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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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sag­te Jol­son.

 
Darrell Schweitzer
Interview mit Ron Goulart
(AN INTERVIEW W1TH RON GOULART)
     
    Schweit­zer: Warum ha­ben sich so we­nig Science Fic­ti­on-Au­to­ren auf Hu­mor­vol­les spe­zia­li­siert?
     
    Gou­lart: Dar­auf gibt es zwei Ant­wor­ten. Zum einen ha­ben es im Grun­de ge­nom­men vie­le ge­tan. Wis­sen Sie, als ich als Kind und Ju­gend­li­cher SF las, ha­ben mich stets Leu­te wie Fre­d­ric Brown und Hen­ry Kutt­ner fas­zi­niert. Zu je­ner Zeit ver­faß­te so­gar Brad­bu­ry ab und zu ei­ne Ge­schich­te, die auf ge­wis­se Wei­se ko­misch war. Das galt da­mals für ei­ne Men­ge Leu­te – Sprague de Camp, An­thony Bou­cher und vie­le an­de­re. Man hat mich einen Sa­ti­ri­ker ge­nannt, aber ich weiß nicht so recht, ob es das trifft. Ich se­he mich eher als Au­tor von Schwän­ken. Und ich mei­ne, die­se Leu­te da­mals ha­ben auch Schwan­ke ver­faßt, leich­tes Zeug. Im all­ge­mei­ne­ren Sin­ne gibt es nicht vie­le, die über­haupt noch Schwan­ke und Ko­mi­sches in ir­gend­ei­nem Be­reich ver­fas­sen. Es war im­mer ei­ne Min­der­heit, und des­halb wer­den die­je­ni­gen, die es auf ge­wis­sen Ge­bie­ten wirk­lich kön­nen, hoch an­ge­se­hen. Nicht not­wen­di­ger­wei­se auf dem Ge­biet der Science Fic­ti­on, aber in an­de­ren Be­rei­chen schon. Es fal­len mir nicht all­zu vie­le ein, die au­ßer mir Schwan­ke schrei­ben, viel­leicht Bob Sheck­ley und wahr­schein­lich de Camp hin und wie­der. Es mag ein paar an­de­re ge­ben, die ich noch nicht ge­le­sen ha­be.
     
    Schweit­zer: Gibt es Ih­rer An­sicht nach be­son­de­re Schwie­rig­kei­ten, SF ko­misch zu be­han­deln?
     
    Gou­lart: Nein. Das ein­zi­ge, das ich manch­mal fest­stel­len kann, ist, daß sich Her­aus­ge­ber oder Le­ser qua­si schüt­zend vor die­se Gat­tung stel­len und sa­gen, wir mö­gen nicht, daß sie auf den Arm ge­nom­men wird. Zwei Ge­schich­ten vom Sword-and-Sor­ce­ry-Typ hat man mir ab­ge­lehnt, weil die Ver­le­ger mein­ten, daß die­ser Be­reich zu un­an­tast­bar ist, um ihn zu ver­ul­ken. Man müs­se sich ernst­haft mit ihm aus­ein­an­der­set­zen oder aber gar nicht. Der Grund, warum ich SF-Schwän­ke schrei­be, ist der, daß ich Science Fic­ti­on bes­ser ver­kau­fen kann. Es ist sehr schwie­rig, einen hu­mo­ris­ti­schen Ro­man zu ver­kau­fen, wenn er kei­ner be­stimm­ten Ka­te­go­rie an­ge­hört. Ei­ni­ge Ver­le­ger wür­den kei­nen Blick hin­ein­wer­fen, wenn sie erst ein­mal Wind da­von be­kom­men hät­ten, worum es sich han­delt. Nicht vie­le schaf­fen, was mir ge­lingt. In der all­ge­mei­nen Bel­le­tris­tik gibt es kaum je­man­den, der jähr­lich sechs hu­mo­ris­ti­sche Ro­ma­ne her­aus­bringt, auch in kei­nem an­de­ren Gen­re. Do­nald West­la­ke hat einen Hau­fen Kri­mi-Sa­chen her­aus­ge­bracht, aber so et­was wie ich ma­chen nicht vie­le. Auf die­sem Ge­biet wird ein­fach nicht stän­dig nach mehr und mehr Schwän­ken ver­langt. Zwar fragt stets je­der, warum denn nicht mehr Lus­ti­ges ge­schrie­ben wird, aber ir­gend­wie sind die Ver­le­ger oder Her­aus­ge­ber da nie­mals da­bei.
     
    Schweit­zer: Ich neh­me an, Sie sto­ßen da­bei auf die über­kom­me­nen Weis­hei­ten der Li­te­ra­tur­päps­te. Der Sword-and-Sor­ce­ry-Her­aus­ge­ber ver­tritt wohl die Auf­fas­sung, daß sei­ne Bü­cher vor­ran­gig von Ju­gend­li­chen ge­le­sen wer­den, die den Scherz oh­ne­hin nicht be­grei­fen wür­den, des­halb müs­se man Ernst­haf­tes schrei­ben.
     
    Gou­lart: Das ist schwer zu sa­gen, denn an­de­rer­seits bil­den ge­ra­de die Ju­gend­li­chen ein be­geis­ter­tes Pu­bli­kum für Schwan­ke. Sie ha­ben schließ­lich Mon­ty Py­thon zu ei­nem sol­chen Fern­se­her­folg wer­den las­sen. Sie bil­den die An­hän­ger­schaft von Ste­ve Mar­tin und Sa­chen wie dem Sa­tur­day Night Li­ve, wenn Sie das als hu­mo­ris­tisch an­se­hen wol­len. Nein, ich bin mir in die­sem Punkt nicht ganz schlüs­sig. Ich ha­be den Ein­druck, daß mei­ne Sa­chen re­spekt­los sind, und das ist ge­wiß et­was, das Ju­gend­li­che für ge­wöhn­lich an­zieht. Aber ich glau­be, die My­tho­lo­gie der Sword-and-Sor­ce­ry-Bü­cher läßt Hu­mor so blas­phe­misch er­schei­nen, als

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