Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
Cha­mä­le­on­korps, schüt­tel­te den Kopf. „Wir ha­ben ech­te Vö­gel rein­ge­tan, Ben, vor un­ge­fähr ei­nem Mo­nat.“ Er kipp­te ein Ak­ten­pa­ket über den Frei­zeit­tisch, und zahl­rei­che Ge­dächt­niss­pu­len fie­len her­aus. „Wir hat­ten so einen Bur­schen von der Ra­tio­na­li­sie­rungs­ab­tei­lung hier. Der mein­te, die ech­ten Vö­gel wä­ren ren­ta­bler. Al­so ha­ben wir wel­che an­ge­schafft.“
    Jol­son sack­te noch tiefer in sei­nem Lie­ge­stuhl zu­sam­men und mus­ter­te einen Schwärm dunk­ler Vö­gel, die am hel­len blau­en Him­mel kreis­ten. „Du bist jetzt voll auf Bar­num sta­tio­niert, Mac?“
    „Ja“, sag­te Ma­cRae, „ich ha­be jetzt ei­ne Rou­te, auf der ich zwei oder drei leich­te Im­per­so­na­tio­nen pro Wo­che ma­che. Den Rest der Zeit bin ich hier in der In­struk­ti­ons­ab­tei­lung.“ Er such­te drei Es­pe­ran­za-Spu­len her­vor und leg­te sie ne­ben den Leo­nard-F.-Gab­ney-Sta­pel. „Du reist heu­te abend nach Es­pe­ran­za, nicht wahr?“
    „Um zehn, vom Raum­ha­fen Key­sto­ne aus“, sag­te Jol­son.
    „Das APS hat al­le mei­ne großen Schla­f­in­struk­ti­ons­ge­rä­te im Ein­satz, den gan­zen Tag und auch zum Teil mor­gen noch“, sag­te Ma­cRae, wäh­rend er lang­sam ein wei­te­res Drei­er­pack von Ge­dächt­niss­pu­len aus­such­te.
    „Ich muß dich in einen der klei­ne­ren Ka­bi­nen­räu­me ste­cken. Es sind im­mer noch die al­ten Ge­rä­te wie da­mals auf der Aka­de­mie des Cha­mä­le­on­korps. Er­in­nerst du dich?“
    „Zehn­tau­send Wör­ter Ein­ga­be pro Mi­nu­te“, sag­te Jol­son ni­ckend. „Bei ei­ner durch­schnitt­li­chen Ge­dächt­nis­ver­haf­tung von un­ge­fähr zwei­un­dacht­zig Pro­zent.“
    „Vierun­dacht­zig Pro­zent“, sag­te Ma­cRae. Er schenk­te sich einen fri­schen Be­cher Maté ein und kratz­te sich am Fuß­knö­chel. „Ich ver­mu­te, daß das Amt für Po­li­ti­sche Spio­na­ge ein neu­es At­ten­tat plant, Ben. Wahr­schein­lich drü­ben auf Murd­sto­ne.“
    „Das wä­ren dann ja drei auf Murd­sto­ne in die­sem Jahr.“
    „Das Pro­blem, mit dem das APS zu kämp­fen hat, ist, daß die pa­zi­fis­ti­schen Kräf­te dau­ernd At­ten­ta­te auf die Leu­te ver­üben, die das APS ein­schleust, um die Leu­te zu er­set­zen, auf die man At­ten­ta­te ver­übt hat“, sag­te Ma­cRae. „Ach, die­ser gan­ze Pa­zi­fis­ten­kram, die­se At­ten­ta­te und Kon­ter­re­vo­lu­tio­nen! Ist nicht mehr so sim­pel wie frü­her, als wir ins Cha­mä­le­on­korps ein­ge­tre­ten sind, Ben. Manch­mal über­le­ge ich mir, mich auf die Halb­ak­ti­ven­lis­te set­zen zu las­sen, mit hal­ber Be­zah­lung. Zehn Jah­re im CK, das sind kei­ne ge­wöhn­li­chen zehn Jah­re.“ Er klopf­te mit sei­nen Knö­cheln auf die Knie. „Du bist doch halb­pen­sio­niert, nicht wahr, Ben?“
    „Ja“, sag­te Jol­son. „Ich ver­su­che, einen Töp­fer­wa­ren­groß­han­del zu lei­ten. Aber ich weiß nicht so recht; da wir im­mer auf Ab­ruf für ei­ne be­stimm­te Quo­te von die­sen ver­damm­ten Cha­mä­le­on­korps-Auf­trä­gen be­reit sein müs­sen, ist es wahr­schein­lich bes­ser, man bleibt vollak­tiv. Je­den­falls ist die Be­zah­lung bes­ser.“
    „Ich ha­be ei­ne Theo­rie, daß Halb­zeit-Mist im­mer noch bes­ser ist als Voll­zeit-Mist“, sag­te Ma­cRae. „Ich ha­be mir dei­ne Ak­ten mal an­ge­schaut. Jetzt bist du Leut­nant. Ich hät­te nie ge­dacht, daß sie dich über­haupt mal so weit kom­men las­sen wür­den. Das APS hat dem CK dei­net­we­gen im­mer Druck zu ge­ben ver­sucht.“ Er lä­chel­te. „Weil du dich dann und wann ge­wei­gert hast, mit dei­ner Rol­le auf­zu­hö­ren. Wo war das da­mals, auf Peregri­ne, nicht wahr? Ja, als du nicht da­mit auf­hö­ren woll­test, den Herr­scher ei­nes Dschun­gel­reichs zu spie­len. Du bist dort sechs Mo­na­te län­ger ge­blie­ben, weil du ger­ne im Frei­en ar­bei­test.“
    „In mei­nen Zwan­zi­gern war ich recht rast­los.“
    „Du warst doch auch mal ein Kla­vier in ei­nem Bor­dell­sa­tel­li­ten im Or­bit um Murd­sto­ne“, sag­te Ma­cRae. „Da muß­ten sie dich mit ei­ner Mann­schaft von Mö­bel­pa­ckern raus­ho­len.“
    Jol­son stand auf und trank sei­nen

Weitere Kostenlose Bücher