Kreis mit Dau­men und Zei­ge­fin­ger. „Ich lie­be die­se jun­gen Leu­te, Bron­zi­ni, und ich ha­be kei­ner­lei Schwie­rig­kei­ten, die Mäd­chen als Kran­ken­schwes­tern ein­zu­set­zen. Na ja, man muß im­mer hin­ter ih­nen her sein, da­mit sie sich vor der Ope­ra­ti­on auch Hän­de und Ge­sicht wa­schen, aber an­sons­ten sind sie wirk­lich lieb und zu­vor­kom­mend. Aber ich brin­ge es doch nicht fer­tig, auch nur ei­nem von die­sen ver­damm­ten Kin­dern Chir­ur­gie bei­zu­brin­gen. Viel zu­viel Auf­wand, mei­nen sie. Ge­nau wie an der Uni­ver­si­tät. Des­halb bin ich auch in die For­schung ge­gan­gen. Ich konn­te schließ­lich nicht wis­sen, was die Re­gie­rung vor­hat­te, nicht wahr?“
    „Geht’s mei­ner Toch­ter gut?“ frag­te Bron­zi­ni.
    Slack rieb sich mit sei­nem Fin­ger­kreis über den tro­ckenen Mund. „Wer ist das?“
    „Ma­ri­na, mei­ne Toch­ter.“
    „Ach so, ja, na­tür­lich“, sag­te Slack. „Trie­zen Sie mich nicht dau­ernd des­we­gen. Es geht ihr aus­ge­zeich­net. So­lan­ge Sie wei­ter­hin net­te Sa­chen für Son­nen­blu­me ma­chen, paßt er schon auf, daß ihr nichts zu­stößt.“ Slack stand wie­der auf. „Den­ken Sie im­mer dar­an, daß sie frei­wil­lig zu mir ge­kom­men ist. Sie hat­te die Art von Welt satt, die Sie und Ih­re Kon­sor­ten für sie ge­schaf­fen ha­ben. Sie liebt Son­nen­blu­me und das, wo­für er steht.“ Er öff­ne­te ei­ne Kom­mo­de und nahm ei­ne Pil­len­do­se auf. „Das ist et­was, das mir die

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